Kapitel 11

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Mein Handywecker riss mich aus den Schlaf. Müde rieb ich mir die Augen und setzte mich dann auf. ,,Warum müssen diese Wettbewerbe immer so früh sein'' jammerte Lia neben mir rum. ,,Ich habe keine Ahnung'' nuschelte ich und schälte mich dann aus dem Bett. ,,Ich geh schnell duschen'' schnappte ich mir meine Klamotten, die ich gestern schon raus geräumt hatte und ging dann ins Bad. Zuerst putze ich meine Zähne, dann zog ich mich aus und stellte mich endlich unter die warme Dusche. Mit geschlossenen Augen genoss ich, wie das Wasser auf meinen Körper prasselte, als meine Gedanken zu gestern Abend schweiften.

Landen und Ariano sind gestern noch ziemlich lange geblieben. Zwar hatte ich nicht sehr viel mit ihnen gesprochen, jedoch hatte ich oft Blickkontakt mit Landen und es war nicht komisch, wie mit anderen, die ich nicht lange kannte, sondern einfach anders, so angenehm. Laut atmete ich auf und spülte dann das Shampoo aus meinen Haaren. Als ich dann endlich damit fertig war, stieg ich aus der Dusche, trocknete mich ab, cremte mich ein und zum Schluss schlüpfte ich in meine Anziehsachen.

In meinem Zimmer wieder angekommen, saß Lia an meinem Schminktisch und schminkte sich

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In meinem Zimmer wieder angekommen, saß Lia an meinem Schminktisch und schminkte sich. ,,Ich fahr heute Abend wieder nach Hause'' sagte sie, während sie sich Wimperntusche drauf machte und dann aufstand, damit ich mich auch schminken konnte. ,,Sollen wir heute Abend dann noch vorher in Kino zu zweit?'' fragte ich sie begeistert und direkt nickte sie ,,Ja, gerne'' lächelte sie und zog dann ihre Jeans an. ,,Ich frag mich echt, wie du immer in Jogginghose rum laufen kannst'' lachte sie. ,,Freiheit, Lia. Freiheit'' sagte ich und machte meine Beine auseinander. ,,Die habe ich auch in einer Jeans'' machte sie mir nach, weshalb wir anfingen zu lachen.

,,Wie kann man um 7:50 so gut gelaunt sein?'' stand Mario auf einmal in meinem Zimmer. ,,Mit den richtigen Leuten geht das'' zwinkerte ich ihm zu, weshalb er nur die Augenverdrehte und wieder aus meinem Zimmer verschwand. Als ich dann auch endlich mit schminken fertig war, gingen Lia und ich in die Küche. Mit den Jungs aßen wir dann ein bisschen, damit wir wenigstens etwas im Magen hatten und nachher nicht die Ganze Aufmerksamkeit auf uns ziehen, weil unsere Mägen so knurren. ,,Wie fahren wir?'' fragte Olli, als wir gerade unsere Schuhe anzogen. ,,Ich fahre auf jeden fall'' hielt ich meine Schlüssel in die Höhe. ,,Lia und Kian fahren mit mir'' hackte ich mich bei den Beiden ein, da sie direkt neben mir standen und zog sie dann mit mir mit. ,,Bis gleich'' rief ich den anderen dreien zu und stieg dann ins Auto.

Als wir endlich vor der riesen Eissporthalle ankamen, stiegen wir aus und liefen zusammen rein. Kurz sah ich von links nach rechts und lief dann los. ,,Weißt du wo wir hin müssen?'' fragte Lia, die neben mir lief. ,,Ja, da vorne stehen Mama und Papa schon'' zeigte ich gerade aus. Papa hatte beschützend seinen Arm um Mama Schulter gelegt und schenkte allen Männer, die an ihnen vorbei liefen böse Blicke. ,,Da sind sie'' hörte ich Mamas Stimme und schon schaute auf Papa zu uns. ,,Lia, Süße'' zog Mama Lia in die Arme. ,,Hey Tante Abby'' erwiderte sie die Umarmung. ,,Hey Papa, alles gut?'' fragte ich nach, da er irgendwie ganz Angespannt aussah. ,,Ja alles gut Emi.'' drückte er mich kurz an sich und gab mir einen Kuss auf die Stirn. ,,Sollen wir schon mal rein gehen?'' fragte Mama und mit einem einfachen nicken unsererseits, gingen wir durch die Tür und die große Eisfläche erschien vor uns. Auf den Tribünen saßen schon mehrere Menschen und auch die Jury saß schon auf ihrem gewohnten Platz.

Eine halbe Stunde verging, in der ich mit Lia und Papa redete, da ich zwischen den beiden saß. ,,Gibt es nachher Kuchen?'' fragte Lia über mich hinweg und sah Papa ab. ,,Ja, Abigail hat Erdbeerkuchen gemacht'' sagte Papa amüsant. ,,Warte, Abby hat Kuchen gebacken?'' fragte Lia mit großen Augen, da wir schon öfter die Geschichten gehört hatten, dass Tante Chrissy gebacken hatte und Mama immer daneben stand. ,,ja, aber Ruby hat ihr geholfen'' grinste er. ,,Wisst ihr, wie Ruby heute auf tritt? also ob sie wieder ein stück hat, wo sie mehr im Vordergrund ist'' fragte Lia und sah kurz zum Eis. Ruby machte bei den Wettbewerben immer in einer Gruppe mit und letzte mal hatte sie halt ein Stück, wo sie im Vordergrund war.

,,Das wissen wir gar nicht, Ruby meinte nur, dass es eine Überraschung sein würde'' meinte Papa, als plötzlich die Lautsprecher ertönten und ein Mann, der auf dem Eis stand, anfing alles zu erklären. ,,..Zuerst kommen wie jedes Jahr die Teamläufer dran, dann die Paarläufer und zum Schluss die Einzelläufer. Nachdem sich die Jury dann beraten hat, werden aus den jeweiligen Kategorien die ersten 3 platzierten genannt.'' sprach er und nachdem er dann das erste Team aufgerufen hatte, kamen 6 Jugendliche aufs Eis gelaufen und dann ging es los.

Es waren nun alle Teamläufer fertig, jedoch war bei allen 8 Teams nicht das Team dabei, bei dem meine Schwester immer mit gemacht hatte. Verwirrt sah ich von Papa zu Mama rüber und auch die beiden wussten nicht, was hier abging. Verwirrt saß ich nun hier auf diesem unbequemen Sitz und sah dem einen Paarläufern zu bis schließlich auch die letzten der Paarläufern fertig waren. Klar, alle die bis jetzt waren, waren unglaublich und es sah echt schön aus, aber Ruby hatte ich immer noch nicht erblickt. Auf dem Eis tauchte wieder der Moderator auf und sprach in sein Mikrofon. ,,Und nun sind die Einzelläufer dran.'' Er nannte noch einen Namen, jedoch beachtete ich es nicht weiter und drehte mich zu Lia.

,,Was ist wen ihr was passiert ist?'' fragte ich panisch. ,,Es wird nichts passieret sein, mach dir keine Sorgen'' meinte sie nur und sah wieder aufs Eis. Als ich nun auch wieder aus Eis sah, machte die Junge Frau ihre End Pose und alle fingen an zu Klatschen. Nachdem sie dann wieder runter vom Eis fuhr, ertönte der nächste Name. ,,Ruby Black'' ich riss meine Augen auf, sah wie meine Schwester alleine aufs Eis fuhr und wie auf Kommando sprangen wir alle auf und fingen an zu jubeln. Sie war alleine, sie ist ein Einzelläufer, sie hat es endlich geschafft. Das wollte sie schon seid Jahren. Sie winkte uns mit dem breitem lächeln zu, dass sie besaß und nahm dann ihre Anfangs Position ein.

Völlig Stolz und grinsend sah ich meiner kleinen Schwester zu, wie sie perfekt übers Eis schwebte und eine Figur nach der anderen machte. Sie machte kein einzigen Fehler, sie wackelte nicht einmal. Ihr strahlenden Augen und dieses Lächeln auf ihrem Gesicht machte mich nur noch stolzer. Mein Blick huschte kurz zu Mama und Papa und sie waren genauso Stolz wie ich. Als sie nun fertig war und in ihrer End Pose verharrt sprangen wir, das ganze Publikum auf und jubelten. ,,Du bist die beste'' schrie ich und als hätte sie mich durch das ganze Geschrei der anderen verstanden sah sie zu uns hoch. Ihr Gesicht strahlte und als ich zu der Jury sah, applaudierten diese auch kräftig. Sie wird es weit schaffen, dass wusste ich.

Die Teamläufer und die Paarläufer hatten ihre ersten drei Gewinner schon und von den Einzelläufern war es gerade der Zeitpunkt. Der dritte Platz war schon vergeben. ,,Und der zweite Platz geht an Sophia Smith'' rief der Moderator, verzweifelt atmete ich aus. Ich sah zu Ruby, die an der Bande stand und zu uns rüber sah. Ihr lächeln war schon verblasst. Mit meinen Händen zeigte ich ihr, dass sie trotzdem lächeln sollte und sie verstand es auch. ,,Nun kommen wir zum ersten und besten Platz dieser und dieser Platz geht an die reizende Ruby Black'' rief er ins Mikrofon. Wie eine bekloppte sprang ich auf die Beine und auch Mama, Papa, Lia und die Jungs sprangen auf. ,,Ruby'' jubelten wir und auch noch andere aus der Halle.

*2 Stunden später*

Wir waren nun bei Mama und Papa zuhause. Die Jungs, Lia und Papa saßen schon am Tisch und Ruby, Mama und ich waren noch in der Küche, den Kuchen holen. ,,Ich bin so stolz auf dich Ruby'' drückte ich sie so fest an mich, wie es nur geht. ,,Ich krieg keine Luft mehr'' krächzte sie, weshalb ich sie los lies und wir dann lachten. ,,Warum hast du nicht gesagt, dass du als Einzelläufer auf tritts?'' fragte ich ärgerlich. ,,Ich wollte euch Überraschen'' grinste sie. ,,Die Überraschung ist dir auf jeden fall gelungen'' lächelte ich und nahm schließlich die Teller in die Hand. ,,Es gibt Kuchen'' lief ich vor raus ins Esszimmer und stellte ihnen die Teller vor die Nase.

,,Ich bin dafür, dass wir alle zusammen mal Eislaufen gehen'' grinste Ruby in die Runde. ,,Wenn du willst, das ich mir beide Beine breche, gerne'' schob sich Armin ein Stück Kuchen in den Mund. ,,Wie machst du das auf dem Eis alles?'' fragte nun Kian interessant. ,,Naja, erst musste ich alles so lernen, also Spagat und alles. Emi hat mir immer geholfen und auch mit gemacht. Auf jeden fall, wenn es dann auf festen Boden klappt, dann muss man es auf dem Eis ausprobieren und viel üben'' grinste sie in die Runde. ,,Wir gehen auf jeden fall bald wieder Eislaufen'' sagte ich Ruby und direkt nickte sie begeistert.

Hab euch lieb ❤️
Eure Josy 💕

Emiko BlackWhere stories live. Discover now