Kapitel 8

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(Sicht Hinata)

Seit Stunden sitzen wir vor dem Fernseher und schauen einen Film nach dem anderen. Draußen ist es schon lange dunkel und so langsam friere ich. Warum wird mir den immer so schnell kalt? Nach wärme suchend rolle ich mich noch mehr in Kageyamas Arme ein. "Ist dir Kalt?" Höre ich Kageyama leise fragen. Ich nicke leicht doch bewege mich keinen Millimeter. Ich will nicht aufstehen um mir eine Decke zu holen. Es ist gerade so gemütlich. Auf einmal legen sich zwei schwarze Flügel um mich. Fasziniert sehe ich schwarzen Federn an. Sie strahlen eine unfassbare Hintze aus und ich seufze zufrieden. Sie sind ganz weich und haben ein angenehmes Gewicht. Herrlich solche schönen Flügel. Vorsichtig strecke ich meine Hand aus um sie zu berühren doch Kageyama umfasst mein Handgelenk und hält mich davon ab. "Was wird das kleiner?" Höre ich seine raue Stimme hinter mir. Mein Gesicht fängt an zu glühen und ich nehme meine Hand wieder weg. Trotzdem klebt mein Blick an den Langen großen Federn die um mir liegen. Zu gerne würde ich sie anfassen. Also warte ich geduldig bis Kageyama in den Film vertieft ist was ganze 40 Min. dauert. Als er endlich abgelenkt ist hebe ich meine Hand und streichle vorsichtig über die Federn. Sie sind Weicher als alles was ich je berührt habe und ihre wärme ist einfach zum niederknien. Sie wirken unfassbar sanft und geschmeidig. Sie erzittern unter meiner Berührung und ich höre Kageyama hinter mir die Luft scharf einziehen. Sie scheinen sehr empfindlich zu sein. Schnell ziehe ich meine Hand weg aus angst etwas falsches getan zu haben doch ich kann das Gefühl von ihnen einfach nicht vergessen. Meine Fingerkruppen kribbeln noch ganz aufgeregt und meine Wangen sind leicht gerötet. "Ich habe doch gesagt du sollst sie nicht anfassen," höre ich Kageyama hinter mir um Fassung ringend knurrend. Hat ihn das so aus dem Konzept gebracht? "Tut mir leid ich konnte nicht anders," gebe ich zu und knete meine Hände nervös. Sie haben sich einfach so Zart und Belebend angefühlt. Das Gefühl wird mich sicher noch bis in meine Träume verfolgen.

Als ich die Augen verschlafen öffne sehe ich in das Schöne Gesicht von Kageyama der mich wohl beobachtet hat. Seine Wangen werden etwas rosa und seine Augen glitzern. "Morgen," nuschle ich noch total verpennt und kuschle mich mehr in den warmen Kokon der um mich ist. Wir sind wohl gestern auf der Kausch eingeschlafen. Seine Federn halten mich warm und ich genieße diese ruhe ausstrahlenden Federdecken. "Sie sind einfach wunderschön," nuschle ich im Halbschlaf und schließe die Augen. So will ich jeden Tag aufwachen. Kageyama richtet sich mit mir im Arm auf und scheint zu überlegen was er jetzt machen soll. Seine Flügel lässt er zum Glück um mich gelegt. Glückstrunken streiche ich über das Gefieder und dieses mal hält mich Kageyama nicht zurück. Jedoch merke ich wie er bei der Berührung erzittert. Als ich weiter über die langen Federn wandere vergräbt er seine Nase an meinem Hals und seine Arme ziehen mich noch mehr zu sich nach hinter. Als er dann an meiner Haut ausatmet muss ich etwas Kichern weil mich die Luft kitzelt. Sanft nehme ich meine Hand von seinen Schwingen und lege sie hinter mich auf Kageyamas Kopf welchen ich dann sanft kraule. "Ich hab dich lieb," flüstere ich und werde mit einem Federleichtem Kuss auf den Hals belohnt. Ein sanftes Lächeln stiehlt sich auf meine Lippen und mein Herz wird überflutet von Zuneigung.

Den ganzen Tag haben wir mit einander Geschmust und nicht die Finger von einander lassen können. Jetzt liegen wir auf einer Decke zusammengerollt vor dem Ofen. Ich richte mich auf um ihn an zu machen da mir sonst bestimmt kalt wird. Als ich jedoch das Streichholz anzünde und den Kamin anfeuere springt Kageyama hinter mir weg an die Wand. Überrascht sehe ich zu ihm nachdem ich die Kaminscheibe verschlossen habe. "Alles in Ordnung?" Frage ich besorgt doch seine Augen sind panisch auf die Flammen gerichtet. Hat er angst vor Feuer? "Feuer ist einfach nicht so meins," höre ich ihn mit leicht bebender Stimme Sagen. In meinem Gesicht muss wohl meine Verwirrtheit zu sehen sein den er hebt einen seiner Flügel und ich entdecke eine verbrannte stelle. Erschrocken komme ich zu ihm und streife vorsichtig über die Vernarbte Stelle. "Was ist da passiert?" Frage ich und merke das meine Stimme belegt klingt. Kageyama sieht weg und ich spüre seinen Rasenden Puls unter meinen Finger. Sanft lege ich eine Hand an seine Wange so das er wieder zu mir sieht. "Du musst es mir nicht sagen." Damit schweift mein Blick wieder zu der Verletzung die meine Kehle trocken werden lässt. "Meine Eltern haben das getan..." höre ich Kageyama anfangen zu erzählen. Nach einigen Sekunden scheint er seine Stimme dann wieder zu finden. "Sie haben mir gesagt das sie das nur zu meinem Wohl tun würden." Seine Stimme bricht ab. "Sie wollten mir meine Flügel Abbrennen. So sehr haben sie sie gehasst," Sein Gesicht ist schmerzverzerrt bei der Erinnerung und er Atmet rasselnd ein. Dan sieht er zu mir und seine Augen weiten sich. "Hey Shoyo ist schon gut. So schlimm ist es auch nicht," sagt er und streicht mir über die Wange. Erst jetzt begreife ich das sich wohl eine Träne us meinen Augen gelöst haben muss. Doch in meinem Innersten macht sich eine unfassbare Wut breit. Eine Wut die sich gegen seine Eltern und alle Engel richtet. Wie kann man den bitte versuchen jemandem die Flügel zu verbrennen? Sie sind doch so empfindlich. Es müssen unfassbare Schmerzen sein. Ich erzittere bei dem Gedanken daran. "Wie alt warst du?" Höre ich meine Stimme die ganz verzehrt klingt. Kageyama senkt seinen Kopf bei seiner Antwort. "5." Mein Herz zieht sich schmerzhaft zusammen. "Es war an dem Tag meines Erwachens. So nennt man den Tag wo man seine Flügel bekommt," erklärt er mir. Mein Herz zieht sich schmerzhaft zusammen und ich begreife noch etwas. Kageyama hat mir gerade seine Schwäche offenbart. Feuer. Und Morgen ist schon sein Tötungsbefehl. Ein Eisiger Schauer ergreift mich und das Grauen schnürt mir die Kehle zu. Ich muss es ihm sagen. Doch ich kann nicht. Er würde es nicht begreifen. Mich nicht verstehen. Immerhin habe ich ihn Wochenlang hintergangen. Angst steigt in mir auf. Was soll ich nur tun? Verzweiflung macht sich in mir breit. Sag es ihm! Du musst es ihm sagen Shoyo. Doch meine Lippen schweigen. "Was ist los Shoyo? Du denkst gerade nicht nur an meine Kindheit." Erschrocken sehe ich ihn an. Er hat es gemerkt. Seine Augen werden schmal und er wirkt besorgt aber auch misstrauisch. Meine Kehle wird trocken und mein Herz rast. Er ist seinem Oberhaupt bedingungslos treu. Mich kennt er nicht einmal einen Monat. "Du könntest mir nicht glauben," gebe ich bitter von mir und stehe auf. Schnell flüchte ich in mein Zimmer und verkrieche mich unter meiner Decke. So langsam muss ich mich entscheiden. Doch egal was ich tue, er wird mich als Verräter sehen. Verzweifelt versuche ich zu schlafen doch der Schlaf will mich nicht erlösen. Die Tür geht auf und ich merke wie sich Kageyama hinter mich ins Bett legt. Seine Arme ziehen mich an sich und sein Flügel legt sich schützend über mich. Diese Nähe macht es nur noch schlimmer. "Warum könnte ich dir nicht glauben?" Höre ich Kageyama hinter mir fragen. "Dein Oberhaupt es..." Ich breche ab und merke wie sich Kageyama hinter mir verspannt. Dan bricht bei mir der Damm und ich drehe mich zu ihm um. "Du muss mir zuhören Kageyama. Versprich mir das du mir bis zum Ende zuhörst egal was ich dir jetzt erzähle. Sonst bringt er uns beide um," sage ich und sehe ihm in die Augen. Ich sehe ihn Schlucken doch er nickt. Noch einmal hole ich tief Luft und fange dann an zu erzählen: "Er hat mich zu sich holen lassen weil ich dich beobachten sollte. Deine Schwächen finden sollte. Am Anfang wusste ich nicht das er dich umbringen will doch später habe ich gefragt und da hat er mir erzählt das sie dich morgen Umbringen wollen. Sie haben mir gedroht. Deshalb habe ich mich überhaupt darauf eingelassen. Und jetzt weis ich nicht mehr was ich tun soll. Sie kommen morgen und wen ich ihnen nichts brauchbares liefere töten sie mich mit dir." Als ich fertig erzählt habe ist keine Zuneigung mehr in Kageyamas Blick. Er nimmt seinen Flügel von mir und die Kälte umhüllt mich. Sein Blick ist Kalt und berechnend. "Du bist ein Spion? Du hast das alles hier nur gespielt?" Höre ich ihn mit einer Eiskalten Stimme sagen. Meine Kehle schmerzt schon und ich schlucke. "Ich war einer, doch ich habe ihnen nichts erzählt. Wirklich sie haben von mir nichts erfahren. Trotzdem greifen sie dich morgen an. Du darfst nicht sterben Kageyama," versuche ich ihn zu beruhigen. Er steht auf und läuft auf und ab. "Ich kann es nicht fassen. Ich habe dir vertraut!" Sein Blick bohrt sich in mich. "Wieso sollte er mich umbringen wollen?" Redet er weiter. Er weis es nicht? "Na weil sie Angst vor dir haben. Du bist um längen stärker als sie und deine Flügel sin um längen größer als ihre. Sie haben angst das du ihnen gefährlich wirst. Deshalb behandeln sie dich auch wie Dreck. Damit du gar nicht begreifst wie viel stärker du bist." Kageyama sieht mich Geschockt an. "Begreifst du den nicht wie Atemberaubend du bist? Die anderen werden vom Neid und der Angst Aufgefressen. Bitte Kageyama, du musst mir glauben ich will dir helfen. Ich hatte nur Angst das du mir nicht glaubst und ihnen in die Arme läufst weil du denkst ich lüge. Du musst dich vor ihnen in acht nehmen!" Meine Stimme ist flehend. Mittlerweile stehe ich vor ihm und habe sein Gesicht in den Händen. "Bitte glaub mir," füge ich noch hinzu und sehe in seine Augen. "Er war doch der einzige der mich aufgezogen hat," höre ich ihn flüstern. Seine Augen sind glasig und er wirkt völlig verloren. Bei dem Anblick zerbricht mir das Herz doch ich muss jetzt stark sein. Für ihn. Schützend lege ich meine Arme um ihn. Nach einigen Sekunden vergräbt er dann sein Gesicht in meinen Haaren. "Ich glaube dir," höre ich seine Stimme. Erleichterung macht sich in mir breit. "Danke," hauche ich und halte ihn dann einfach fest. Nach einer weile löst sich Kageyama und sieht mir in die Augen. "Ich wünschte ich könnte noch verhindern das sie dich morgen auch angreifen doch das liegt nicht in meiner Hand," sagt er bitter. Bei seinen Worten wird mir kalt. Er hat recht. Ich kann mich wen nur selbst retten und dafür müsste ich ihn verraten. Doch das kann ich nicht mehr. Sicher sehe ich ihm in die Augen. "Ich gehe wenn mit dir in den Tot."

Todesengel (Kagehina)Where stories live. Discover now