1.3. Hexen und Volksglaube

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Baba Jaga (Osteuropa und Russland)

In der slawischen Mythologie ist die Baba Jaga ein alte, dürre Frau mit wirren Haaren, die die Elemente beherrscht und das Totenreich bewacht. Es heißt, ihr Mund könne sich vom Boden bis zu den Pforten der Hölle ausdehnen und sie würde Reisende fressen. Aber ihre große Weisheit und ihr Wissen sind sehr gefragt, außerdem hilft sie Menschen, die sie ihrer Hilfe würdig und als rein und unschuldig befindet. Sie fliegt in einem Mörser durch die Luft, den sie mit dem dazugehörigen Stößel lenkt, den Besen dagegen nutzt sie, um ihre Spuren zu verwischen. Die Baba Jaga haust verborgen im Wald in einer Holzhütte, die auf zwei Hühnerbeinen steht.

Befana (Italien)

Die Befana wirkt zunächst wie die klassische Hexe aus dem Märchenbuch: eine alte, hässliche Frau in schäbigen Kleidern, die auf einem Besen fliegt ... aber in der italienischen Überlieferung ist sie eine freundliche Hexe, die Kindern Geschenke bringt, wenn sie brav waren - oder Kohlestücke, wenn sie unartig waren. Schon im alten Rom kannte man eine Gestalt wie die Befana und diese Tradition wurde später im Katholizismus aufgegriffen. Angeblich hatte die Befana sich geweigert, den heiligen drei Königen bei der Suche nach dem Jesuskind zu helfen. Doch später bereute sie das, setzte sich auf ihren Besen und verteilte Geschenke an die schlafenden Kinder in der Hoffnung, dass eines davon der kleine Jesus wäre.

Yamauba (Japan)

Yamauba heißt übersetzt "Berghexe". In der japanischen Mythologie stellt man sich darunter eine alte Frau mit langen weißen, zerzausten Haaren vor, die in einen zerschlissenen, roten Kimono gekleidet ist. Sie kann ihr Aussehen verändern, um ihre Opfer zu täuschen, und ihr Mund soll sich über ihren ganzen Kopf erstrecken. In einigen Legenden heißt es sogar, dass ihre Haare sich in Schlangen verwandeln können. Sie versteckt sich tief im Wald, greift Reisende an und frisst sie.

Weiße Magie - schwarze Magie: Alles eine Frage der Absicht

Seit Jahrhunderten unterscheidet man zwischen zwei Arten der Magie, die man als Gegensätze ansieht: die weiße und die schwarze Magie. Weiße Magie ist die gute Magie, naturverbunden, beschützend und positiv. Die Anhänger der Wicca, einer Natur - Religion, die sich im 20. Jahrhundert entwickelte, finden es unmoralisch, Magie gegen eine Person zu richten, die nichts davon weiß. Im Wicca ist es verboten, anderen zu schaden, und "die Regel von der dreifachen Wiederkehr" besagt, dass alles, was von einem ausgeht, dreifach auf einen zurück fällt. Im Gegensatz dazu ist die schwarze Magie, die des Bösen, besonders gefährlich und schlecht, da sie auf der Beschwörung von Dämonen und anderen Bösartigen Wesen beruht. Eigentlich gibt es nicht mehrere Arten von Magie, sondern nur verschiedene Arten, sie einzusetzen.

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