𝟟. 𝕄𝕠𝕡𝕖𝕕𝕣𝕖𝕟𝕟𝕖𝕟

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 »Michi, du hast eine neue Nachricht«, teilte Maike mir mit. Sie saß am Frühstückstisch und machte Selfies von meinem Handy aus, während ich einen Obstsalat zubereitete.

»Lies vor.«

»Lieber Anton Turner, lieber Michael Lustig, liebe Menschen, die unbedingt teilnehmen wollen, wir laden euch zum Superevent des Jahres ein: ein Mopedrennen zwischen Michael und Anton. Ihr beide seid verpflichtet, zu kommen, sonst holen wir euch aus euren Betten und setzen euch eigenhändig auf die Mopeds (Juliette Ahlert hat uns ihre Erlaubnis gegeben).«

»July!«, stieß ich aus.

»Die Teilnahmebedingungen: Bringt bitte eure Geburtstagshelme mit. Nehmt es bitte mit Spaß. Wir freuen uns, euch anzufeuern. Wetten, wer wohl gewinnt, bitte bei Paul Bergmann einreichen.«

»Von wem ist die Nachricht?«, fragte ich.

»Von -«

»Ich wette, July steckt dahinter, auch wenn sie nicht dabei sein kann.«

»Ja, von July.«

»Du hast nicht zufällig Lust, kurzfristig nach Frankreich zu reisen? Ich hab da ein Wörtchen mit einer gewissen Person zu sprechen.«

»Das wird doch bestimmt lustig.«

»Sie hat mich nicht mal gefragt.«

»Du hast ein Moped, du hast zwei Mopedhelme und du kannst fahren. Sehr gut fahren.«

»Toni kann auch sehr gut fahren.« Bei diesen Worten stieß ich den Löffel, mit dem ich das Obst in einer Schüssel umgerührt hatte, fest auf den Schüsselboden, während Maike ihr Handy zückte und eine Nachricht tippte.

»Wem schreibst du?«, fragte ich.

»Deiner besten Freundin.«

»Warum?«

»Ich soll ihr schreiben, wenn du Toni Komplimente machst. Das kommt dann auf ihre Liste.«

»Auf welche Liste?«

»Weiß ich nicht. Vielleicht will sie dich damit irgendwann bestechen oder so.« Maike zuckte gleichgültig mit den Schultern, dann blickte sie auf. »Kann ich dich begleiten?«

»Da kann sonst was passieren. Und außerdem findet das Rennen bestimmt zu unmenschlichen Zeiten statt.«

»Um zweiundzwanzig Uhr am Dorfrand. Die übliche Runde. Übliche Runde? Bist du schon mal bei einem Mopedrennen mitgefahren?«

»Ich habe einmal zugeschaut. Steht in der Nachricht auch, welcher Tag?«, fragte ich.

»Ja, Freitag. Diese Woche Freitag. Willst du die Runde nicht mal abfahren, um etwas zu üben?«

»Ja, willst du mit?«

»Klar.«

Gerade, als ich den Obstsalat in zwei kleine Schüsseln aufteilen wollte, klingelte es.

»Du gehst!«, riefen wir beide und zeigten aufeinander.

»Du bist der Älteste, jetzt geh schon.« Maike gab mir einen heftigen Schubs, weshalb ich zur Tür stolperte und diese aufriss. Levi zog sich gerade die Schuhe aus, drängte sich an mir vorbei und stellte sie neben unser kleines Schuhregal.

»Gibt es bei euch gerade Frühstück? Ich hätte nicht gedacht, dass du so spät isst, Michi.« Levi folgte mir in die Küche.

»Morgen Levi«, sagte Maike.

»Guten Morgen.«

Levi ließ sich auf einen Stuhl am Küchentisch fallen und teilte Obstsalat aus, während ich eine weitere Schüssel aus dem Schrank holte.

𝔻𝔼ℝ 𝕀𝔻𝕀𝕆𝕋 𝕌ℕ𝔻 𝕀ℂℍWhere stories live. Discover now