Frankreich

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D: Das hört sich nicht gut an.
F: Ich komme erst am Donnerstag Abend, wenn nicht sogar Freitag.
D: Du weißt das Freitag Training ist?
F: Ich weiß und bis dahin bin ich auch da und wie du sagst, es ist Training.
D: Kannst du keinen früheren Flug kriegen?
F: Dan, du musst nur am Donnerstag ohne mich hin. Du bist schon groß und schaffst das alleine.
D: Trotzdem.
F: Wir telefonieren die Tage nochmal.  

Wieder bei den anderen wird er schon erwartungsvoll angeschaut.

L: Kommt sie nicht am Mittwoch nach Frankreich?
D: Ihr habt gelauscht.
C: Haben wir nicht, aber du hast nicht gerade leise geredet.
D: Sie kommt am Donnerstag Abend oder Freitag Vormittag.
M: Wieso das denn?
D: Sie hat keinen früheren Flug bekommen. Kriege ich jetzt auch mal meine Wohnung wieder oder wollt ihr hier bleiben?
P: Wir sind schon weg.

Pierre schiebt die anderen zum Glück zur Tür raus, weswegen er ihm einen dankbaren Blick zuwirft. In den restlichen Tagen fallen die anderen vier nicht nochmal in seiner Wohnung ein. Nur Lewis begegnet er hin und wieder im Treppenhaus und Max beim Training. Flo meldet sich nur noch einmal bei ihm, um zu sagen, das alles gut ist.

Donnerstag...
Der Media day war wie immer, Track walk, Interview und Besprechungen. Am Abend wartet Daniel schließlich darauf, das Flo kommt, denn sie hat ihm am Montag geschrieben, das sie noch heute kommt. Irgendwann ist es ihm zu spät, da er morgen schließlich ins Auto muss und geht schlafen.

Freitag...
Bis zum freien Training ist sie immer noch ich da, wodurch seine Laune inzwischen beim Nullpunkt angekommen ist. Seine schlechte Laune entgeht auch dem Team nicht, die noch vorsichtiger mit dem sind, was sie sagen. Wenig konzentriert sitzt er im Auto und wartet, das er los fahren kann, als der Boxenfunk angeht. Andreas hört er gar nicht zu, erst als eine im nur zu bekannte Stimme zu hören ist.

F: Sorry, das ich nicht da bin. Ich sollte aber in einer Stunde landen und komme sofort zur Strecke.
D: Du wolltest schon gestern kommen.
F: Ich weiß, aber es kam etwas dazwischen. Fahr eine gute Runde und in null Komma nichts bin ich schon bei dir.

Während des Telefonats sitzt Flo am Flughafen, seit heute Morgen um vier Uhr. Ihr Flug gestern wurde auf heute morgen verschoben und dann nochmal auf heute Mittag. Daniel wird nicht begeistert sein, wenn sie auch beim zweiten Training nicht da ist, zumindestens am Anfang nicht. Mit viel Glück kommt sie in der letzten Hälfte der Zeit. Die Tage in Stockholm hat sie genossen mit Fotos machen, Shoppen und einfach nur die Stadt genießen. Das freie Training, welches Daniel mit P 6 beendet, verfolgt sie auf ihrem Handy, bis sie endlich zum Boarding muss. Bevor das zweite Training startet, landet ihr Flieger auf dem Flughafen in Frankreich. Die Fahrt dauert allerdings noch eine halbe Stunde/ Stunde, sodass sie während des Trainings ankommen wird. In der Zeit, in der sie im Auto sitzt, läuft Daniel unruhig durch die Garage, bis zur letzten Sekunde wartet er, erst dann steigt er ins Auto.

D: Seit ihr sicher, das sie noch nicht da?
A: Ja, aber jetzt konzentrier dich aufs fahren. Ich weiß es ist schwierig, aber es bringt keinem von euch beiden etwas, wenn du in der Wand landest.

Als noch 15 Minuten zu fahren sind, steigt sie gerade erst aus dem Auto. Bis sie durch die Kontrolle, den Paddock und die Garage ist, werden gerade die letzten beiden Runden gefahren. Zögernd geht sie zu Andreas, der konzentriert auf die Bildschirme schaut und stellt sich neben ihn.

A: Wie war dein Urlaub?
F: Sehr schön, auch wenn ich gerne früher gekommen wäre.
A: Er muss auch damit klar kommen, wenn du mal nicht da bist. Du bist die letzte, die daran Schuld ist.
F: Erzählst du ihm das auch so?
A: Lass mal lieber.
F: Habe ich mir schon fast gedacht.

Daniel fährt mit Platz 14 in die Garage, während Lando wenig später zu ihnen kommt und sie begrüßt, schaut er sich alles aus der Entfernung an.

L: Wie war es bei deinen Eltern und Stockholm ?
F: Entspannt und schön, anscheinend hat das ganz schön für Wirbel gesorgt.
L: Die kriegen sich schon alle ein. Jetzt komm mit zu George, dann können sich die Hitzköpfe abreagieren.

Dankend schaut sie zu ihm, verabschiedet sich von Andreas und geht die Pitlane entlang, zu George, der auch beim Kommandostand steht.

G: Hey, du bist ja wieder da.
F: Ich konnte euch ja nicht im Stich lassen.
G: Beim nächsten Mal kommst du aber nach London und vorallem besuchst du mich dann.
F: Mach ich versprochen, aber erst der tripleheader.
G: Aber natürlich.

Etwas unterhalten sie sich noch, bevor die beiden wieder zu ihren Teams müssen. Da nicht mehr viel passiert und sie noch nicht im Hotel war, sagt sie den beiden Bescheid, noch bevor sie sich trennen und fährt ins Hotel. Nach einer halben Stunde im Zimmer, in der sie sich nur umgezogen hat, rafft sie sich dazu auf sich den Gesprächen zu stellen, um die sie nicht drum herum kommt. Als erstes steuert sie auf Lewis Zimmer zu, der sie auch wenig später rein lässt.

L: Wie waren die Tage Urlaub?
F: Sehr schön und es tut mir leid, das ich dir nicht Bescheid gesagt habe.
L: Schon gut, du bist niemandem Rechenschaft schuldig und mir am aller wenigsten. Ich habe mir nur Sorgen gemacht, weil du ja gestern schon kommen wolltest.
F: Mein Flug wurde verschoben und hatte dann Verspätung, also alles etwas chaotisch.
L: Warst du im zweiten Training dabei?
F: Nein, nur die letzten zwei Runden.
L: Dann solltest du wohl weiter, ich schätze mal die anderen möchten dringender mit dir reden.
F: War aber einfacher zu dir, als  erstes zu gehen.
L: Geh schon, schließlich haben wir noch gut zwei Wochen.

Nach Lewis geht sie zu Charles und Max, denn den ersten findet sie beim letzteren im Zimmer.

C: Max sieh mal an, wer wieder aufgetaucht ist.
F: Ist ja gut Charles, ich bin auch froh dich wiederzusehen.
M: Was verschafft uns denn die Ehre deiner Anwesenheit?
F: Ich habe gehört, ihr habt ziemlichen Wirbel gemacht, weil ich nicht in Monacco war?
C: Man macht sich halt Sorgen, wenn du so einfach weg bist und keiner weiß, wo du bist.
F: Daniel wusste es und Lando und George auch.
M: Sehen wir aus wie Daniel, Lando oder George?
F: Nicht wirklich.
C: Sind wir nämlich auch nicht.
F: Ich bin zu meinen Eltern geflogen und danach noch für eine Woche nach Stockholm. Ein bisschen Urlaub und eine kleine Auszeit.
M: Hattest du doch erst.
F: Der Grund dafür hat sich aber auch nicht geändert.
C: Du meinst?
F: Ja ich meine, aber lasst uns das bitte ein anderes Mal klären. Ich muss noch zu einem, von euch Idioten und dafür brauche ich noch Nerven.
M: Dann los, sonst fangen wir doch noch an.

Daniels Zimmer liegt zwar von den dreien am nächsten zu ihrem, es liegt nämlich gegenüber von ihrem, aber sie weiß, das er noch Zeit brauchte. Sehr zaghaft klopft sie an der Tür und bleibt mit einem kleinen Abstand zur Tür stehen. Auch nach einem zweiten Mal, wird die Tür nicht geöffnet und hört auch nichts von der anderen Seite. Schließ entscheidet sie sich dazu, ihn erst einmal im restlichen Hotel zu suchen, aber ihre Suche ist vergebens. Irgendwann findet sie Lando im Foyer, der gleich zu ihr kommt, als er sie sieht.

L: Endlich habe ich dich gefunden.
F: Wie darf ich das denn verstehen?

06. Oktober 2021

You can't suppress a passionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt