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Jimin

Mit der angenehmen Wärme eines Kaminfeuers im Rücken, umgeben von unterschwelliger Weihnachtsmusik und dem herrlichen Duft von Jins selbstgebackenen Zimtplätzchen, blickte ich um mich in die fröhlich lächelnden Gesichter meiner Freunde. Wir alle hatten es uns auf dem fluffig weichen Teppich des Wohnzimmers gemütlich gemacht, tranken Kakao oder auch Glühwein, naschten von den kleinen umliegenden Süßigkeiten und lauschten den Stimmen der anderen. Es war ein toller Nachmittag, voller Lachen und ausgelassener Erzählungen. Jeder hatte es sich gemütlich gemacht, Jin und Namjoon tauschten ständig kurze Zärtlichkeiten aus und irgendwann hatte es Yoongi scheinbar auch nicht mehr ausgehalten nur stumm neben mir zu sitzen und war hinter mich gerutscht, sodass ich mich nun entspannt an ihn anlehnen konnte und mit einer unendlichen Wärme in meiner Brust seine um mich geschlungenen Arme genoss.

Es war schön, nein es war mehr als nur schön auf diese Art und Weise Zeit mit meinen Freunden zu verbringen. Außerhalb der Schule war es nicht einfach uns alle zu versammeln, umso glücklicher machte mich die Chance es diesmal genau vor Weihnachten zu schaffen und diese besondere Zeit mit ihnen zu teilen.

Ich konnte auch an den Gesichtern meiner Freunde erkennen, dass es ihnen nicht anders erging. Sie scherzten wild und hemmungslos, quetschten jeden über jegliche Kleinigkeit aus und lachten befreit, wenn ihnen etwas lustig erschien. So kam es auch, dass Yoongi und ich von unseren gemeinsamen Tagen in den Bergen erzählten. Als erstes entschlüpfte ihnen natürlich ein kolossales „Awww" als sie erfuhren, wie Yoongi mit dieser Idee zu mir gekommen war. Ich lächelte über ihre Reaktion, allgemein freute ich mich über diese entspannte Atmosphäre und wie natürlich sie mit unserer Beziehung umgingen. Es machte mich wahrhaft glücklich.

„Und ihr habt euch wirklich vor mehreren Leuten durch den Schnee gekugelt und euch dann einfach geküsst?", lachte Jin lauthals als wir bei der Sache mit dem See angekommen waren, dessen grade erwähnter Kuss mir auch nach fast einer Woche noch tief in den Knochen steckte. Yoongi indes nickte und stieg in das allgemeine Gelächter mit ein.

„Allerdings. Aber ihr hättet mal sehen müssen wie verwirrt Jimin aussah als wir beim Rodeln beinahe ein Kind mitgenommen hätten und dann volle Kanne im Gebüsch gelandet sind." Wieder erklang dieser wunderschöne Chor ihres Lachens, weshalb mir die Scham über mein Aussehen mit den roten Striemen im Gesicht, geweiteten Augen und kleinen Zweigen im Haar auch gar nicht mehr so schlimm vorkam. Schließlich hatte Yoongi genauso ausgesehen, was ich die anderen natürlich mit einem belustigten Funkeln wissen ließ und wieder ihrem herrlichen Lachen lauschte.

Eine ganze Weile ging das so weiter und so bemerkten wir kaum wie die Sonne sich der Erde entgegen neigte, das Blau der Nacht den Himmel langsam verdunkelte und dadurch die Sterne zum Strahlen brachte. Wir waren so sehr versunken, dass wir von der Außenwelt eigentlich überhaupt nichts mehr mitbekamen, aber das störte keinen von uns. Eher war es für mich ein Beweis für die Einzigartigkeit dieses Moments, ein Beweis für unsere untrennbare Freundschaft. Erst wenn alles um einen herum nebensächlich wurde, wenn außergewöhnliche Farben ihre Bedeutung verloren, die Umwelt in den Hintergrund rückte, nur noch dieses eine Zimmer existierte, in denen die Liebsten lachten und scherzten.... dann wusste man, dass man Zuhause angekommen war.

„Leute!" Es war schließlich Hobis aufgeregtes Klatschen und sein lauter Ausruf, der mich wieder mit einem Lächeln in der Realität ankommen ließ. Auch die anderen schenkten ihm nun seine vollste Aufmerksamkeit, bemerkten wohl genauso wie ich dieses bestimmte Glitzern in seinen Augen.

„Es ist Zeit für die Geschenke!", platzte er dann endlich mit der Sprache heraus, hatte uns bewusst einige Sekunden hingehalten, in der nur das vereinzelte Knacken der Holzscheite hinter uns und die leise Musik zu hören gewesen war. Selbst unsere Atmung schien einen Moment zu stocken, bevor Kookie jubelnd aufsprang und als erstes seine Geschenktüten hervorholte. Nun kamen auch wir anderen dieser eher weniger subtilen Aufforderung mit einem leichten Lächeln nach, weshalb sich unser lockerer Kreis für eine kurze Zeit auflöste, wir dann aber nur wenige Minuten später fast genauso wie zuvor um die Leckereien auf dem Teppich herum saßen, diesmal nur deutlich schwerer bepackt.

𝑀𝑖𝑟𝑟𝑜𝑟 | 𝑌𝑜𝑜𝑛𝑚𝑖𝑛 |Where stories live. Discover now