Part 53

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Wir ritten Heim. Alle waren niedergeschlagen. Nur Erwin, der an der Spitze ritt, schien unverändert. Er sah weder glücklich noch traurig aus.
Ich schaute zurück. Einige Soldaten weinten immer noch, andere ließen den Kopf hängen.
Weiter hinten sah ich Levi. Er sah ebenso unverändert aus. Ich bewunderte Erwin und Levi. Auch in solchen Zeiten, konnten sie ihre Truppen aufrecht halten.
Ich schaute wieder nach vorne und sah schon die Burg. Es war nicht mehr weit.
Ob Isabel und Farlan schon wach sind..?
Wir kamen in der Burg an. Einige Soldaten, die geblieben sind begrüßten uns. Als sie von ihren verstorbenen Freunden hörten, brachen einige zusammen und weinten.
Ich stellte mein Pferd in den Stahl. Erwin war schon weg. Er muss in sein Zimmer gegangen sein.
Dann gehe ich auch in mein Zimmer...
Mir fiel ein, dass ich seit einigen Tagen nichts mehr ordentliches gegessen habe. Doch ich hatte keinen Hunger. Mir war eher schlecht. Der Gedanke an den Traum machte es nicht besser.
Ich schloss meine Tür ab und zog mich aus. Dann zog ich eine frische Bluse an und machte das Fenster auf. Einige Vögel zwitscherten noch, aber wenige, da es schon spät war. Die Sonne ging unter und der Himmel war rosa.
Jemand klopfte an meine Tür.
Ich drehte mich um. Es klopfte erneut. Ich sagte nichts. Ich konnte nicht. Irgendetwas hielt mich zurück.
"Victoria?", fragte Erwin.
Wer soll sonst vor meine Tür kommen?
Ich antwortete nicht.
"Bist du da?", fragte er und klopfte nochmal.
Doch ich hab ihm keine Antwort. Ich stand einfach nur im Zimmer und starrte auf die Türklinke.
Dann ging er davon. Ich konnte seine Schritte leise hören.
Eigentlich wusste ich nicht, warum ich ihm nicht die Tür aufgemacht habe. Ich konnte irgendwie nicht. Nicht dass ich mit ihm sprechen wollte, aber ich hatte nichts dagegen.
Schließlich seufzte ich und ließ mich quer in mein Bett fallen und machte die Augen zu. Ich fing an ein Lied zu summen.
So blieb ich und dachte nach. Ich verbrachte Stunden damit, Dinge zu hinterfragen und keine Antworten auf die Fragen zu finden. Dies machte mich fertig.

Jemand versuchte mein Zimmer aufzumachen. Die Türklinke bewegte sich auf und ab. Die Person klopfte auch an die Tür.
"Victoria?!", hörte ich Erwin.
Ich schaute zur Tür, bewegte mich aber nicht.
"Mach die Tür auf!", rief er.
Was ist los? Lass mich doch in Ruhe...
"Hallo?!", rief er.
Ich seufzte, weil ich wusste, dass er nicht aufhören würde. Darum stand ich auf und schlenderte zur Tür. Ich hatte wie immer nur eine Bluse an.
Draußen war es hell. Ich hätte Mittag geschätzt.
Mach nicht so ein Drama.. Mittagessen ist nicht das wichtigste auf der Welt..
Ich mache die Tür auf.
Erwin starrte mich von oben bis unten an.
"Was ist los mit dir?", fragte er mich.
"Was soll mit mir los sein?", fragte ich zurück.
"Du hast dich seit 4 Tagen in deinem Zimmer eingesperrt! Also, was ist los?", fragte er mich erneut.
Vier Tage?!
Ich schaute ihn erschrocken an. Plötzlich wurde mir schwindelig und ich hatte kaum Kraft. Darum machte ich einige Schritte zurück und fiel in mein Bett. Erwin trat hinter mir ins Zimmer und machte die Tür zu.
Ich schaute zu ihm. Er sah ein wenig schockiert aus.
Warum schaut er so?
Dann bemerkte ich, wie unordentlich mein Zimmer war.
"Tut mir leid..", murmelte ich.
"Rede mit mir. Was ist los?", fragte er mich wieder. Erwin nahm den Stuhl und setzte sich vor mich.
Ich zuckte mit den Schultern. Ich hatte keine Ahnung was mit mir los war. Das einzige was ich wusste war, dass mir ein Gedanke nicht aus dem Kopf ging. Das machte mir große Angst.
"I... Ich weiß nicht was los ist...", murmelte ich.
"Hast du Hunger?", fragte mich Erwin.
Ich schüttelte den Kopf. Mein Magen fühlte sich leer an, doch mir war mehr schlecht, als dass ich Hunger hatte.
"Iss das aber.", meinte Erwin und hielt mir Brot hin.
Ich wollte nicht diskutieren, darum nahm ich das Brot und aß es.

In a very beautiful world | Erwin x Reader FFWhere stories live. Discover now