chapter ten

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"You have a destiny. Always remember that."

Während Cathy und ich tatsächlich bei einem Drink blieben, hatte Grace bereits ihren dritten Tequila Shot hinter sich. Man sollte meinen, dass man ihr das anmerken sollte, doch sie bewegte sich so grazil über die improvisierte Tanzfläche, dass ich daneben einfach nur bescheuert aussah.

In der Zwischenzeit war auch Rachel zu uns gestoßen. Sie und Cathy lachten gerade über irgendetwas, das ich nicht mitbekommen hatte, doch das war mir egal. Meine Schwester so glücklich zu sehen, zauberte auch mir ein Lächeln auf die Lippen.

Scheinbar hatten alle anderen mehr Durchhaltevermögen als ich, denn nach nur kurzer Zeit war ich schon total außer Puste und brauchte dringend frische Luft. Schnell gab ich meinen Freunden Bescheid und zwängte mich dann durch die Menschenmenge. Es kam mir so vor, als hätte sich jeder hier einmal verdoppelt, denn es fiel mir wirklich schwer, den Ausgang ausfindig zu machen.

Gerade als ein Kerl zur Seite trat und ich die Umrisse der Haustüre erkannte, stolperte jemand gegen mich und riss mich beinahe zu Boden. Rechtzeitig bekam ich die Person an den Schultern zu fassen und wir konnten uns unversehrt aufrichten. Als ich verwirrt den Kopf hob, blickte ich in zwei strahlend blaue Augen.

„Du könntest ein bisschen besser aufpassen, wohin zu läufst", merkte die Fremde an und strich sich ihre langen blonden Haare glatt.

Irritiert runzelte ich die Stirn. „Du bist doch gerade gegen mich gelaufen", korrigierte ich und musterte sie etwas genauer.

Sie war beinahe einen halben Kopf größer als ich, was vermutlich an diesen unglaublich hohen Schuhen lag, die sie an den Füßen trug. Die schlanken und vor allem langen Beine setzte sie in einer enganliegenden schwarzen Jeans perfekt zur Szene und trug dazu ein bauchfreies Top in derselben Farbe. Nur ihre Lippen hoben sich farblich ab. Diese waren nämlich in einem dunklen Rot gefärbt. Als ich wieder bei ihren Augen ankam, hob sie fragend die Brauen. Verdammt, sie hatte mich erwischt.

„Hab ich irgendwo einen Fleck, oder was ist dein Problem?" Diese Stimme. Täuschte ich mich, oder kam sie mir irgendwie bekannt vor?

„Du kommst mir irgendwie bekannt vor", ließ ich sie wissen und suchte währenddessen in meinem Gedächtnis nach irgendeinem Namen. Nur konnte ich keinen finden.

Kurz blitzte etwas in ihren Augen auf, bevor sie sie genervt verdrehte. „Das höre ich heute gefühlt zum hundertsten Mal." Sie strich sich die Haare hinter die Ohren und schaute mich dann mit einem neutralen Gesichtsausdruck an. „Ich kann nichts dafür, dass ich aussehe wie Emily Ratajkowski in blond."

Kurz musste ich überlegen, wen sie damit meinte, doch dann fiel es mir ein. War diese Emily nicht ein bekanntes Model und hatte mal in einem Film mit Zac Efron mitgespielt? Folgte ich ihr nicht sogar auf Instagram? Tatsächlich waren Ähnlichkeiten da, aber das war nicht alles.

„Das ist es nicht", murmelte ich und inspizierte sie weiter. „Ich bin mir sicher, dass wir uns schon mal getroffen und unterhalten haben."

Die Fremde schluckte und dann griff sie plötzlich mit beiden Händen nach meinen Armen. „Was soll das?", fragte ich schockiert und wollte mich aus ihrem Griff winden, doch er war zu fest.

„Schau mich an", forderte sie und als ich es nicht tat, wiederholte sie es eine Spur langsamer und fordernder: „Schau mich an, Eve!"

Als ich meinen Namen hörte, hob ich den Kopf. Ich wollte fragen, woher sie ihn kannte, doch als ich in ihre Augen blickte, bekam ich kein Wort mehr heraus. Ich hätte schwören können, dass ihre Augen vorhin noch blau waren. Jetzt leuchtenden sie beinahe in einem strahlenden weiß.

Condition - BedingungWhere stories live. Discover now