♕︎𝓚𝓪𝓹𝓲𝓽𝓮𝓵 𝓢𝓮𝓬𝓱𝓼𝓾𝓷𝓭𝔃𝔀𝓪𝓷𝔃𝓲𝓰♕︎

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Ich wurde von Händen auf die Beine gezogen und kurz dachte ich, Severus wäre zu mir geeilt. Allerdings als ich aufblicke, sehen mir hellgraue Augen entgegen.

„Reiß dich zusammen" knurrt mich Draco an und schiebt mich wieder vor sich.

Mein Blick schweift durch den Raum, um meinen Hauslehrer zu erblicken. Doch er ist weg. Habe ich mir das alles eingebildet, oder hat er Legilimentik angewendet um mit mir zu kommunizieren. Aber warum ist er nicht mehr hier?

„NEIN", ertönt Hermines weinerlicher Schrei.

Alle Augen richten sich auf die Schülerin, die sich immer noch in Bulstrodes griff wehrt.

„Sag es ihr Harry. Sag ihr, wo sie ist", schnieft sie.

Perplex blicken sie alle an. Was macht sie? Knickt sie jetzt wirklich einfach so ein? 

„Was ist?", fragt Umbridge und wendet sich von Harry ab.

Hermine schnieft theatralisch. „Die Waffe."

Es wird still im Raum und jeder konzentriert sich auf sie. Hat Hermine gerade wirklich Waffe gesagt? Versucht sie, Umbridge auszutricksen? Wenn ja, funktioniert es. Hellhörig geht die Schulleiterin auf das Gryffindor-Mädchen zu.

„Waffe?", quiekt Umbridge und Hermine nickt. „Führen Sie mich zu ihr", bittet sie in dieser honigartigen süßen Stimme.

Wenige Minuten später hat Umbridge Harry und Hermine mit ihrem Zauberstab im Rücken aus dem Büro getrieben. Die Schüler wehrten sich, da die Schulleiterin nicht mehr hier war, immens gegen ihre Angreifer. Bis auf Luna. Sie stand nur da und blickte an die Decke.

Es vergingen einige Minuten, als Ron es schaffte, sich mit Goyle anzulegen. Er hatte sich aus seinem Würgegriff befreien können und rangt nun mit dem eindeutig überlegeneren Slytherin.

„Ramm mir deinen Ellenbogen in den Magen", flüstert hinter mir Draco in mein Ohr.

Perplex wende ich mich um und sehe ihn an. „Was?"

Doch er sieht zu Goyle hinüber und knurrt durch zusammengebissene Zähne. „Mach schon."

Sein Griff um meinen Oberarm war so locker, dass ich problemlos ausholen konnte. Ich rammte ihm mit voller Wucht meinen Ellenbogen in den Magen. Ein schweres „ufff" erklang, bevor er in die Knie sank und mein Zauberstab zu meinen Füßen landete. Ich überlegte nicht lange und hechtete zu ihm, um den ersten Schockzauber auf Goyle loszulassen. Im gleichen Moment viel Crabbe um und ich blickte zu Malfoy, der gerade noch seinen Zauberstab sinken ließ, um sich wieder auf dem Boden zu winden. Hatte er wirklich gerade seinen Freund angegriffen?

Doch bevor ich weiter darüber nachdenken kann, weiche ich einem Fluch von Pansy aus und schleudere ihn anschließend auf sie zurück. Ginny hat sich auf Bulstrode gestürzt und zieht ihr an den Haaren. Der ganze Kampf dauert nur wenige Minuten und die kämpfenden Schüler konnte man kaum auseinanderhalten. Als sich das Getümmel legt, wird es still. Die sieben Slytherin-Schüler liegen bewusstlos oder sich windend am Boden. Draco bewegt sich nicht und ich überlege, ob er doch noch einen Fluch abbekommen hat, als Rons Stimme ertönt.

„Los. Wir müssen Harry und Hermine helfen."

Jeder im Raum nickt und die Zauberstäbe fest im Griff, rennen wir die Treppen nach unten.

„Wo sind sie hingegangen?", frage ich Ron, als wir in der Eingangshalle zum stehen kommen.

„Ich habe da so eine Ahnung", ruft der rothaarige Junge und läuft hinaus.

Und tatsächlich, nach nur wenigen Minuten kommen uns Hermine und Harry schnaufend entgegen.

„Ihr seid entkommen", keucht Hermine überrascht.

„Ja, dank Amanda. Sie hat Draco voll gerammt, dass er immer noch heulend auf dem Boden liegt", erklärt Ginny ihnen.

Sofort werde ich rot.

„Es war doch nichts. Ihr habt alle geholfen", gebe ich das Kompliment zurück. „Wo ist Umbridge?"

„Eine Herde Zentauren hat sie mitgenommen", erklärt Harry.

„Das wird die gute alte Umbridge aber nicht so einfach wegstecken. Jeder weiß, wie sehr sie Halbblüter verachtet", schnaufe ich.

Hermine lacht bitter. „Ja, sie hat es ihnen deutlich gesagt. Die waren mehr als wütend."

„So und wie kommen wir jetzt nach London?"

Die Ministeriumsabteilung hatte ihren Namen verdient. Wir sind mit Thestrale, pferdeähnliche Geschöpfe, die nur Menschen sehen können die bereits Erfahrung mit dem Tot gemacht haben, nach London geflogen. Was sich als nicht angenehm herausstellte. Weder Hermine, Ron, Ginny oder ich haben sie gesehen und das machte uns eine scheiß angst. Wir flogen und konnten nicht sehen, wie. Ich krallte mich einfach an etwas fest, das für mich unsichtbar war und das ganze vier Stunden lang. Es war die Hölle.

Nun rennen wir durch dunkle Gänge mit Unmengen an Türen, die sich bewegen. Mittlerweile ist Harry aufgebracht, da er den Raum mit den Kugeln gefunden hat. Unmengen an leicht bläulich leuchtende Glaskugeln reihen sich auf hunderten von Regalen. Was sie sind oder was sie zu bedeuten haben, weiß ich nicht. Doch immer wieder lese ich undeutliche Namen darauf, als würden sie jemanden gehören.

Mein Herz rast, als wir die Nummern der Regalreihen ablaufen, bis wir an der Nummer 97 angekommen sind.

„Er ist ganz am Ende", keucht Harry aufgeregt und spurtet los.

Wir folgen ihm, die Zauberstäbe im Anschlag. Wird Du-weißt-schon-wer wirklich am Ende des Ganges auf uns warten? Aber warum hört man nichts. Nur unsere Schritte hallen in dem endlosen Raum wieder. Was wenn Harry unrecht hat? Sie hatten mir kurz erklärt, dass Harry anscheinend eine Verbindung zu Du-weißt-schon-wem hat und seine Gedanken und Gefühle spüren kann. Doch was passiert, wenn Du-weißt-schon-wer das ausnutzt? Rennen wir dann nicht direkt in eine Falle?

Ein Schauer jagt über meinen Rücken, als ich mich an die Stimme in meinem Kopf erinnere.

„Mach nichts dummes Amanda. Halt dich von Potter fern. Ich kann dich nicht vor ihm beschützen."

Ich schlucke. Im Büro dachte ich, dass er mit „ihm" Harry meint. Aber was ist, wenn er jemand weit aus gefährlicheren meint. Der in dessen Arme wir gerade laufen.

Harry bleibt verwirrt stehen und blickt auf den Boden.

„Er müsste genau hier sein. Hier habe ich ihn gesehen."

Harry sieht sich um, blickt verwirrt in jeden Gang. Auch die anderen schauen sich um. Doch niemand schien hier zu sein. Nur sieben Schüler, die etwas dummes getan haben. Plötzlich brodelt die Angst in mir. Haben wir uns sinnlos auf den Weg gemacht? Sinnlos unsere Schulleiterin angegriffen? Und uns sinnlos in Gefahr begeben? 

„Harry. Hier", ertönt Rons Stimme.

Sofort wenden sich sechs Zauberstäbe, die an ihren Spitzen blau leuchten, zu ihm um. „Da steht dein Name drauf."

Ron deutet auf eine der Kugeln und tatsächlich, auf dem vergilbten Schild stand deutlich Harry Potter.

Langsam geht Harry darauf zu und nimmt es vom Regal. Jeder hält den Atem an, da niemand weiß, was passiert. Doch nichts. Er reibt über die Kugel, als wäre sie eine Wunderlampe, doch auch da regte sich nichts.

Und dann, direkt hinter uns, erklingt eine gedehnte Stimme.

„Sehr gut, Potter. Und jetzt drehe dich um und gib sie mir."

Dark Eyes - Verbotene Gefühle | Severus Snape FanFictionWhere stories live. Discover now