3.5. Die Namen

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Jede Figur hat ja irgendwie einen Namen (und ich gebe zu, dass ich schonmal bessere Einführungen in ein Kapitel gemacht habe XD). An sich ist es nicht so schwierig, einen Namen zu finden. Die Probleme sind eher folgende:

- Der Name muss passen.

- Er darf nicht zu kompliziert und muss leicht zu merken sein.

- Er darf nicht langweilig sein.

- Er darf sich nicht komisch anhören und darf nicht mit irgendeinem ähnlichen Wort verwechselt werden (außer, das ist beabsichtigt).

- Und zu guter Letzt kann es sein, dass man irgendwann einfach keine Ideen mehr für Namen hat XD

Meine Empfehlung ist, dass ihr euch eine Art Liste (z.B. auf einer Karteikarte) anlegt, wo ihr alle schönen Namen aufschreibt, die euch ab und zu mal in den Sinn kommen. Wenn ihr dann gerade nach einem Namen für eine Figur sucht, könnt ihr einmal kurz auf diese Liste gucken, um zu schauen, ob da einer dabei ist, der gerade gut passt. Ansonsten kommt Plan B zum Einsatz.

Plan B besteht aus mehreren Teilen und ist das eigentliche Kapitelthema. Ich zeige euch hier jetzt nämlich, wie ich mir die ganzen Namen ausdenke, die ich für meine Geschichten benutze XD

1. Erstmal solltet ihr euch überlegen, WIE die Namen in eurer Welt überhaupt aussehen. Klar, meistens werden die Figuren in Geschichten nur beim Vornamen angesprochen (besonders, wenn die Geschichte in einer ausgedachten Welt und nicht in unserer spielt), aber es gibt ja noch sowas wie Nachnamen, Spitznamen, Titel usw. Wie genau kann ein Name in eurer Welt also aussehen abgesehen vom üblichen »Vorname« oder »Vorname Nachname«? Ein paar Alternativen:

- Der Nachname wird vor den Vornamen gezogen, was z.B. im ostasiatischen Raum der Fall ist. Dann werden auch beide Namen ausgesprochen und es gilt als unhöflich, nur den Vor- oder Nachnamen zu benutzen.

- Jede Person hat einen Geburtsnamen und einen Namen, den sie mit irgendeinem Alter oder nach einer Prüfung zusätzlich bekommt. Nur die Eltern, Geschwister und enge Vertraute dürfen einen dann noch beim Geburtsnamen ansprechen.

- Jede Person hat sozusagen zwei Nachnamen, wobei einer davon sich auf den Vater bezieht (das hört sich etwas komisch an XD). Das wird z.B. im russischsprachigen Raum gemacht. Angenommen, der Vater von Mascha heißt »Sergej Alexandrowitsch Lavrov«. Dann heißt Mascha mit vollem Namen »Mascha Sergejewna Lavrova«. Also »Vorname Vatername Familienname«. Sowas ähnliches gibt es auch im skandinavischen Raum (allerdings etwas leichter XD). Da wird sozusagen »rangehängt«, wessen Tochter oder Sohn man ist: Björndottir bzw. Björndotr oder Björnson. 

- Analog dazu könnte man es mit dem Namen der Mutter machen XD

- Ihr solltet euch auch überlegen, wie das mit den Titeln ist. Werden sie in Verbindung mit dem Vor- oder dem Nachnamen oder beiden ausgesprochen? Dasselbe gilt für »Ehrennamen«, die nach einer Heldentat o.Ä. gegeben werden. (Zum Beispiel »Beschützer des Nordens« oder »Himmelsfluch«) Und in welcher Reihenfolge werden sie ausgesprochen?

SPOILER ZU »GOLDENE TRÄUME« VON MIR!!!!!!!!!

- Zwischen Vor- und Nachname kann es auch eine Zwischensilbe geben, an der man erkennt, aus welcher Region die Person kommt. Das habe ich z.B. in meinem Buch »Goldene Träume« eingebaut. Wenn jemand die Zwischensilbe »je« hat, ist sofort klar, dass derjenige aus dem königlichen Palast kommt. Ist die Zwischensilbe jedoch »de«, kommt derjenige aus einer Stadt im Süden.

- Der Nachname kann sich in der Familie auch voneinander unterscheiden. Wieder ein Beispiel aus »Goldene Träume«: Dort gibt es einen Menschenstamm, in dem alle sich untereinander so gut kennen, dass Nachnamen unnötig sind. Stattdessen hat jeder eine Art Schutzpatron, dessen Namen man als Nachnamen verwendet.

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