chapter two

138 14 0
                                    

"Somebody asked me if I knew you. 

a million memories flashed through my mind. 

I just smiled and said:

I used to."


„Ich habe gerade so gut geschlafen!"

Jacob trat kopfschüttelnd in das Waffenlager ein und streckte sich ausgiebig, als er neben mir zum stehen kam. Ihm war eindeutig anzusehen, dass ich ihn aus dem Schlaf direkt hier her manövriert hatte. Seine Lider waren noch schwer, die Augenringe kaum zu übersehen und das haselnuss braune Haar fiel ihm unordentlich bis zu den Schultern.

„Das ist Walker recht egal", kommentierte ich sein Gejammer und widmete mich wieder den Waffen vor mir.

Der Hoved war schwach. Normalerweise brauchte ich dafür keine Waffe. Dennoch griff ich nach einer simplen Pistole und schob sie in meine hintere Hosentasche.

Neben mir seufzte Jacob. „Walker ist so gut wie alles egal." Augenverdrehend nahm er seine Haare in die Hände und band sie zu einem kleinen Knoten im Nacken zusammen.

„Außer, ob wir den Hoved mit zurück bringen oder nicht", korrigierte ich ihn und drehte mich um, um mir meine Schutzkleidung anzulegen. Sie bestand nicht aus viel. Eine kugelsichere Weste für den Fall der Fälle, eine Jacke und Stiefel.

„Da hast du allerdings recht, Kumpel." Jacob schlug mir auf die Schulter und setzte sich dann auf die Bank, um sich ebenfalls die Stiefel zu schnüren. Unbemerkt beobachtete ich ihn dabei.

Jacob war groß. Beinahe größer als ich. Wir beide waren etwa gleich gebaut. Das lag vermutlich daran, dass wir oft zusammen trainierten und uns immer wieder gegenseitig herausforderten.

Im Grunde war Jacob der einzige Jäger im COV der mich leiden konnte und den ich leiden konnte. Zu Beginn konnten wir uns überhaupt nicht ausstehen. Wir waren reizbar und gingen sogar einmal aufeinander los. Doch irgendwann fiel uns auf, dass uns eine ähnliche Geschichte verband und das schweißte zusammen. Außerdem waren wir ein gutes Team. Das bemerkte sogar Adelyn und schickte uns immer öfter auf die Jagd zusammen. Nicht, dass es uns Spaß machte. Aber es machte es auch nicht schlimmer.

„Ich nehm die Armbrust", ließ mich Jacob plötzlich wissen. Er stand auf und griff nach der Waffe.

Ein Lächeln zeichnete sich auf meinen Lippen ab. „Ja, das weiß ich, Jacob", merkte ich an und schüttelte den Kopf. „Die nimmst du jedes Mal."

„Weil ich sie verdammt gut bescherrsche." Selbstbewusst hob er die Waffe in die Luft und begutachtete sie, als wäre sie ein Schatz in seinen Händen. Dabei wusste ich ganz genau, dass er sie kein einziges Mal einsetzten würde.

„Weißt du überhaupt wie das Ding funktioniert?" Ich zeigte auf die Armbrust und hob die Brauen. Vielleicht nahm er die Waffe jedes Mal mit, aber ich hatte noch nie gesehen, dass er sie wirklich beherrschte.

Gespielt empört riss er den Mund auf. Sofort richtete er die Armbrust auf mich. „Soll ich es dir zeigen?"

Lachend hob ich automatisch die Hände vor meine Brust. „Oh nein. Bitte verschonen Sie mich."

Nun musste auch Jacob lachen. So sehr, dass er die Armbrust sinken ließ. Ich ergriff meine Chance und tastete nach der Pistole in meiner Hosentasche. Gekonnt zog ich sie hervor und richtete sie auf Jacob. Dieser warf den Kopf in den Nacken und stöhnte gequält auf.

„So einfach ist es also, dich zu besiegen", stellte ich fest und steckte die Pistole wieder zurück an ihren Platz. „Wir müssen aufpassen, dass dich der Hoved nicht zum Lachen bringt."

Condition - BedingungWhere stories live. Discover now