Kapitel 22

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Landens Sicht

Sie hatte noch nie so mit mir gesprochen, wie sie es mit Vivi tat, jedoch störte es mich jetzt nicht mehr, da ich es gewohnt war und ich war froh, dass Vivi wenigstens die Mutter hat, die ich in ihr nie haben konnte, geschweige denn sehen konnte. Nachdem dann Vivi ihr Erbsen aufgegessen hatte, rutschte sie vom Stuhl. ,,Kommst du gleich noch hoch, Elias? Wir haben mein Zimmer renoviert und ich würde es dir gerne zeigen'' grinste sie mich mich strahlenden Augen an. ,,Ich versuch es auf jeden fall'' umarmte ich sie noch und dann verschwand sie. Wie gesagt, Mutter mochte es nicht, wenn ich so viel mit Vivi machte und somit verbot sie manchmal auch den Kontakt.

Gerade wollte Mutter anfangen zu reden, als ich die Krallen auf den Fliesen hörte und paar Sekunden später Johnny, der graue Pitbull auf mich zu rennen sah. ,,Na Johnny'' begrüßte ich den Hund, in dem ich ihm den Kopf streichelte. ,,Auf die Decke Johnny'' sagte Mutter und der Hund gehorchte. ,,Weshalb sollte ich kommen?'' fragte ich sie nun, da sie keine Anstalt gemacht hatte was zu sagen. ,,Wegen Vivis Geburtstagsfeier.'' hielt sie sich kurz. ,,Und weiter?'' atmete ich einmal laut aus, da es mich nervte, dass sie nicht in ganzen Sätzen sprach. ,,Du wirst einen Tag vorher hin kommen und hier schlafen, da nicht alle mit bekommen sollen, dass du nicht mehr hier wohnst. Wir sind schon Gespött genug, wegen deines Vaters.'' zischte sie.

,,Nein'' sagte ich deutlich und riss mich zusammen, dass ich nicht noch was abfälliges zu ihr sagte, da sie Vater einfach mit rein zog. ,,Elias, das war keine Frage'' sah sie mich eindringlich ein. ,,Ich weiß, aber ich werde keine Nacht mehr mit dir unter einem Dach verbringen, da muss ich angst haben, dass du mich im schlaf umbringst.'' zischte ich zurück. ,,Was soll das denn heißen?'' fragte sie empört. ,,Ich weiß genau, dass du mich nach dem Tod von Dad noch weniger Leiden kannst, Mutter. Ich werde an Vivis Geburtstag früher als die anderen kommen, dann fällt auch nichts auf, wenn es dir so wichtig ist'' verdrehte ich die Augen und stand dann auf, da für mich die Unterhaltung vorbei war, jedoch hielt sie mich auf und stand auch auf.

,,Ich habe dir eine Begleitung besorgt, da du ja so oder so nichts auf die Reihe bekommst'' Verschränkte sie ihre Hände vor ihrem Körper und sah mich kalt an. Diese Kälte, anderen gegenüber hatte ich eindeutig von ihr, Vater war nie so. ,,Du sagst, ich krieg nichts auf die Reihe?'' fragte ich noch mal nach, da ich langsam die Nase voll hatte. Sie hat das schon so oft gesagt, wo ich immer die Schnauze gehalten hatte, jedoch war dies vorbei. ,,Mutter, ich studiere Architektur, habe eine eigene Wohnung, Sorge für mich selber, gehe nebenbei Arbeiten und außerdem habe ich ein Begleitung, die ich mit bringen werde.'' zählte ich es auf, jedoch merkte ich an ihrem Gesichtsausdruck, dass es sie nicht interessierte, bis auf das letzte. ,,Du hast eine Begleitung? Ich will deine Freundin dann kennenlernen'' regte sich kein Muskel in ihrem Gesicht.

,,Okay, kann ich dann noch eben hoch zu Vivi?'' verdrehte ich die Augen. ,,Ich sag ihr, dass du wieder los musstest.'' lief sie ohne noch etwas zu sagen aus dem Esszimmer und lies mich alleine zurück. ,,Landen?'' kam Annika, eine der Putzfrauen ins Esszimmer und lächelte mich mit ihrem faltigen Gesicht an. Sie hatte mich schon immer Landen genannt, nicht so wie Mutter. Annika wusste, dass ich meinen Zweitnamen nicht mochte. ,,Hey'' umarmte ich sie zur Begrüßung. Annika hatte mich früher immer aufgeheitert, wenn ich traurig wegen Mutter war und somit hatte sie sich dann, wenn Vater auf Geschäftsreisen war und Mutter mich nicht beachtet hatte, um mich gekümmert.

,,Wie gehts dir, wie läuft dein Studium?'' fragte sie mich lächelnd. Sie hatte es mir vorgeschlagen Architektur zu Studieren, da ich gerne Mathe machte. Außerdem war ich für sie, wie ein Kind, da sie nie eigene Kinder bekommen konnte. ,,Mir gehts gut, danke und dir? Und das Studium läuft sehr gut, ich hab in ein paar Monaten meine erste Prüfung.'' lächelte ich sie an. Sie war einer der Herzensguten Menschen, die ich je kannte. ,,Das freut mich sehr zu hören, mir geht es auch gut'' lächelte sie mich an und brachte mich dann noch hinaus. Wir sprachen noch kurz und dann fuhr ich auch nach Hause. Auf der Fahrt überlegte ich, wie ich Alisha fragen konnte, ob sie meine Begleitung ist und als ich dann zuhause ankam parkte ich.

In meiner Wohnung angekommen, war Ariano auch nicht mehr da, weshalb ich mich auf die Couch schmiss, jedoch durch die Klingel abgehalten wurde. Ich drückte also unten die Haustüre auf und wartete dann, bis die Person oben war. Als ich die Treppe entlang sah, sah ich wie Alisha mich schon anlächelte. ,,Na Bärchen'' ertönte ihre viel zu hohe Stimme. ,,Hey'' lies ich sie rein, da ich sie schließlich nächste Woche brauchte. ,,Ich hab dich vermisst Bärchen'' viel sie mir um den Hals. Regungslos lies ich es einfach über mich ergehen, als sie sich schließlich löste. Während wir in die Küche gingen, fing sie an irgendwas von ihrer Shoppingtour zu erzählen, was mich so gar nicht interessierte.

,,Und dann hat Ashlynn diesen weißen Body gesehen, den diese Schlampe Emiko anhatte auf dieser Party und wir haben die Nachgemacht'' lachte Alisha und versuchte zu twerken, was jedoch aussah wie ein sterbender Aal. ,,Wenigstens kann sie es'' rutschte es mir raus. ,,Was?'' fragte Alisha mich, da sie es nicht verstanden hat. ,,Sprich nicht so von ihr, wenn du sie nicht kennst'' sagte ich und verdrehte dabei meine Augen. Ich konnte es nicht leiden, wenn jemand solche Vorurteile hat. ,,Warum nimmst du sie in Schutz?'' sah sie mich beleidigend an. ,,Ich meine es generell. Du kennst sie ja gar nicht'' verdrehte ich meine Augen, da es mir langsam zu blöd mit ihr wird. Vielleicht sollte ich einfach irgendjemand anderes Fragen, der meine Begleitung und somit meine Freundin spielt.

,,Ich hab noch was zu tun Alisha, bitte geh jetzt'' schob ich sie schon langsam zur Wohnungstür und öffnete sie. Gerade als sie was sagen wollte, ertönen schrei aus dem Flur und kurz darauf Gelächter. Eines von ihnen erkannte ich direkt, Emikos. ,,Ich hätte noch eine Bitte'' versuchte sie süß und unschuldig zu schauen, weshalb ich mir einmal übers Gesicht fuhr. Was kommt denn jetzt? ,,Was denn?'' fragte ich nach und stützte mich an der Türe ab, da sie schon im Flur stand. ,,Ich will, dass du hier ausziehst'' sagte sie vollkommen erst, weshalb ich kurz auflachte. ,,Und warum sollte ich das tun? Vor allem weil nur du das willst.'' musterte ich sie abwartend.

,,Ich will nicht, dass du mit dieser Schlampe Emiko in einem Haus wohnst und wenn du mich wirklich liebst, dann ziehst du hier aus'' verschränkte sie ihre Arme vor der Brust. Denkt die jetzt ehrlich, dass ich hier ausziehe, weil sie das will? ,,Ich habe nie gesagt, dass ich dich liebe'' war das erste, was ich dazu sage und kurz darauf fing sie an zu weine. ,,Und außerdem ist Emiko keine Schlampe. Sie springt wenigstens nicht mit dem erst besten ins Bett, der nur Sex will'' sagte ich und gerade als sie den Mund öffnen wollte sprach ich weiter. ,,Lass mich einfach in Ruhe in Zukunft Alisha und wenn ich raus finde, dass du nur annähernd in Emikos nähe kommst, dann wirst du mich so richtig kennenlernen'' zischte ich gefährlich und schmiss dann einfach die Türe vor ihrer Nase zu.

Hab euch lieb ❤️
Eure Josy 💕

Emiko BlackWhere stories live. Discover now