♕︎𝓚𝓪𝓹𝓲𝓽𝓮𝓵 𝓔𝓲𝓷𝓾𝓷𝓭𝔃𝔀𝓪𝓷𝔃𝓲𝓰♕︎

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Severus nickt. „Mehr als du annimmst."

Erst jetzt bemerke ich, nichts über ihn zu wissen. Was weiß ich schon über den Mann, der mir gegenübersitzt. Das er einst eine Frau geliebt und diese verloren hat? Das er Lehrer ist und seine Gefühle immer verbergt?

„Severus? Erzählst du mir von dir?", frage ich ihn vorsichtig.

Verdutzt zieht er die Augenbrauen nach unten und sieht mich an.

„Was willst du wissen?", stellt er die Gegenfrage.

„Wie war dein Verhältnis zu deinen Eltern?"

Eine Zeit lang schweigt er, blickt gedankenversunken in die Flammen des Feuers. Als ich denke, er antwortet mir nicht, schnauft er.

„Bescheiden. Meine Mutter war eine Hexe und mein Vater ein Muggel. Er hat Zauberei verabscheut, daher stritten meine Eltern sich oft", erörtert er mir.

„Das tut mir leid."

„Dafür musst du dich nicht entschuldigen." Ein Mundwinkel zuckt. „Vor Hogwarts lernte ich Lily kennen und sie wurde zu einer Freundin. Sie hörte mir zu und interessierte sich für mich. Wir kamen nach Hogwarts. Sie nach Gryffindor ich nach Slytherin. Am Anfang pflegten wir unsere Freundschaft noch, doch je älter wir wurden, desto mehr lebten wir uns auseinander."

Ich lauschte seiner Geschichte, froh darüber endlich von ihm etwas zu erfahren.

„Sie lernte einen Jungen aus unserem Jahrgang kennen und verliebte sich in ihn", haucht er. „Sie machte ihren Abschluss, heiratete und bekam einen Jungen."Severus seufzt. „Der dunkle Lord tötete sie und ihren Mann. Ihr Sohn überlebte."

Er sieht zu mir hinüber und langsam fügen sich die Puzzleteile zusammen.

„Lily war Harry Potters Mutter?", hauche ich erschrocken.

Severus nickt. „Diese Geschichte kennt niemand. Ich wäre dir sehr verbunden, dass dies ein Geheimnis zwischen uns bleibt."

„Ich werde mit niemanden darüber reden. Versprochen", schwöre ich.


„Heute üben wir den Patronuszauber", ruft Harry durch den Trainingsraum. „Um einen gestaltlichen Patronus hervorzurufen, muss euer Gedanke stark sein und überaus glücklich. Versucht es."

Die Schüler von Dumbledores Armee nicken und verteilen sich im Raum. Ich wühle eine Zeitlang durch meine Gedanken und durchforste sie nach einer besonders glücklicher. Dabei erscheint mir immer wieder Severus Gesicht vor Augen. Seine erste Berührung meiner Lippen. Unser erster Kuss in seinem Büro. Das gemeinsame Weihnachtsessen und der Ausflug an den See. Ich versuche, an das Empfinden zu denken, dass er immer bei mir auslöst. Das Flattern meines Bauches. Das heftige Pochen meines Herzens. Das Kribbeln meiner Haut, wenn er mich berührt. Ein Lächeln huscht über meine Lippen und ich hebe meinen Zauberstab.

Expecto Patronum."

Ein bläulicher Dunst gleitet aus der Spitze meines Stabes und formt sich langsam eine Gestalt. Ich halte an dem Gedanken von Severus fest. Seine Berührung. Sein Kuss. Seine Fürsorge. Der Nebel wird größer. Flügel formen sich. Ein Körper und zwei Füße, bevor der Rabe in die Lüfte steigt und im Raum umher fliegt. Einige der Kinder haben aufgehört, zu zaubern, und blicken zu meinem Patronus empor.

„Klasse gemacht, Amanda", lobt mich Harry. „Und an die anderen. Glaubt an euch."

Die Schüler wenden sich ab und versuchen, ihre eigenen Zauber anzuwenden. Einige schaffen, den blauen Dunst zu formen, andere sogar richtige Tiere. Ich betrachte immer noch meinen Raben, der umherfliegt, bevor er in meine Richtung stürzt und mich umkreist. Ein breites Grinsen formt sich auf meinen Lippen.

Dark Eyes - Verbotene Gefühle | Severus Snape FanFictionWhere stories live. Discover now