Part 2

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"Nicht weglaufen.", sagte jemand hinter mir. Ich erkannte die Stimme. Es war der Mann, der neben mir gestanden ist und sich mit dem Verkäufer unterhalten hatte. Obwohl ich nicht auf das Gespräch geachtet habe, konnte ich seine Stimme erkennen.
Ich nickte nur, da ich nicht wollte, dass sie wissen, dass ich kein Junge bin.
Der Mann, der mir das Messer vor die Nase hielt geleitete langsam auf den Boden und stand nun vor mir. Ich senkte meinen Blick auf den Boden um nicht erkannt zu werden.
"Er kann mir nicht mal in die Augen schauen.", spottete der Mann vor mir, doch seine Stimmlage klang gar nicht abwertend.
"Warum hast du das Brot gestohlen?", fragte mich der Mann hinter mir.
Ich zuckte mit den Schultern.
Der Mann vor mir seufzte.
"Schau ihn dir an. Hier,", sagte eine Frauenstimme und klopfte mit ihren Messer an meine Knöchel "siehst du nicht diese Knochen? Der Junge hat Hunger. H-U-N-G-E-R."
"Danke Hange, ich wollte es aber von ihm hören.", entgegnete der Mann hinter mir.
"Was willst du mit ihm machen Commander? Ich dachte wir gehen einkaufen und nicht Bengel aufsammeln.", fragte der Mann vor mir den Mann hinter mir, der Erwin hieß.
"Wir sorgen für Gerechtigkeit. Auch hier, Levi.", entgegnete Erwin. Dann hörte ich jemanden von hinten nach vorne kommen. Jemand legte seine Hand auf meine Schulter, da es eine größere und kräftigere Hand war, nahm ich an sie sei von Erwin.
"Du kommt mit uns mit, Junge.", sagte Erwin und beugte sich zu mir hinunter.
Ich drehte mich schnell weg und nickte.
"Awww er ist ja so schüchtern!", meinte Hange hinter uns.
Ich biss die Zähne zusammen und wir gingen los.
"Und versuch gar nicht abzuhauen. Ein zweites Mal wirst du's nicht überleben.", flüsterte mir Levi zu.
Ein Schauder lief dabei über meinen Rücken.
Erwin führte mich die ganze Zeit mit seiner Hand auf meiner Schulter. Es war mir sehr unangenehm, da ich wusste, dass Leute uns anstarrten. Ich hatte das Brot immer noch fest umklammert und hatte nicht vor es herzugeben.
Da ich die Straßen meiner Stadt sehr gut kannte, wusste ich genau wo wir waren, ohne auf meine Umgebung zu schauen.
Doch als wir an einem Gebäude ankamen und wir hineingingen, wusste ich nicht mehr genau wo wir waren, da es keines der Polizeigebäude war. Es war anscheinend ein Wohnhaus und wir gingen die Treppen hinauf in den zweiten Stock.
Erwin nahm endlich seine Hand von meiner Schulter, da er die Tür öffnete.
Ich wollte ruhig hinter ihm hineingehen, doch jemand von hinten gab mir einen Stoß und ich viel vor allen drei auf den Boden.
"Pass doch auf wo du hintrittst!", schnauzte mich Levi an, der mir eigentlich den Stoß gegeben hatte. Ich musste mich sehr zusammenreißen um nicht auszurasten und ihn anzugreifen. Naja, ich wusste sowieso, dass ich keine Chance hätte. Erwin war schon in eins der Zimmer gegangen und als ich mich aufgerafft hatte, wusste ich nicht wohin.
Nach einigen Sekunden Stehen und der Ratlosigkeit, schob mich Levi in eins der ersten Räume und setzte mich auf einen Stuhl.
Ein Tisch stand vor mir, doch mehr konnte ich nicht erkennen. Sicher war ein oder mehrere Fenster im Raum angebracht, da das Sonnenlicht hineinschien.
"So, jetzt gib uns das Brot und beantworte uns ein paar Fragen. Dann lassen wir dich gehen.", meinte Erwin und ich sah seine Hand vor mir. Sie wartete auf das Brot in meinen Händen und in der Tasche.
In diesem Moment schossen mir so viele Fragen durch den Kopf und ich wusste nicht recht was ich tun sollte.

In a very beautiful world | Erwin x Reader FFDonde viven las historias. Descúbrelo ahora