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CECILIA

In Gedanken verloren sah ich die Schlüssel in meiner Hand an und runzelte dabei mit meiner Stirn. Seit schon zwei Tagen habe ich jetzt einen Jeep zur Verfügung und weiß einfach nicht was ich damit anstellen soll. Einfach dieses komische Geschenk annehmen und damit rumfahren, könnte und werde ich auch nicht machen.

Wer weiß, was er dann noch von mir verlangen will. Vielleicht will er im Gegenzug irgendwas von mir haben. Was zwar ziemlich dumm wär, da ich das ganze nicht mal wollte, aber es wäre eine Möglichkeit.

Als mein Handy kurz klingelte, legte ich die Schlüssel bei Seite und nahm diesen dann in die Hand. Eigentlich hatte ich gerade erwartet, dass mich meine Freundinnen angeschrieben hätten, doch es war eine unbekannte Nummer. Sofort drückte ich auf die Nachricht und las mir diese verwirrt durch.

unbekannte Nummer: Ich warte vor der Tür auf dich -L

Nachdem ich die Nachricht gelesen hatte, setzte ich mich sofort auf mein Bett auf und riss erschrocken meine Augen auf. Nervös schloss ich sofort mein Handy und ging mir gestresst durch die Haare. Tausende Fragen schwirrten in meinem Kopf und brachten mich dazu einfach nur noch verwirrter und nervöser zu werden.

Ich hab diesen Leonardo nur zweimal in meinem Leben getroffen und er tut so als ob wir zusammen oder so wären. Geschenke machen und nächtliche Besuche. Sollte ich das lieber meinem Dad erzählen? Ich würde gerne, aber ich hatte Angst, dass ihm was passieren würde. Schließlich ist er ein sehr aggressiver Mann und würde unüberlegt und dumm handeln. Und Leonardo sieht nicht so aus, als ob er sowas schlechthin akzeptieren würde.

Also muss ich wohl selber damit klarkommen.

Ich sprang aus meinem Bett auf, zog mir schnell eine dünne Jacke über, welche auf dem Boden lag, und rannte schnell noch zu meinem  Spiegel. Als ich aber mein Spiegelbild sah, verzog ich sofort angeekelt mein Gesicht. Ich sah so aus, als ob ich von den Toten aufgestanden wäre und tausendmal dazu überfahren wurde. Ein wenig übertrieben, aber es kommt dem sehr nahe, wie ich gerade aussah.

Aber weiter interessierte es mich auch nicht mehr wirklich. Schließlich geht es mir irgendwie am Arsch vorbei wie mich dieser Leonardo jetzt sah. Er sollte sich wenn dann hübsch für mich machen und nicht ich für ihn.

Ich ging auf meinen Schrank zu und suchte in dieser meine versteckte Box, die die verschiedensten Sachen da drinnen hatte. Von Tagebüchern bis zu Taschenmessern. Ich nahm mir einen blauen Taschenmesser, den ich mal von Dean geklaut hatte, und steckte mir diesen in die Jackentasche. Dann schloss ich meinen Schrank, nahm die Autoschlüssel und flitzte schnell aus meinem Zimmer.

Meine Eltern und meine Brüder schliefen schon, wodurch ich in Ruhe meine Schuhe im Flur anziehen konnte. Leise öffnete ich dann die Haustür und verließ die Wärme. In der Dunkelheit lief ich langsam auf die Straße zu und suchte nach ihn mit rasenden Herzen. Und als ich ihn dann tatsächlich am Ende der Straße erkannte, blieb ich sofort in meiner Bewegung stehen.

Ich konnte zwar nur seine Silhouette erkennen, da unsere Straße immer sehr schwach um diese Uhrzeit belichtet wurde, aber ich wusste sofort, dass er es war. Seine überwältigende Größe und gut trainierter Körper schrie förmlich nur nach ihm.

Nochmal nahm ich tief nach Luft ein und riss mich wieder zusammen. Mit langsamen und unsicheren Schritten lief ich dann zu dem Mann rüber, der in der Dunkelheit stand. Und je näher ich ihm kam, desto nervöser wurde ich. Langsam konnte ich ihn auch endlich besser erkennen. Er war an einem Auto angelehnt, seine Hände waren vor seiner Brust überkreuzt und sein Blick war auf den Himmel gerichtet.

Auch er bemerkte mich irgendwann und blickte von den Sternen zu mir runter. Als er mich dann sah, erkannte ich ein leichtes Schmunzeln auf seinem Gesicht.

BECAUSE I LOVE YOU Where stories live. Discover now