Todesengel (Kagehina)

Kapitel 9

Als wir am Morgen aufwachen ist die Stimmung ziemlich aufgeladen. Schweigend laufen wir in den Wald. Kageyama hält meine Hand und führt mich. Heute würden sie uns angreifen. Der Gedanke bereitet mir Bauchschmerzen doch jetzt ist es dafür zu spät. Auch Kageyama ist angespannt. Seit gestern hat er kein Wort mehr gesagt und ist ziemlich einschüchternd. Als wir auf einer Lichtung ankommen setzen wir uns auf eine Steingruppe. "Jetzt heist es warten," höre ich Kageyamas eisige Stimme. Nickend sehe ich zu ihm. Wir haben diesen Ort ausgewählt da so wenigstens keine anderen Menschen in den Kampf verwickelt werden da hier nie jemand rumläuft. Hoffentlich geht alles gut. Wir haben gestern noch kurz über ein paar Strategien geredet doch viel gab es nicht was wir bereden hätten können und jetzt sitzen wir hier und warten darauf angegriffen zu werden.

Ein Schuss zerreißt die Luft doch Kageyama kann der Kugel noch ausweichen. Er stellt sich schützend vor mich als das Oberhaupt auf uns zu geflogen kommt. Kageyamas Muskeln verspannen sich bei seinem Anblick und er wirkt bis aufs äußerste gereizt. Als der Mann vor uns zum stehen kommt sieht er zu mir. "Shoyo, hast du uns noch etwas zu sagen?" Fragt er etwas zu wohlwollend. Kageyamas Augen richten sich und scheinen damit zu rechnen das ich ihn verrate. Mein Hals schnürt sich zu und ich schüttle den Kopf da ich kein Wort heraus bekomme. "Bedauerlich," höre ich noch bevor ich hinter die Steine Flüchte. Kageyama meinte ich solle hinter sie gehen damit ich mehr Deckung habe. Als das Oberhaupt sich auf Kageyama stürzt zucke ich zusammen. Doch Kageyama pariert ohne Probleme die Angriffe und bringt das Oberhaupt am ende zu Boden. Er sieht seinen 'Retter' von oben herab an und wirkt wie aus Eis. "Und ich habe dir immer Vertraut und für dich alles getan was du mir befohlen hast. Das ist der Dank?!" Kageyama Spuckt die Worte in das Gesicht des am Bodenliegenden. Dan bricht er ihm einfach das Genick und die Augen der Oberhauptes verdrehen sich. Erstarrt schaue ich auf die Leiche. Ich weis das Kageyama stehts die Drecksarbeit für diese Wesen gemacht hat und wegen ihnen ein Mörder ist. Doch ihn so zu sehen ist schockierend. Er hat nicht einmal mit der Wimper gezuckt. Durch die Jahre ist ihm das Töten in Fleisch und Blut über gegangen. Es ist nun einmal so. Ich habe mich in einen Mörder verliebt. Als Kageyama sich aufrichtet sammeln sich um uns herum Soldaten und umzingeln uns. "Ergeben sie sich," hört man den Ruf einer der Soldaten. Doch Kageyama lacht nur und stellt sich so hin das ich abgeschirmt bin. Dan bricht Chaos aus. Die Engel stürmen auf uns zu uns versuchen verzweifelt einen Tödlichen Hieb bei Kageyama zu erzielen doch dieser weicht elegant und geschickt aus. Doch ich weis das er in die Luft muss um auf Dauer den Angriffen entgehen zu können. Doch er will mich nicht hier lassen. "Jetzt flieg schon Idiot!" Brülle ich in der Hoffnung er hört auf mich. Jedoch schüttelt Kageyama den Kopf, gerät aber immer mehr in Bedrängnis. "Ein Engel stirbt für den, den er beschützt!" Ruft er und kämpft eisern weiter. Verzweifelt sehe ich ihn an. Er wird nicht aufgeben. Aus einem Reflex heraus renne ich an ihm vorbei und in den Wald. Kageyama fliegt nun endlich doch er verfolgt mich. "Was machst du Hinata!" Brüllt er wütend. Unbeirrt renne ich weiter und höre wie uns die Männer folgen. "Nun flieg schon weg Kags! Du kannst sie nicht alle besiegen. Sie werden noch uns beide umbringen," Versuche ich ihn zur Vernunft zu bringen und erspähe hinter uns die fliegenden Soldaten. Plötzlich heben meine Beine vom Boden ab und zwei Arme schlingen sich um mich. Kageyama schleppt mich davon und egal wie sehr ich mich wehre ich komme nicht aus seinem Griff los. Er fliegt in eine Höhle und drückt mich gegen eine der Wände. "Hinata du Idiot! Ich lass dich nicht zurück! Egal ob du es willst oder nicht! Reiß dich zusammen. Wir schaffen das schon." In seinen Augen liegen Furcht, Verzweiflung und Wut. Doch so kann ich ihm nicht entkommen. Da kommt mir eine Idee. Er würde mich vermutlich dafür Köpfen doch ich habe keine Wahl. Ich muss ihn wieder anlügen. "Ok. Aber dann sieh zu das du nicht stirbst!" Sage ich mit Nachdruck. Er sieht mich entschlossen an. "Werde ich nicht kleiner. Vertrau mir nur." Damit geht er aus der Höhle und ich folge ihm fürs erste. Nach einer Weile holen die Soldaten uns aber ein und Kageyama wird in einen Kampf verwickelt. "Lauf!" Höre ich ihn brüllen und tue was er will. Ich laufe weiter in die Richtung des Sees von dem ich weis. Als ich kurz vor ihm bin man ihn aber noch nicht sehen kann bleibe ich stehen. Kageyama kommt gerade mit den Soldaten hinter mir her. Er kämpft eisern und sieht zu mir. "Warum bleibst du stehen Idiot?" Seine Stimme ist vor Anstrengung am Zittern. In meinem Magen dreht sich alles. Entschlossen hole ich das Feuerzeug aus meiner Tasche das ich mitgenommen habe. Als Kageyama es sieht weiten sich seine Augen. "Es tut mir leid," flüstre ich und Zünde meine Klamotten an. Ich höre wie Kageyama Meinen Namen schreit doch er wird weiterhin angegriffen. "Nein! Hinata tu das nicht! Nein!" Er kommt auf mich zu doch die Flammen fressen sich durch den Stoff und werden immer größer. Kageyama schreckt zurück und sieht mich schockiert an. "Nun flieg schon Idiot," sage ich zu ihm und versuche nicht über die Schmerzen nach zu denken. Als Kageyama endlich seine Flügel ausbreitet schließe ich die Augen. Die Schmerzen sind so unfassbar groß das ich mühe habe nicht los zu schreien. Meine Haut verbrennt und die Flammen bedecken meinen Ganzen Körper. Kageyama hebt sich in die Luft und verschwindet im Nachthimmel.