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Melina

Es dauerte etwas bis wir bei Thomas ankamen und in der Zeit drohte ich ein paarmal einzuschlafen. Minho hielt mich allerdings die ganze Zeit wach, um sicher zu gehen, dass es mich gut ging. Um ehrlich zu sein, hatte ich seit dem ich versucht selber zu gehen, durchgehend schmerzen, welche aber "noch" auszuhalten waren.

Thomas schien sichtlich erleichtert und freute sich uns beide zu sehen. Auch ich freute mich, ihn endlich wieder zu sehen. Angesichts dieser Lage glich es einem Wunder, dass wir alle überlebt haben. Wenn auch nicht ganz unversehrt. Die Jungs hatten nämlich auch ein paar kleine Schrammen und Schürfwunden und Alby, war noch immer bewusstlos. Was mich anging, hatte ich auch ziemlich Glück. Es hätte alles ganz anders kommen können.

„Jeden Moment sollte das Tor aufgehen", meinte Minhos, nachdem er einen Blick auf seine Uhr warf. „Na dann, gehen wir los", sagte ich. Da die Jungs Alby trugen, ging ich neben ihnen her, wobei humpelnd traf es schon eher. Als ich versuchte einige Schritte zu machen, merkte ich, dass mein Knöchel wohl geprellt sein musste. Daher achtete  ich darauf, nicht meinem ganzen Gewicht aufzutreten. Nun humpelte ich leicht, aber solange ich gehen konnte, fiel ich den Jungs nicht zur Last.

Ein lautes dumpfes Geräusch ertönte. Danach ein ineinander greifen von Zahnrädern. Ich wusste sofort was es war. Das Tor öffnet sich gerade!

„Wir sind bald an der letzten Ecke, dann haben wir es geschafft", sagte Thomas freudig.

Gleich haben wir es geschafft, yeah! Ich bin so erleichtert, dass wir die Nacht überlebt haben. Was werden wohl die anderen Lichter dazu sagen?

Als wir dann endlich um die Ecke, des letzten Gangs, gelangten, sahen wir wie vereinzelt ein paar Jungs vor dem Tor stehen oder weggehen. Einer von ihnen bemerkte uns und rief anscheinend die anderen wieder zurück.

„Yeahh!" „Ja sie haben es geschafft" „Unfassbar"

Je näher wir ihnen kamen, umso besser konnte ich die Freude in ihren Gesichtern erkennen. Mir fiel ein Stein vom Herzen, als ich Newt in der Menschenmenge erblickte. Er sah ziemlich geschockt aus und wirkte erleichtert, das wir die Nacht überlebt hatten. 

Ohne Grund wurde mir wieder schwindelig und meine Sicht begann zu verschleiern. „Warum jetzt?", dachte ich mir.

Ich darf nicht umkippen, einfach weitergehen Melina, einfach weitergehen.

Meine schmerzen wurden immer stärker. Auch mein Bauch fing zu brennen und es fühlte sich an einer Stelle so an, als würde mir abwechselnd jemand kleine brennende Nadeln, nein brennende Messer hineinstecken.

Ich hatte komplett verdrängt, dass sich dort auch etwas befand. Dann fielen bei mir die Groschen. Der Griewer hatte mich doch gestochen. Die anderen durften das nicht sehen, und ich konnte es ihnen nicht sagen, sonst würde ich auch verbannt werden. Aber wenn ich es nicht tue, werde ich so wie Elias und werde meine Freunde verletzten. Das kann ich auch nicht zulassen. Was soll ich nur machen?

„Greift mal", sagte Thomas zu den Lichtern, als wir es endlich auf die Lichtung geschafft hatten. Es rannten immer mehr Jungs, in unsere Richtung, darunter waren auch Felix und Liam. Wir sind draußen, endlich raus aus diesem verdammt Horror-Spuckschloss von Labyrinth. Fertig mit der Welt, stütze ich mich neben Minho auf meine Knie und sah zu Alby.

„Wie hab ihr es da raus geschafft, fragte jemand. „Habt ihr Griewer gesehen", fragte Chuck. Alle sahen uns fragend an. „Ja ich hab' einen gesehen", meinte Thomas, etwas außer Atem. „Einen, du meinst wohl mehrere", scherzte ich. „Thomas hat ihn nicht nur gesehen, er hat ihn gekillt", sagte Minho.

Huh? Thomas hat einen Griewer getötet? Warum hat mir das keiner gesagt? Und wie? Überrascht sah ich Thomas von der Seite an, welcher gerade versuchte auf sein Leben klarzukommen.

Runner - Survive the Maze Onde as histórias ganham vida. Descobre agora