Ich habe __ deine Hand __gehalten

5K 297 22
                                    

Der Tag verging nach dem Gespräch mit Izuna recht schnell. Abends erzählte ich dann meinem Vater was alles geschehen war. Er regte sich natürlich auf und machte sie Sorgen wegen den Knochenbrüchen, welche durch die Heiler schon fast ganz verheilt waren, aber verübeln konnte ich es ihm nicht. Nach seiner Standpauke ging ich ins Bett. Meine Schwestern waren noch auf der Arbeit und ich fragte mich wie Madara heute wohl den Tag verbracht hatte. Bestimmt hatte er sich sofort auf seine Arbeit gestürzt und nicht an mich gedacht. Warum machte ich mir eigentlich Gedanken um ihn? Mit wirren Gedanken schlief ich schlussendlich ein. Am nächsten Morgen weckte mich mein Vater. Wir Frühstücken und gingen dann gemeinsam zur Schmiede. Eigentlich wollte er das ich mich noch weiter ausruhte aber ich konnte ihn überreden. So stand ich also im Verkaufsraum und kümmerte mich um die Kunden. Viele von ihnen warnen Krieger die ihr Schwert zur Reparatur brachten, nur vereinzelt kamen Clanmitglieder vorbei um etwas zu kaufen. Aber das Tageseinkommen reichte um einzukaufen. Nach Ladenschluss machte sich mein Vater auf den Weg zum Haus. Ich hingegen blieb noch eine Weile um den Laden auszufegen. Es war schon spät als ich mich auf den Weg Heim machte. Auf den Straßen war nichts mehr los und ich konnte in ruhe den Sternenhimmel genießen. Irgendwie hatte ich es geschafft den ganzen Tag nicht an ihn zu denken. Doch jetzt kamen die Gedanken an ihn wieder. „Trottel...“, murmelte ich zu mir selbst. Nicht Madara war der Trottel sondern ich war es gewesen. Wieso sollte er mich auch mögen? Ich bin ein niemand. Ein nichts. Einfach nur eine Schmiedin. Aber wenn ich doch niemand war und genau wusste, dass ich bei jemanden wie Madara keine Chance hätte, warum schmerzt es dann so? Warum fühlte ich mich so als wenn mein Herz jeden Moment in tausend Teile zerspringen würde? Hatte ich mich wirklich so sehr in ihn verliebt? In so kurzer Zeit? Und wie konnte ich ihm einfach so verfallen?

Ich kam nach einer gefühlten Ewigkeit zu Hause an. Drinnen brannte noch Licht. Neugierig wie ich war ging ich in das kleine Wohnzimmer. „Vater? Ich bin da!“, rief ich voraus. Im Wohnzimmer wartete dann mein Vater mit Madara Uchiha. Perplex blieb ich stehen. Wortlos stand mein Vater auf und verließ den Raum. Madara stand auf und kam auf mich zu. Wie immer wirkte seine Präsenz bedrohlich, doch ich wich nicht zurück. „Was willst du?“, fragte ich bissig. „Mit dir reden!“, seine Stimme war ruhig. „Über was?“, fragte ich weiter. „Über das was in den letzten Tagen passiert ist!“, knurrte er. „Und deswegen kommst du hier her und hältst meinen Vater wach? Weißt du eigentlich wie spät es ist?“, ich wusste nicht warum ich so mit ihm sprach. Die Worte quollen einfach aus meinem Mund. Ich fing an ihm allerlei Beleidigungen an den Kopf zu werfen und mich darüber aufzuregen das er nicht mehr mit mir gesprochen hatte. Ich wurde richtig hysterisch je ruhiger er mich ansah und verständnisvoll nickte. „Warum machst du das?! Warum bekomme ich dich nicht mehr aus dem Kopf? Was machst du mit mir?“, ich trommelte wütend auf seine Brust ein. Tränen brannten mir in den Augen und immer wieder tropften welche auf den Boden.

Warme Arme legten sich um mich, zogen mich an seine starke Brust. „Lass mich los! Das macht es nicht besser!“, schluchzte ich, gab aber meinen Widerstand schnell auf. Ich spürte wie ich hochgehoben wurde. Er lief ein paar Schritte und setzte sich dann mit mir auf seinem Schoß auf eines der Kissen. „Sie mich an Anzu!“, befahl er mir. Vorsichtig hob ich meinen Blick. „Ich habe bei deinem Vater um deine Hand angehalten.“, sprach er. Mir blieb das Herz stehen. „Du hast...“, stotterte ich, doch ich konnte den Satz nicht zu Ende bringen. „Er hat uns seinen Segen gegeben.“, fuhr er fort. „Und da du ja mir gerade so schöne Dinge an den Kopf geworfen hast. Darfst du dich nun freuen das wir den Rest unseres Lebens miteinander verbringen werden.“, sein typisch arrogantes Grinsen kam zum Vorschein. „Du bist ein verdammter Esel, Madara!“, warf ich ihm an den Kopf. Als Reaktion bekam ich ein Lachen. Ein wundervolles Lachen. „Ach leck mich!“, knurrte ich und machte Anstalten aufzustehen. „Lässt sich einrichten!“,knurrte er bedrohlich und zugleich verführerisch in mein Ohr. „Wag es dich und ich reiß dir die Zunge raus!“, flüsterte ich und befreite mich aus seinem Griff um aufzustehen. Er tat er mir gleich. „Warum ich Madara? Du könntest jede haben, aber du entscheidest ich für die Tochter eines Schmiedes, aus einem Zweig der nicht das beste Ansehen hat.“, flüsterte ich und drehte ihm den Rücken zu. Lange Zeit schwieg er und ich gab es schon auf eine Antwort zu bekommen, doch er trat an mich heran und legte seine Arme um meine Schultern. Seinen Kopf legte er auf meiner Schulter ab. „Weil du eine Frau mit Charakter bist. Du hast den Schneid dich mir entgegen zu stellen und deine Meinung zu äußern. Ich will keine Frau die sich unter buttern lässt.“, hauchte er leise. Wir verweilten noch eine etwas in dieser Position bis er mich los ließ und sich vor mich stellte. „Ich muss zurück zum Anwesen. Morgen werde ich jemanden schicken um dich abzuholen. Bitte pack alles zusammen was du brauchst. Traditionell wirst du bei mir einziehen. Bis nach der Hochzeit werden wir allerdings in getrennten Räumen schlafen müssen.“, er klang ernst und sachlich, doch etwas störte mich. „Ohne dich kränken zu wollen,“, setze ich an, „aber ich habe nicht vor direkt bei dir einzuziehen oder etwas dergleichen. Ich bin gerne bereit kurz vor der Hochzeit zu dir ins Anwesen zu ziehen aber jetzt noch nicht.

Ich muss morgen arbeiten und werde nach und nach meinen Besitz zusammenpacken aber ich werde nichts überstürzen und übereilt deine Entscheidungen akzeptieren.“, machte ich ihm klar. Für meine klare Antwort bekam ich einen finsteren Blick. „In drei Wochen ist die Hochzeit und eine Woche vorher will ich dich in meinem Anwesen wissen. Außerdem werde ich dich im laufe der nächsten Tage abholen und dich zur Schneiderin bringen damit sie einen Kimono für unsere Vermählung anfertigen kann.“, bei seiner todernsten Stimme konnte ich mir ein Lachen nicht verkneifen. Er würde in den nächsten Tagen und Wochen und besonders in den nächsten Jahren etwas aushalten müssen. Wenn ich wollte konnte ich richtig schwierig sein und jedem die Nerven rauben. „Du wirst es bereuen mich als deine Frau ausgewählt zu haben.“, stellte ich mit einem süffisanten Grinsen fest. Sichtlich gereizt zuckte unter seinem linken Auge eine Ader. Ein leises Lachen entrann sich meiner Kehle. Als „Strafe“ für meine Provokation packte er mein Kinn und küsste mich hart und leidenschaftlich. Ich war komplett überrumpelt von dieser Geste und öffnete erschrocken meinen Mund. Das sah mein Ehemann-in-Spe wohl als Einladung und drang mit seiner Zunge in meinem Mund. Mit einer stummen Aufforderung begann ein Kampf um die Oberhand, den ich kläglich verlor. Zurückgedrängt und mit roten Wangen schloss ich meine Augen und genoss die Liebkosung in vollen Zügen. Er löste den Kuss aufgrund von Luftmangel. Nach Atem ringend sahen wir uns an. „Du solltest mich nicht so herausfordern Kleines.“, grinste er zufrieden. Gemeinsam gingen wir zur Tür und mit einem sanften Abschiedskuss verschwand mein Zukünftiger in die Nacht. In meinem Bauch kribbelte es und aufgewühlt und nachdenklich machte ich mich fertig zum Schlafen. Bevor ich in mein Zimmer ging löschte ich alle Lichter im Haus. Der Mond schien hell und es war sternenklar. Müde kuschelte ich mich in meinen Futon. Ich werde Madara Uchiha heiraten. War der letzte Gedanke bevor ich einschlief. Ob das wohl gut enden konnte?

A little bit like Cinderella (Naruto FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt