|Kapitel 31|

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Pov Dongju(Xion):

Ich wollte gerade den Rückweg antreten, als mir auf einmal das kaputte Fenster in meinem Zimmer einfiel. Jetzt, wo ich Geld hatte, konnte ich doch theoretisch ein neues kaufen. Aber ich hatte die Maße nicht und nach Gefühl wollte ich das ehrlich gesagt nicht machen. Also machte ich mich dennoch auf den Weg zu meinem Zuhause. Konnte ich das überhaupt Zuhause nennen? Ich fühlte mich dort viel wohler, als bei meiner Familie. Gunhak ließ mich irgendwie beschützt fühlen. Ich war gerne bei ihm und unterhielt mich gerne mit dem blonden Vampir.

Irgendwie hatte ich in der letzten Woche komplett verdrängt, dass er so ein Wesen war. Ich hatte gedacht, es würde mir etwas ausmachen oder dass ich mich die ganze Zeit unwohl fühlen würde, aber es war genau das Gegenteil passiert. Ich würde Gunhak inzwischen schon als sehr guten Freund bezeichnen, um ehrlich zu sein. Ich war so in Gedanken vertieft, dass ich gar nicht mitbekommen hatte, dass ich schon bei unserem Haus angekommen war. Ich betrat das Gebäude und zog Gunhaks Jacke aus. Es war wirklich nett von ihm gewesen, mir eine von seinen zu leihen.

Ich hing die Jacke an einen Haken, der im Flur an die Wand genagelt war und ging dann ins Wohnzimmer. Gunhak saß auf der Couch und sah ziemlich erschöpft aus. Ich sah, dass die neuen Fenster an der Wand neben dem Kamin lehnten, also musste er sie wohl ganz alleine ins Haus gebracht haben.

"Hey Leedo, ich hätte dir auch helfen können mit den Fenstern", meinte ich und er sah zu mir.

"Alles okay, du hast so lange gebraucht, deshalb habe ich es einfach alleine gemacht", erwiederte er leicht vorwurfsvoll.

"Ja, tut mir leid, ich habe... mich nochmal bei dem alten Typen bedankt und dann haben wir noch ein bisschen geredet. Deswegen bin ich so spät gekommen", log ich und schloss meine Hand eng um den Beutel mit dem Geld, den ich so unauffällig wie möglich hinter meinem Rücken versteckt hielt. Ich fühlte mich schlecht, Gunhak anzulügen, aber ich konnte nicht anders.

"Hm okay. Ich hab mir nur Sorgen gemacht. Was wenn du wieder auf die Steuertreiber vom Herzog getroffen wärst? Aber jetzt bist du ja da... Willst du die Fenster heute noch einbauen? Meine Hand ist schon wieder verheilt, denke ich", meinte Leedo und ich antwortete mit einem 'Ja klar, ich bin gleich wieder da' und lief schnell in die Küche und schließlich in mein Zimmer. Ich hatte den Beutel nach vorne an meine Brust genommen, als ich mich von Gunhak weggedreht hatte. Ich hoffte, er hatte ihn nicht gesehen und schöpfte keinen Verdacht. Ich versteckte den Beutel in meinem Kleiderschrank ganz hinten und ging anschließend wieder runter ins Wohnzimmer.

"So, ich denke, wir sollten erstmal die alten Fenster rausnehmen", meinte ich und Gunhak lachte leicht und antwortete mit einem 'Ja, das wäre sinnvoll.'.

Pov Gunhak(Leedo):

Ich holte kurz einen Werkzeugkasten aus dem Schuppen hinter dem Haus und kam mit diesem in der Hand wieder zurück. Anschließend gab mir Dongju präzise Anweisungen dazu, wie ich die Fenster abmontieren musste. Ich war etwas erstaunt, dass er so viel wusste, aber er hatte ja gemeint, dass er öfters bei Reparaturen in seinem Elternhaus geholfen hatte.

Nach etwa einer Stunde hatten wir es geschafft die alten Fenster zu entfernen und sie vorsichtig hinter das Haus zu tragen und dort gegen die Hauswand zu lehnen. Es war wirklich mühsam und anstrengend, da wir auch aufpassen mussten, uns nicht an dem teilweise kaputten Glas zu schneiden. Dann hatten wir, beziehungsweise ich, wieder ungefähr eine dreiviertel Stunde gebraucht, um die neuen Fenster einzubauen. Dongju hatte natürlich geholfen, doch er hatte eben nicht sehr viel Kraft, weshalb ich trotzdem fast alles machte, doch das fand ich nicht schlimm.

Das Ergebnis konnte sich aber durchaus sehen lassen. Wir hatten so lange gebraucht, dass die Sonne bereits unterging und nun das Licht durch das Glas fiel und das Wohnzimmer teilweise in einen rot-rosa Ton tauchte, wie Dongju es sich vorgestellt hatte. Wir entschieden uns dafür, Ramyun zum Abendessen zu machen und nachdem wir gegessen hatten, setzten wir uns noch etwas ins Wohnzimmer.

"Was mir aufgefallen ist, als ich zurückgelaufen bin, ist, dass in meinem Zimmer das Fenster noch kaputt ist", sagte Dongju und ich erinnerte mich daran, dass ich es in meinem letzten Neumond-Rausch zerschlagen hatte, was ich ihm auch erklärte.

"Ja, ist schon okay, wir müssen es eben nur mal ausmessen und dann nochmal in die Stadt gehen, um ein Neues zu kaufen", meinte der Jüngeren und ich nickte. Danach hatten wir nur noch über unwichtiges Zeug geredet und waren schließlich zu Bett gegangen. Doch vorher hatte ich Dongju eine zusätzliche Decke von mir gegeben, weil ich nicht wollte, dass er krank wurde, falls es durch das kaputte Fenster zog. Er hatte sich bedankt und war dann in seinem Zimmer verschwunden.

To Be? or Not To Be? ~LeeOnWhere stories live. Discover now