♕︎𝓟𝓻𝓸𝓵𝓸𝓰♕︎

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Mein fünftes Schuljahr in Hogwarts startet, wie es geendet hat.

Katastrophal.

Fast hätte ich den Hogwartsexpress verpasst und anschließend musste ich mir mit ein paar Zweitklässern das Abteil teilen, da der restliche Zug belegt war. Die beiden hatten acht Stunden nur ein Thema.

Harry Potter.

Der Junge, der den Todesfluch von Du-weißt-schon-wen überlebt hatte. Eine Legende.

Meiner Meinung nach hat es nichts Legendäres an sich, wenn man als Baby etwas überlebt. Aber die beiden Zweitklässler waren anderer Auffassung, daher klinkte ich mich schnell aus und tat die restliche Fahrt über, als würde ich schlafen.

Mein Gemüt wurde erst besser, nachdem in der großen Halle das köstliche Festmahl erschienen war.

Hungrig lud ich mir von allem etwas auf meinen Teller. Besonders die Nachspeisen sagten mir zu. Wackelpudding, Schokoladeneis und Kürbispastete schmecken mir am besten.

Zwar bekam ich bei meiner Mutter genug zu essen, doch hier in der Schule schmeckte jedes Gericht besser. Es lag daran, dass Hogwarts mehr mein Zuhause ist, als es das kleine Haus in Little Hangleton je sein wird. Daher sind die Ferien für mich meist unangenehm.

Mein Vater starb, als ich ein Kind war. Viele sagten, dass meine Mutter früher anders war, doch ich habe in ihr immer nur die verbitterte Person gesehen, die sie mir täglich zeigt.

Daher war ich froh, dass an meinem elften Geburtstag der Brief für Hogwarts ankam.

Doch ich tat mich schwer in der Zauberschule.

In meinem dritten Schuljahr schaffte ich die Prüfung aufgrund mangelnder Konzentration nicht und musste ein Jahr wiederholen.

Es war mir peinlich, dass ich mich von diesem Moment an von anderen abgekapselte.

Ich bin das Mädchen, dass zu dumm für Hogwarts ist.

Am Anfang war ich das Gesprächsthema Nummer eins. Doch wie jedes Thema wurde meines ebenfalls schnell fallengelassen. Nur einige Schüler, besonders die aus meinem eigenen Haus, Slytherin, erinnern mich immer noch täglich daran. Auch unser Hauslehrer Professor Severus Snape hält mich für eine Niete. Er zeigt mir regelmäßig, dass ich in seinen Augen ein Nichtsnutz bin. Sooft wie ich nachsitzen muss und Zusatzaufgaben bekomme, ergeht es nicht mal seinen Hass Schülern aus den anderen Häusern.

Manchmal frage ich mich, ob ich das alles verdient habe.

Doch egal wie sehr mich alle hier schikanieren. Hogwarts ist und bleibt mein Zuhause.

»Miss Johnson, Sie müssten doch mittlerweile gelernt haben, wie man einen einfachen Trank für einen traumlosen Schlaf zubereitet.« Seine Stimme, die unmittelbar hinter mir erklingt, lässt mich erschaudern. Augenblicklich taucht er direkt vor mir auf.

Wie immer trägt Professor Snape seinen Zauberumhang und darunter seine schwarze Jacke und Hose. Mein Blick gleitet über seinen Hals, an dem der Kragen seines einzigen weißen Teils herausblitzt. Seine Lippen sind hart aufeinander gepresst und die dunklen Augen liegen grimmig auf mir. Seine schulterlangen, schwarzen Haare fallen ihm strähnig ins Gesicht.

Ich schlucke unbemerkt, als hinter mir ein Kichern ertönt. Severus Snape hebt seinen Blick über meinen Kopf.

»Ruhe, Miss Parkinson«, dröhnt seine tiefe Stimme durch den Kerker.

Pansy Parkinson, eine Slytherin-Schülerin aus meinem Jahrgang, verstummt augenblicklich und Professor Snape richtet seinen Blick abermals grimmig auf mich.

Dark Eyes - Verbotene Gefühle | Severus Snape FanFictionWhere stories live. Discover now