Ein Arschloch kommt selten allein

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"Mhm." Er versenkt seine Hände in seine Hosentasche. "Trotzdem werde ich es ihm nicht verzeihen."

"Er hat sie dir ausgespannt?", frage ich ein wenig verblüfft.

"Ich weiß nicht, ob es seine Absichten waren. Aber ein Kuss reicht, um eine Beziehung kaputt zu machen. Auch wenn er wohl von Olivia ausging, hätte er anders reagieren können."

"Vielleicht war er überrascht. Oder betrunken.", spekuliere ich und male mir einen betrunkenen Liam aus.

"Du verteidigst ihn.", reißt Will mich wieder zurück.

"Hm? Nein!"

"Doch, tust du.", entgegnet er lachend. "Ist kein Problem. Wenn sie glücklich mit ihm ist, dann soll es mir egal sein, oder?"

"Nein." Ich schüttel den Kopf. "Das was Liam und Olivia getan haben war nicht in Ordnung, schließlich war er dein Freund und sie deine Freundin."

Er schmunzelt erneut. "Danke, das braucht man manchmal."

Erst jetzt habe ich das Gefühl, einen echten Grund zu haben, um Liam ein Arschloch zu nennen.

"Also, wenn du Liam siehst, dann hau ihm das nächste Mal so richtig eine rein. Nein, mach es am besten gleich zweimal und richte ihm Grüße von mir aus!", rufe ich und er muss los lachen, während ich mit einem Grinsen rückwärts weg laufe.

-

"Es tut mir doch Leid!", ruft Sahair das gefühlt tausendste Mal.

Mensch, dem Mädchen kann man aber auch nicht zu lange böse sein. Seufzend winke ich ab und sehe mich suchend nach Maddie um.

"Hast du Maddie gesehen?", frage ich Jeremy, der neben der aufgewühlten Sahair steht.

"Ich bin ziemlich sicher, dass sie eben an mir vorbei gesprintet ist."

"Gesprintent? Nein, Maddison sprintet nicht. Niemals.", entgegne ich skeptisch lachend.

"Doch, das war Maddison. Und ich glaube auch einen kleinen  Freundensschrei gehört zu haben."

"Ok, ich werde jetzt Maddison finden, ihr das dann erzählen und wir werden dich dann Beide auslachen.", versichere ich ihm.

"Nur zu.", ermutigt mich Jeremy und deutet raus auf den Parkplatz.

Mit den Beiden im Rücken folge ich Jeremys Anweisung und sehe tatsächlich Maddies Blondschopf neben einem kräftig gebautem Kerl.

"Maddie?", frage ich, woraufhin sie sich umdreht und aufquietscht.

"Ave, komm schnell. Komm doch!"

Sie winkt mich hektisch zu ihr, als ich stehen bleibe und das Ganze misstrauend beäuge.

"Jetzt hab dich nicht so, ich will dir jemanden vorstellen!" Sie stemmt die Hände in die Hüften und sieht mich an, als sei ich ein bockiges sechsjähriges Kind.

Ehrlich gesagt ist es auch nicht der große, breite und tättowierte Kerl neben ihr, der mir Angst macht, es ist Maddison selbst.

"Hallo, ich bin Isaac.", stellt sich er sich nun selbst vor und reicht mir seine Hand.

"Avery Mitchell.", entgegne ich stocksteif wie beim Militär.

Vielleicht ist Isaac doch ein klein wenig einschüchtern, doch wie er lächelt und seine weißen Zähne entblößt, ist das auch wieder vergessen.

"Du bist die Tollpatschige.", stellt er fest und ich werfe Maddie nur einen beleidigten Blick zu.

"Er ist jetzt hier her gezogen.", sagt Maddie und grinst über beide Wangen, meinen Blick ignoriert sie.

Mr. Right GuyWhere stories live. Discover now