Part 4

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Ich zog die Kapuze hinunter. Zum ersten Mal sahen wir uns. Ich konnte das Staunen in seinen Augen sehen.
"Mein Name ist Victoria Braus.", antwortete ich.
Erwin sah ganz anders aus als ich ihn mir vorgestellt hatte. Er hatte blonde Haare und blaue Augen. Seine Gesichtszüge waren stark und er hatte ebenso eine grüne Weste mit dem Scout Zeichen.
Hange stand ebenso vor mir und sah erstaunter aus als Erwin. Sie hatte eine Brille, braune zugebundene Haare und war breit gebaut.
Hinter mir stand Levi. Ihn habe ich schon gesehen, er mich jedoch nicht. Ich konnte es nicht bringen mich umzudrehen. Das war mir zu peinlich.
"Gut. Ehm. Tut mir leid, dass wir dich für einen Jungen hielten.", entschuldige sich Erwin. Hange nickte.
"Kommen wir zur nächsten Frage, machst du das öfter? Ich meine jetzt klauen.", fragte Erwin direkt.
"Naja, ich habe keine andere Wahl. Bin ja nicht erwachsen, habe keine Verwandten und würde verhungern ohne das Klauen.", antwortete ich. Ich wusste genau, dass es keine genaue Antwort war, aber ich wollte nicht sagen, dass ich Angst hatte.
"Wieso bist du nicht in der Schule?", fragte Erwin.
"War nicht so gut. Wurde rausgeschmissen.", gab ich ihm als Antwort.
"Warum bist du nicht zur Militärtraining gegangen?"
"Keine Lust."
Langsam wurde mir alles zu viel. Ich wollte nur das zweite Brot und Heim, darum beantwortete ich die Fragen ohne viel nachzudenken.
"Wurdest du schon mal beim Klauen erwischt?"
"Nein"
"Hast du jemals einen Titan gesehen?"
Bitte was?, dachte ich ich lebe in der Innenstadt wo hätte ich einen Titan sehen sollen?
"Nein"
"Hast du Angst vor Titanen?"
In der Schule haben sie uns einige Geschichten über die Titanen erzählt. Anderen Kindern haben sie Angst gemacht, mir aber nicht. Solange keiner vor mir stand, waren sie mir egal.
"Nein"
Erwin schob mir das Brot hin. Er stand auf und alle drei gingen aus dem Raum. Sie machten die Tür zu und ließen mich allein mit dem Brot ohne etwas zu sagen.
Ich zögerte nicht lange rum, nahm das Brot und schaute aus dem Fenster. Der zweite Stock war höher als gedacht, doch ich hatte keine Wahl. Ich vertraute ihnen nicht. Nicht mal Erwin.
Ich stopfte das Brot in die Tasche und kletterte aus dem Fenster. Das Haus war so schlecht gebaut, dass sich für jeden Fuß etwas zum stehen anbot. Ich kletterte so schnell wie möglich hinunter und sprang, als es nicht mehr weit bis zur Erde war.
Sobald meine Füße den Boden berührten rannte ich.
Das Haus war einige Kilometer von meinem Haus entfernt, doch ich lief durch die Nebengassen, was den Weg kürzer machte.
Ich hatte Angst. Mehr als je zuvor.
Die Angst erkannt zu werden war groß und eine Kapuze würde alles offensichtlicher machen. Darum ließ ich meine kurzen braunen Haare im Wind tanzen.
Bald kam ich aus der Puste und musste eine kleine Pause machen. Ich setzte mich in einen Stahl neben ein Pferd und keuchte einige Minuten.
Das Stroh pikste mich, doch ich bekam noch mehr Angst.
Was passiert wenn sie mich finden? Warum bin ich überhaupt geflohen?
Viele Gedanken kreisten in meinem Kopf, doch dann hörte ich sie.
"Ich hab doch gesagt sie haut ab!"
"Halt lieber Ausschau!"
"Die Stadt ist-"
Sie waren schnell. Ich konnte ihr Gespräch nicht zu Ende hören. Erleichterung durchfloss meinen Körper.

In a very beautiful world | Erwin x Reader FFTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon