Tag 6: #Karaokeabend - Teil 7

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„Hätte ich ihn etwa einfach so weitermachen lassen sollen?", hakte ich ungläubig nach.

Max antwortete nicht und schwieg stattdessen.

„Das ist doch nicht dein Ernst? Wenn es jemandem schlecht geht und ich ihm helfen kann, dann schaue ich doch nicht weg!", erwiderte ich.

„Du hast Recht", gab er nach einer Weile zu.

„Mir gefällt es trotzdem nicht, wenn du mit ihm alleine bist, Prinzessin", ergänzte er.

„Warum das denn?" Fragend sah ich ihn an.

„Ich hab das Gefühl, er mag mich nicht und versucht uns auseinander zu bringen", sagte er.

Ach, als wenn gewisse andere anwesende Personen das nicht versuchen würde, dachte ich, verkniff mir den Satz jedoch. Das hätte die Situation nur wieder verschärft, wo sie sich doch gerade wieder entspannte.

„Nein, glaub mir. Er wird sich raus halten. Außerdem stimmt es, was Liriel geschrieben hat. Seit wir wieder in Kiel sind, ignoriert er mich. Du musst dir also keine Sorgen machen", meinte ich.

„Okay, Prinzessin. Aber versprich mir bitte trotzdem, dass du ihm aus dem Weg gehst." Max legte seinen Arm um mich. Obwohl ich das alles andere als wollte, gab ich schließlich nach. Wenn ich meine Beziehung retten wollte, sollte ich mich darauf einlassen. Außerdem dürfte das nicht schwer werden, da Leon mich ja ohnehin nicht beachtete.

„Ich versuch es", seufzte ich.

Da sah ich plötzlich Leah, die sich suchend umsah und schließlich zielstrebig auf uns zukam, als sie uns entdeckte.

„Leute, Leon geht es wirklich nicht so gut. Er ist total am Zittern. Wir sollten ihn wirklich zurück bringen", erzählte Leah besorgt.

„Was? Aber als ich gegangen bin, ging es ihm doch wieder besser", meinte ich.

„Das kann sein, aber jetzt geht es ihm definitiv schlechter als vorher. Ich ruf uns ein Taxi, damit wir zurückfahren können." Sie wandte sich Richtung Tür, um draußen mit ihrem Handy ein Taxi rufen zu können.

„Warte, Leah", hielt Tim sie auf. Leah wandte sich zu ihm um.

„Ich erledige das. Immerhin habe ich den Abend organisiert", erklärte er und ging hinaus. Ich konnte sehen, wie er einen kurzen Blick auf Leon, der scheinbar noch immer draußen auf der Bank saß, warf, dann sein Handy aus der Hosentasche zog und ein anrief.

„Ich denke, ich würde auch gerne zurück. Morgen müssen wir wieder früh aufstehen und ich bin wirklich erledigt", sagte ich. Der Abend hatte mich müde gemacht und ich wollte nur noch in mein Bett.

„Dann komme ich mit", entschied Max.

„Lasst uns schon mal raus gehen. Das Taxi kommt bestimmt gleich. Luk fährt auch mit. Dann sind wir jetzt zu fünft. Hoffentlich passen wir alle ins Auto", überlegte Leah.

Zusammen gingen wir nach draußen an die frische Luft. Amy zögerte kurz, dann lief sie uns jedoch nach. Als ich Leon auf der Bank liegen sah, stockte mir kurz der Atem. Er sah wirklich schlecht aus und war die ganze Zeit am Zittern. Luk hatte seine Jacke ausgezogen und über ihn gelegt, was jedoch nicht viel geholfen hatte.

„5 Minuten. Dann ist das Taxi da", meinte Tim.

„Alles klar. Mia und ich fahren auch mit zurück", erwiderte Max.

„Jetzt schon? Wollt ihr nicht noch etwas bleiben? Es reicht doch, wenn Leah und Luk mit Leon zurück fahren", fand Tim.

„Ich bin echt müde und möchte nur noch in mein Bett", erklärte ich ihm.

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