♔︎𝓚𝓪𝓹𝓲𝓽𝓮𝓵 𝓝𝓮𝓾𝓷𝔃𝓮𝓱𝓷♔︎

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Severus Snape Sicht

Wütend balle ich die Hände zu Fäusten. Sie hatte Angst. Vor mir.

Gebannt beobachte ich die Treppe zum Schlafzimmer, die sie vor wenigen Minuten genommen hat. Amanda ist geflohen, weil ich ihr wehgetan habe. Ihre Berührung haben mich meine ganze Beherrschung gekostet, sie nicht auf mein Bett zu pressen und mir zu nehmen, was ich schon lange begehre. Wäre sie weiter gegangen, hätte ich für nichts garantiert, und das Recht dies zuzulassen, habe ich nicht.

Angespannt laufe ich im Raum auf und ab. Ich plante, heute Amanda eine Freude zu machen, um sie lächeln zu sehen. Doch ich habe sie zum Weinen gebracht und habe anstelle den Glanz in ihren Augen, Furcht erblickt. Dieses Gefühl hatte ich fast verdrängt. Seit sie bei mir ist, wurde meine innere Dunkelheit immer kleiner. Kurz nahm ich an, sie ist verschwunden. Doch als ich ihre Angst gesehen habe, war die Finsternis wieder allgegenwärtig. Sie war nie weg. Nur Amanda hat mich vergessen lassen. Sie ist mein Licht und nun bange ich, sie zu verlieren und von der Dunkelheit eingenommen zu werden.

Seufzend hole ich die Kette aus meinem Hemd und lege den Kristall in meine Handfläche. Die rauchige Flüssigkeit im Inneren leuchtet weiß und bewegt sich langsam. Der Stein wurde mit einem Stimmungszauber belegt. Simpel und doch wirkungsvoll. Nie zuvor hat mir jemand etwas geschenkt. Amanda lässt mich Empfinden, was ich für schon so lange tot gehalten habe.

Ein Räuspern an der Treppe verlangt meine Aufmerksamkeit. Sie steht auf der untersten Stufe und sieht mich mit einem Lächeln auf den Lippen an. Mein Blick gleitet abermals über ihre Erscheinung, von der ich nicht genug bekomme. Ihre wunderschönen langen Beine. Das enganliegende Kleid, dass ihre Kurven betont und diese verruchte Schleife die sie wie ein Geschenk aussehen lässt. Mein Geschenk. Langsam lasse ich den Kristall zurück an die Brust sinken und ermahne mich der Ruhe.

Behutsam steigt sie die letzte Stufe hinab und kommt auf mich zu. Sie bleibt direkt vor mir stehen. Gebannt sehe ich sie an. Warte, auf ihren ersten Schritt. Ihre Hand hebt sich und legt sich zärtlich an meine Wangen. Erst jetzt bemerke ich die Anspannung, die von mir fällt. Die Angst, sie entfernt sich und sieht mich als das Monster, das ich in Wirklichkeit bin.

„Amanda", keuche ich.

Ich ziehe sie an mich und drücke sie an meine Brust. Spüre ihre Wärme und das Pochen ihres Herzens. Nehme ihre lieblichen Geruch wahr.

„Es tut mir leid", hauche ich in ihre Haare.

Sachte drückt sie sich von mir und hebt ihren Kopf, um mich mit ihren großen Augen anzusehen.

„Ich bin zu weit gegangen", flüstert sie.

Ihre Gutmütigkeit habe ich nicht verdient. Ich habe Amanda nicht verdient. Eines Tages wird sie aufwachen und erkennen, was ich wirklich bin. Doch bis dahin möchte ich jeden Tag mit ihr genießen.

Zärtlich schiebe ich sie von mir. „Ich habe ein Geschenk für dich", gestehe ich ihr. „Gib mir deine Hand."

Ich halte ihr meine Hand hin. Perplex betrachtet sie diese, bevor sie ihre zögerlich hineinlegt.

„Schließ deine Augen", befehle ich ihr.

Kurz forscht sie in meinen, bevor sie ihre Lider senkt. Ich streiche mit meinen Fingern über ihre weiche, warme Haut. Ein Lächeln erscheint auf ihren Lippen und unweigerlich heben sich meine Mundwinkel. Ein Armband formt sich um ihr zartes Gelenk. Es sind zwei schwarze Stahl Flechten, die ineinander geflochten sind. Filigran, mit feinen Ornamenten eingearbeitet. Doch das schönste, ist der schimmernde Stein obenauf. Er ist aus hellblauem Mondgestein und erinnert an eine Hirschkuh. Mein Patronus.

„Öffne sie."

Langsam öffnet sie ihre Augen und sieht auf ihr Handgelenk. Ich gebe es frei und mit offenem Mund betrachtet sie das neue Schmuckstück.

Dark Eyes - Verbotene Gefühle | Severus Snape FanFictionWhere stories live. Discover now