Kapitel 5

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Das ich so ausgerastet bin ist jetzt zwei Tage her und Kageyama spricht mich, Gott sei dank, nicht mehr darauf an. Gerade liegen wir gemeinsam auf der Kausch und sehen uns einen Film an. In den letzten Tagen sind wir uns zwar näher gekommen doch ich habe es immer noch nicht geschafft ihn zu fragen ob er auch Flügel hat. Müde gähne ich und lehne mich an Kageyama an da er so verführerisch neben mir sitzt und ich wahrscheinlich überall eingeschlafen wäre. Doch an seiner Schulter schlafe ich eindeutig am liebste. Zufrieden grummle ich und vergrabe meine Nase in seinem Pullover der so gut nach ihm riecht. Dieser rauchige und holzige Geruch ist einfach beruhigender als jedes Beruhigungsmittel. Als seine Schulter von einem leichten Kichern seiner seits erschüttert wird kribbelt mein Bauch und ich muss lächeln. Er ist in letzter Zeit deutlich offener. Zufrieden dämmere ich weg genieße den schönen Moment.

Müde nehme ich wahr wie ich hochgehoben werde. "Kageyama?" "Oh entschuldige ich wollte dich nicht wecken. Schlaf ruhig weiter," höre ich ihn sagen und seine Stimme ist von einer angenehmen Sanftheit. So gefällt er mir am meisten. Ich merke wie er mich irgendwo hinträgt. Dan spüre ich eine weiche Matratze unter mir. "Danke," nuschle ich müde. "Immer doch Scha" Kageyama bricht ab und als ich überrascht ein Auge öffne sehe ich einen leichten rot Schimmer auf seinen Wangen. Hat er mich gerade Schatz nennen wollen? Vom Glück überwältigt schnappe ich mir seine Hand und ziehe sie zu meinem Mund wo ich ihr einen hauchzarten Kuss gebe und sie festhalte bis ich dann ganz wegdämmere.

Als mir der Geruch von Rührei in die Nase steigt öffne ich verschlafen die Augen. Träume ich? Doch dann sehe ich Kageyama neben mir sitzen der tatsächlich ein Tablett dabei hat mit Frühstück. Begeistert setze ich mich auf und falle über die Leckereien her. "Das ist aber lieb von dir," nuschle ich mit strahlenden Augen. Davon habe ich schon immer geträumt. Frühstücken im Bett. Herrlich. Zufrieden lasse ich mich wieder in die Kissen fallen als ich fertig bin. "Köstlich," träume ich vor mich her und lächle. Kageyama beobachtet mich und ich klopf neben mich. "Komm doch auch unter die Decke. Ist auch schön warm," locke ich ihn. Er schmunzelt und stellt das Tablett weg bevor er zu mir gekrabbelt kommt und sich unter die Decke kuschelt. Die letzten Wochen hat er immer auf der Kausch schlafen müssen der arme. Nach wärme suchend kuschle ich mich an ihn und genieße den Morgen. Kurz kann ich meine Sorgen vergessen. Doch sie holen mich schnell wieder ein. Mittlerweile kann ich mir nicht einmal im schlaf vorstellen Kageyama zu verraten. Doch ich habe angst ihm alles zu gestehen. Immerhin habe ich ihn wochenlang belogen. "Worüber grübelst du den?" Fragt Kageyama mich sanft und streicht mir eine meiner Roten Strähnen aus dem Gesicht. "Ach weist du ich hab nur nachgedacht über uns," gestehe ich und werde sicher rot. Er lächelt mich sanft an. Mein Blick bleibt einen Moment an seinen Lippen hängen die so verführerisch sind. Doch ich reiße meinen Blick von ihnen los und sehe ihm wieder in die Augen. Doch er scheint meinen Blick bemerkt zu haben. Dan lehnt er sich vor und kommt mir ganz nah. Kurz vor meinem Gesicht hält er inner doch dann überwindet er die letzten Zentimeter und legt seine Lippen sanft auf meine. Glücklich lächle ich und schließe die Augen. Er sieht mich genau an und schient auf eine Reaktion zu warten die aber ausbleibt. Verträumt sehe ich ihn an als er sich wieder entfernt und etwas verwirrt wirkt. Er ist echt so hübsch. Genüsslich lasse ich meinen Blick an ihm umherschweifen und genieße meine Aussicht. Dan fällt mir ein das ich immer noch nicht weis ob er auch Flügel hat. Der Gedanke einen Teil von ihm noch nicht gesehen zu haben verstimmt mich. "Du sag mal..." Ich halte kurz inne und sehe ihn unsicher an. "Hast du eigentlich auch Flügel?" Frage ich zaghaft. Bei meinen Worten verspannt er sich und runzelt die Stirn. "Wie kommst du den auf die Idee?" Fragt er Misstrauisch. "Also... na weil dein Chef und seine ganzen Angestellten doch welche haben. Da habe ich es mich gefragt," gestehe ich. Fassungslos sieht er mich an und springt aus dem Bett. Erschrocken richte ich mich auf. "Hey Kags bleib doch hier. Ich wollte dich nicht verletzen. Bitte bleib hier," versuche ich ihn zum bleiben zu bewegen doch er sieht mich nur noch einmal an und geht dann aus meinem Zimmer. Schnell laufe ich ihm hinterher doch dann höre ich die Haustür. Er ist fort. Geschockt stehe ich vor der Tür und kann mich nicht mehr bewegen. Warum war er den so wütend? Habe ich etwas falsch gesagt? Verzweifelt versuche ich meinen Fehler zu finden doch ich weis nicht was ihn so mitgenommen hat. Niedergeschlagen tapse ich ins Bad und wasche mir das Gesicht mit kaltem Wasser um wieder zu mir zu kommen. Mein Blick bleibt an meinen Lippen Hängen. Sie kribbeln leicht bei der Erinnerung an den Kuss. Warum habe ich nur nicht einfach den Mund gehalten? Der Morgen war so schön. Doch ich musste wieder alles zerstören. Wütend boxe ich gegen die Wand doch bereue es sofort wieder als der Schmerz durch meine Faust jagt. Fuck!

Seit 5 Tagen habe ich Kageyama nicht mehr gesehen. Mittlerweile mache ich mir echt sorgen um ihn. Das blöde ist das ich mich nicht ohne ihn raustraue, doch so langsam muss ich echt einkaufen. Ängstlich schnappe ich mir einen Beutel und mache mich auf den Weg zum Laden. Dort kaufe ich so schnell wie möglich alles ein und gehe aus dem Geschäft. Ich biege gerade auf meine Straße ab als ich drei Personen auf mich zu fliegen sehe. Ungläubig sehe ich sie an. Bis ich realisiere das es Engel sind ist es zu spät zur Flucht. Einer der drei packt mich am Arm und hindert mich so an der Flucht. "Hier geblieben Mäuschen!" Erschrocken sehe ich sie an. "Lassen sie mich los," sage ich ruhig doch mein Puls rast und höre mein Blut in den Ohren rauschen. "Hier können wir ihn nicht umlegen," höre ich einen der drei sagen. Meine Kehle schnürt sich zu und ich schlucke schwer. Das wars. So geht's mit mir vorbei. Kageyama ist verschwunden und gegen die Engel habe ich nicht die geringste Chance. Sie Ziehen mich hinter sich her und schleppen mich in den Wald in der Nähe. Dort schleudert mich eine von den dreien gegen einen der Bäume. So kleiner! Wie sollen wir es den machen? Ich weis es ehrlich gesagt nicht genau." Doch dann kommt sie auf mich zu und scheint sich entschieden zu haben. Sie nimmt mein Gesicht in ihre Hand und dreht es nach rechts und links. "Sag mal, du bist aber noch nicht sonderlich alt. Eigentlich ziemliche Verschwendung. Naja ist nichts zu machen." Damit zieht sie ein Messer und schaut noch einmal zu ihren Kameraden. "Soll ich?" Die beiden Männer nicken ihrer Kollegin zu die daraufhin zu mir sieht. "Noch irgendwelche letzten Worte?" Panisch sehe ich sie an. Das ist also meine Mörderin. Ihre hellblaue Augen sehen mich erwartungsvoll an doch ich kann vor Angst gar keinen klaren Gedanken mehr fassen. Meine Beine Zittern und mein Hals wird immer Enger. Müde sehe ich ihr in die Augen. Vielleicht ist es besser so. Kageyama war weg und ich würde eh in einer Woche sterben da mich der Chef wohl jagen wird. Da sterbe ich lieber jetzt als an einem festgelegtem Tag. Trotzdem habe ich Angst. "Dan eben nicht." Mit diesen Worten hebt sie ihr Messer an meinen Hals.

Todesengel (Kagehina)Where stories live. Discover now