Gelingt mir leider nicht so, aber diesmal bin ich nicht alleine daran Schuld. Wohl eher die halbstarken Idioten vor mir, die angeblich kurz davor stehen, wie sie es so schön immer wieder behaupten, jeweils dem Anderen eine überzuziehen.

Tja, ich kann jetzt entweder den Streitschlichter spielen, oder ich schiebe mich mit einer höflichen Entschuldigung  an ihnen vorbei. Weil ich auch nicht ganz verblödet bin, lege ich eine Hand auf den Rücken des Kerles, welcher gerade unmittelbar vor mir steht.

Ich hatte aber nicht mit so einer heftigen Reaktion gerechnet, denn der Typ ist anscheinend so aggressiv und betrunken, dass er kräftig ausholt und ohne sich nach hinten umzudrehen, mir den Ellenbogen ins Gesicht rammt.

Doch kein Halbstarker, denn ehe ich mir noch an meine Nase fassen kann, falle ich auf den Hinterkopf, was mir schlussendlich die Sicht schwärzt.

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"Bist du wach?", wiederholt eine dunkle Stimme. Stöhnend öffne ich meine Augen, unfähig um zu sagen, ob mein Gesicht oder mein Kopf mehr weh tut. "Sie ist wach."

Ich kann die Stimme nicht direkt zu ordnen, aber der Kopf, der über mir schwebt, überrascht mich.

"Mr. Wesley?", murmele ich und sehe ihn verwirrt an.

"Komm Kind, ich bringe dich nach Hause." Solange ich noch keine Wahrnehmungsstörungen habe, lächelt mich Mr. Wesley gerade tatsächlich an. "Joana, wo steckt der Junge?"

Ich setze mich langsam auf, mein Kopf dröhnt und meine Nase pocht, wenigstens kann ich es wieder zuordnen. Die Jacke, die um meine Schultern liegt, stinkt nach Zigarettenrauch und mich beglubscht fast die halbe Schule.

Unangenehmer geht es nicht, so denke ich, bis Liam auftaucht.

"Oh mein Gott." Liam wird kaum bemerklich ein Stück zur Seite gedrückt, ehe Sahair sich vor ihn schiebt. "Sie muss sofort in das Krankenhaus! Seht ihr ihre Nase denn nicht? Mr. Wesley!"

"Hey, Sahair. Mach mal halblang, das ist nur Avery." Entsetzt sehe ich Jeremy an, aus dessen Mund diese Worte kamen. "Als wäre sie nicht schon längst abgehärtet."

"Jeremy ich bringe dich um. Ich schwöre dir..." Ich hätte gerne noch weiter gesprochen, aber die Kopfschmerzen sind zu stark.

"Natürlich. Stolper aber nicht über die Treppenstufe, okay?", kichert er und legt unbemerkt eine Hand auf Sahairs Schulter.

"Liam hast du dein Auto hier? Fahr sie bitte zu uns." Er dreht sich zu mir. "Ich will mir das ansehen. Ist jemand Zuhause?"

"Nein.", antworte ich ihm, meine Stimme klingt schrecklich nasal.

"Gut, wir regeln das schon. Willst du mit mir oder Liam fahren?"

"Liam.", entgegne ich etwas zu schnell. Ich will ihn eigentlich gar nicht verletzen, aber mögen tu ich ihn noch lange nicht. "Warum sind Sie eigentlich hier?"

"Joana hat mich angerufen. Willst du lieber einen Krankenwagen und eine Naricht an deine Mutter?", lächelt er. Ja, er lächelt.

"Nein Danke." Ich stütze mich an dem Gelände ab und folge Liam, der ungeduldig wartet.

"Halt. Ich muss Will seine Jacke zurück geben.", erinnere ich mich.

"Das ist meine Jacke.", sagt Liam und öffnet seine Autotür, damit ich einsteigen kann.

Ich setze mich rein und schließe die Tür, während er ums Auto geht und selbst einsteigt. Ich mustere ihn ein wenig, mir ist gar nicht aufgefallen, dass er auf der Party gewesen ist. War er mit Mr. Wesley gekommen?

Mr. Right GuyWhere stories live. Discover now