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Melina

„Glaubt ihr wir haben genug Fische gefangen?" fragte ich. Wir sitzen hier jetzt schon seit Stunden und wir haben gerade mal 15 Fische gefangen. „Ja, ich glaube damit müsste Bratpfanne zufrieden sein", antwortete Felix mir auf meine Frage und ging kurz näher an das Ufer heran, um sich seine Hände zu waschen. Gleich darauf ein ertönte ein lautes platsch.

Erschrocken drehte ich mich zu den Jungs um, mit dem Gedanken, dass Liam von Felix ins Wasser geschupft worden sei. Da dieser ebenfalls nah am Wasser stand, wäre dies eine plausible Erklärung gewesen. Ich hatte mit allem gerechnet, nur nicht damit, dass Felix derjenige war, der sichtlich geschockt im Wasser lag. Noch dazu stand Liam vor ihm am Ufer, an der Stelle wo eben noch der schwarzhaarige gestanden hatte. Seinem Blick nach zu urteilen, hatte er überhaupt nicht damit gerechnet, Felix ins Wassers schubsen zu können. Wer hätte, das gedacht? Endlich hat unser Macho auch eine auf den Deckel bekommen. Ich musste mich echt zusammen reißen nicht loszulachen und machte stattdessen eine komische grinsende Grimasse.

Es vergingen einige Sekunde in denen keiner von uns etwas sagte, bis der Lichter neben mir, sich nicht mehr halten konnte und laut zu lachen anfing. Nun konnte auch ich mich nicht mehr zurückhalten und fing zu Lachen an. Diese Situation und dieser Blick, von Felix, waren einfach göttlich. „Das hast du nicht gerade gemacht, oder?", fragte der schwarzhaarige noch immer etwas schockiert. „Und was, wenn doch?", fragte der kleine frech. Statt ihm eine Antwort zu geben, stand der Lichter wortlos auf, stieg aus dem Wasser heraus und ging schnurstracks auf Liam zu. „Äh, warte Felix was hast du vor?", fragte Liam ein wenig besorgt. Die Augen des kleineren wurden groß und er ging ein paar Schritte zurück. Man konnte die, in ihm aufkommende Panik, erkennen. Er bereute seine Tat sofort, doch da war es schon zu spät.

Denn der größere hatte ihn schon gepackt und über seine Schultern geschmissen und ging mit ihm zurück in Richtung des Wassers. „Nein Fe! Hör auf! Wehe! Melina hilf mir doch! Bitte!", flehte Liam mich an. Ich schüttelte nur belustigt mit dem Kopf. Sich mit Felix anzulegen, ist und bleibt keine gute Idee. Trotzdem will ich mir dieses Schauspiel nicht entgehen und sah den beiden weiter zu. Und so landete Liam, trotz Widersprüche ebenfalls im Wasser. Das hat mich nur noch mehr zum Lachen gebracht, sodass ich gar nicht bemerkt hatte, wie beide nun auf mich zukamen, meine Arme packten und mich ebenfalls ins kalte Nass beförderten. 

Am Ende waren wir alle klitschnass, fröhlich drauf und hungrig. Also gingen wir vollgepackt mit den Fischen und den Angeln, zu Bratpfanne, der unsere Ausbeute schon erwartet hatte. Auf den Weg dorthin trafen wir auf Newt, der uns erstmal eine kleine Standpauke hielt, warum wir alle so nass waren und warum wir so lange gebraucht hätten. Ich mein, ohne uns gäbe es gar keine Fische zum Grillen, also hätte er ruhig dankbarer sein können. 

Am Ende hatten wir alle, dank unserer Bemühungen, ein köstliches Mittagessen. Was diesmal auch jedem geschmeckt hat. Wir hatten eine echt schöne Zeit beim Essen und jeder war gut drauf. Für kurze Zeit konnten alle vergessen, dass Elias heute Abend noch verbannt werden würde. Ich finde es zwar grausam und ungerecht, aber nachdem was Alby mir erzählt hatte, haben sie schon mal jemanden ins Labyrinth verbannt. 

Anscheinend gibt es nichts, um den Läufer zu heilen. Außerdem hat er eine der drei Regeln gebrochen, aber muss er dann sofort verbannt werden? Um ehrlich zu sein, bin ich ein wenig erleichtert, nun muss ich Elias nicht mehr über den Weg laufen. Auch wenn das der komplett falsche Gedanke dazu ist, er hat mir einfach so sehr Angst gemacht. Zudem hat er versucht mich umzubringen. Und dann haut er einfach so Sachen raus wie:" Ich bin eine Verräterin" oder „Thomas ist an allem schuld".

Wie kann all das hier unsere Schuld sein? Hängt das vielleicht mit dem Traum zusammen, welchen ich hatte als ich hier angekommen bin? Ich kann mich zwar nicht mehr an alles erinnern, aber da kamen ein paar Kinder vor, welche mir extremst bekannt vorkamen.

Runner - Survive the Maze Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora