Die Schritte...

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Kapitel 7

Es ging ihr unter die Schuppen, dass sie sich nicht privat mit Eragon unterhalten konnte. Wie konnten dieser zweibeiniger, rundohriger Menschen in der Lage sein, in ihre bestens geschützten Gedanken einzudringen?

Er roch nicht einmal ansatzweise wie ein Mensch. Gleichzeitig hatte er nicht die spitzen Ohren eines Elfen. Und es gab auch keine Ähnlichkeit mit einem der kleinen Zwerge. Er hatte das Erscheinungsbild eines Menschen mit einem Geruch, der noch magischer und noch stärker war als der eines Elfen. Es war die reinste Absurdität. Neben ihrer majestätischen Rasse selbst waren Elfen bei weitem die magischsten Kreaturen, die auf der Welt wandelten. Dieser Percy war in der Tat etwas anderes und sie wollte herausfinden, was.

Saphira brauchte das brennende Schwert nicht, um den Korridor hinunterzusehen. Ihre Augen waren viel besser als die der rundohrigen Zweibeiner. Eragon begann ein langes Gespräch darüber, woher sie kamen, aber das interessierte sie nicht. Sie begann sich stattdessen zu fragen, ob sie vielleicht in Percys Gedanken gehen könnte.

Geistige Angriffe waren genauso tödlich wie körperliche Angriffe. Mit der richtigen Methode konnte ein Magier eine Person in den Wahnsinn treiben, indem er die Mauern einer Person niederreißt. Saphira hatte nicht vor, dem Jungen Schaden zuzufügen, aber sie wollte sehen, was er dachte. Vorsichtig streckte sie ihren Geist aus, damit es sein Bewusstsein berührte. Statt einer normalen Wand aus zufälligem Material wie die meisten Menschen hatte er eine Barriere, aber es gab eine Tür. Eine Tür. Es war solch eine absonderliche Offenbarung, dass sie zögerte, weiterzumachen.

Eragon hatte bemerkt, was sie tat. Neben ihren Gedanken waren auch ihre Emotionen verbunden und als sie zögerte, gab er ihr einen fragenden Gedanken. Sie machte sich jedoch nicht die Mühe, ihm zu antworten.

Ohne länger zu zögern, griff sie nach der Tür und öffnete sie. Aber sie hatte eine weitere Überraschung vor sich. Hinter ihr befand sich nichts weiter als ein Gespräch. Durch die Tür konnte sie nur Worte sehen. Worte, die vor wenigen Momenten aus seinem Mund gekommen sind. Es war unbegreiflich. Wann immer sie in die Gedanken eines anderen eintrat konnte sie ihre Gedanken, Träume und Hoffnungen sehen. Sie nahm sich einen Moment Zeit und tauchte tiefer ein. Es gab eine Art durchscheinende Wolke hinter der Tür, aber ansonsten konnte sie nur eine Reihe von Wörtern sehen. Saphira zog sich angewidert zurück. Dies war genug, um Eragon Anlass zu geben, zu fragen.

"Was ist los?", fragte er gedanklich aus Gewohnheit.

"Sein Geist besteht aus Worten. Aus nichts anderem! Nichts als leere Worte!" sagte Saphira ihm.

Percy legte den Kopf schief.

"Hast du - warte, hast du gerade meine Gedanken gelesen?", fragte Percy, "Ist es nicht so, wie es sein sollte?"

Saphira ignorierte ihn. "Alles, was da war, war das Gespräch, das ihr geführt habt. Wie ist es möglich, den Rest seines Geistes mit Worten zu verhüllen?" fragte sie Eragon.

„Ich weiß es nicht", antwortete Percy anstelle von Eragon.

Mit einem fast schon verzweifelnd großen Kraftaufwand startete sie einen massiven Angriff auf seine Gedanken. Dies riss die Tür auf und zerfetzt die Worte mit ihrem Geist. Die weißliche Wolke schien sich zu zerstreuen und ließ sie in einer leeren Dunkelheit alleine.

Percy schnappte nach Luft und fiel bewusstlos zu Boden.

"Saphira!" Eragon schrie sie an, bevor er sich neben den Jungen kniete. "Warum hast du das getan?!"

Saphira schnaubte. Es würde ihm gut gehen, Eragon wusste das, warum machte er solch einen Aufstand?

"Ich musste sehen, was er versteckte"

Falling through Portals - Ein MulticrossoverWhere stories live. Discover now