Not Today - Wir kämpfen zusammen

Jimin - Not Today

*Jimin – Not Today*

I believe in you by my side

Together we won't die

I believe in you by my side

Together we won't die

I believe in the word together

I believe in BTS

Aim your gun! Ready! Fire!

Ich rieb mir die dunklen nassen Haare trocken und schmiss das feuchte Handtuch über den Waschbeckenrand. Mit dem Adrenalin in meinen Adern könnte ich zweimal um den Block joggen, was ziemlich ironisch ist, da mich das Konzert erfolgreich ausgepowert hatte. Trotzdem war ich wieder voller Energie, sobald ich in dem Hotelzimmer ankam. Die plötzliche Ruhe machte mich ein wenig irre, denn in meinen Ohren schallten noch immer die Jubelrufe unserer Army nach. Auf der Bühne zu stehen ist wie ein Rausch, hat man es einmal erlebt, bekam man nicht genug davon. Deshalb war eine Dusche genau das richtige, um mich wieder herunter zufahren. Aber dieses Konzert war das Letzte unserer Tour. Danach würde ich mit meinen Membern zurück in den Proberaum kehren und wieder monatelang trainieren, bevor ich dieses unglaubliche Gefühl noch einmal erleben durfte. Es wird mir fehlen.

Die Lüftungsanlage surrte laut und wirbelte die warme Luft um mich herum auf. Ich schaute hoch in den beschlagenen Spiegel. Kleine Wassertropfen liefen an ihr herunter und hinterließen lineare Spuren. Langsam machte sich meine Hand selbstständig und wischte über die feuchte Oberfläche, um mich selbst betrachten zu können. Meine dunklen Augenringe sind noch tiefer geworden und jetzt wo das Make – Up abgewaschen war, sah ich aus, als hätte die letzten drei Nächte nicht geschlafen, was ich ehrlich gesagt auch nicht getan hatte. Auf der einen Seite freute ich mich, dass die Tour morgen endete, denn endlich konnte ich Steffi wiedersehen. Aber auf der anderen Seite machte ich mir auch etwas Sorgen. Nachdem mein Manager mir die Artikel gezeigt hatte, schaute ich selbst regelmäßig in das Internet und was ich sah, ließ sich mir den Magen umdrehen. Mit beiden Händen hielt ich mich am Waschbeckenrand fest und stützte mich darauf ab. Ich hatte mir alles so einfach vorgestellt. Unreif wie ich war, dachte ich, dass es reichen würde diese Frau über alles zu lieben und, dass alle anderen es einfach verstehen würden. Aber mein Leben gehörte nicht mir. Es gehörte dem Entertainment und es gehörte Südkorea.

Nachdem mein Manager von der Beziehung erfuhr, kümmerte er sich sofort darum und telefonierte das gesamte Konzert über mit dem Entertainment. Viel kam dabei allerdings nicht raus. Sie hatten immer wieder auf den Vertrag plädiert, in dem im Kleingedruckten vermerkt war, dass ich nichts öffentlich machen durfte, solange sie es nicht genehmigten. Und eine Beziehung war das letzte, was ich sie gerade verkünden wollten, nachdem unsere Karriere immer weiter bergauf ging. Sie wollten einfach keinen Skandal riskieren, bei dem uns meine Fans nun leider zuvorkamen. Darauf haben sie aber mit einem offiziellen Statement reagiert und es als ein unwahres Gerücht abgetan. Dass das Entertainment allerdings so weit ging, um Steffi Geld an zu bieten, ging eindeutig zu weit und zu behaupten, dass ich damit einverstanden wäre, war der Tropfen, der das Fass zum überlaufen brachte. Mit dieser Handlung hatten sie meinen Kampfgeist geweckt, mehr denn je. Absolut nichts wird mich dazu bringen, diese fantastische Frau zu verlassen!

Das Lächeln, das sich in meinem Gesicht bildete, war wie eine Kampfansage, mit der ich mir im Stillen noch mehr Mut zusprach. Wasser tropfte an meinen Haarspitzen hinab auf mein weißes T-Shirt. Mit einer Hand wuschelte ich mir durch die nassen Haare und trat aus dem warmen Bad hinaus in das vorgeheizte Hotelzimmer. Mein Handy lag auf der frisch bezogenen weißen Bettwäsche und hinterließ eine kleine Kuhle in der Decke. Unser Gruppenchat war gerade sehr aktiv, denn ständig blinkte mein Bildschirm auf, bis ich das Handy in die Hand nahm, um die Nachrichten zu lesen.