Kapitel 34

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Eren POV

Erens Vorschlag mit seinem nächtlichen lernen trägt wahre Früchte. Seit dieser Entscheidung lernt er erstens viel mehr und zweitens ist die Familie ausgeschlafener, weil die beiden jüngsten beschäftigt sind.

Nur so haben sie es gemeinsam auch durch Erens Prüfungen geschafft, jetzt stellte sich die nächste Hürde. Wie sollte Eren tagsüber sein Referendariat in einer Klinik machen, wenn er Nachts auf Noah und Frieda aufpassen sollte.

Irgendwann muss er doch auch mal schlafen. Levi bekommt schließlich auch kein frei mehr. Sie haben in den letzten Monaten einfach für nichts Zeit, nicht mal ihre eigene Hochzeit bekommen die beiden organisiert da immer irgendetwas mit Minimum einen Kind ist. 

„Und wenn wir die beiden schon in die Krippe geben?“, überlegt Eren laut.
„Die nehmen Kinder erst ab einem Jahr auf.“, kontert Levi zugleich.

Mist. Noah und Frieda sind erst 10 Monate alt. Wie schnell die Zeit doch schon vergangen ist.  

„Und wenn wir Isabell fragen?“
„Die hat auch einen Job. Außerdem wird sie uns dann wieder einen Vortrag halten.“

„Naja ein oder zwei Tage die Woche könnte sie sicherlich einspringen. Und wenn du dann deine freien Tage anders legst, haben wir schon vier Tage der Woche abgedeckt. Und unsere Hochzeit kriegen wir auch irgendwann hin." 

„Und was machen wir an den anderen Tagen?“
„Ach weiß ich doch auch nicht.“, seufzt Eren.
„Wie wärs mit einer Tagesmutter?“, fragt Levi.
„Die kostet doch genauso viel wie ein Krippenplatz.“
„Nimmt allerdings Kinder auch schon unter einem Jahr. Und die beiden müssen ja nicht in die Krippe oder Kita, wenn wir es anders geregelt bekommen und sie angemessen bilden.“, beginnt Levi zu erklären.

„Kommt die dann zu uns oder bringen wir die Kinder weg?“
„Es gibt sowohl das eine als auch das andere. Kommt ganz aufs Budget an. Wenn wir sowieso in ein neues Haus einziehen können wir das ja bedenken.“

„Dann könnte ich mein Referendariat machen.-“
„-Und nachts schlafen, weil die beiden Rund um die Uhr versorgt sind.“, beendet Levi Erens Satz.

Levi hat doch so viel mehr Lebenserfahrung. Im Punkt Medizin schlage ich ihn aber in jedem anderen Punkt bin ich ihm unterlegen.

Nach langen Überlegen kommen die beiden zu dem Entschluss, das die Variante mit einer Tagesmutter die ins eigene Haus kommt wohl am besten in ihr Lebenskonzept passt.

Da diese schließlich nicht nur auf die beiden jüngsten aufpasst, sondern auch auf die beiden älteren ein Auge haben kann. Da sowohl Levi als auch Eren beide weiterhin arbeiten wollen, wenn auch in unterschiedlichen Schichtmodellen.

Levi POV

Eine Woche später zum Start von Erens Referendariat im Krankenhaus haben die beiden eine passende Tagesmutter gefunden.

DING DONG. Klingelt es an der Tür. Levi öffnet der jungen Frau die Tür und bittet sie herein.

„Das ist lieb von Ihnen Herr-?“
„Ackermann. Aber nennen Sie mich Levi. Wir werden viel Zeit miteinander verbringen da kommt mir das siezen unangemessen vor.“
„Ok Levi. Ich bin Klara.“

Plötzlich ertönt ein lauter Knall. Eren sprintet an Levi und Klara vorbei und zieht sich in Windeseile an. Was hat den denn gestochen?

„Alles gut bei dir?“
„NEIN- ÄH DOCH. ARGH! Erzähl ich dir nachher ich muss schnell los!“, versucht Eren sich zu erklären bevor er auch schon aus der Tür verschwindet.

Klara schaut Levi mit fragenden Augen an.
„Das war Eren mein zukünftiger Ehemann. Und frag bloß nicht was den gerade getrieben hat. Normalerweise ist er nicht so.“
„Haha… wahrscheinlich war er irgendwo zu spät.“

„Das könnte gut sein. Naja egal komm ich stell dich den Kindern mal vor.“ Zusammen gehen die beiden ins Wohnzimmer in welchem die Kinder sich befinden. Jarik und Leon spielen mit ihrem Leuchttisch und die beiden kleinen liegen auf einer Wolldecke und beobachten aufmerksam die bunten Farben, welche sich von dem Leuchttisch an der Decke spiegeln.

Klara setzt sich zu den beiden großen auf den Boden um den Ersten Kontakt aufzubauen, während Levi sich die beiden Kleinen schnappt und sie wickelt.

„Sag mal Levi von wem von euch beiden sind die Kinder?“, fragt Klara zaghaft darauf bedacht nicht einen Wunden Punkt zu treffen. War ja klar das die Frage früher oder später kommt.

„Jarik und Leon sind biologisch gesehen meine Kinder. Meine Frau aus erster Ehe hat mich mit den beiden  sitzen gelassen. Die Zwillinge allerdings stammen von Eren und mir zusammen.“

„Hä? Wie geht denn das?“, fragt Klara etwas verwirrt.
„Es gibt heutzutage eine Möglichkeit als Mann schwanger zu werden, durch künstliche Organe. Als der Kinderwunsch bestand war das ein Weg für uns beide Kinder zu bekommen die unser beider Blut haben.“

„Verstehe.“
„Oh man! Papa sag Noah er soll damit aufhören!“, beschwert sich Leon lautstark.
„Was hat er denn gemacht?“
„Er nimmt mir die ganze Zeit die Steine weg, aber die  brauche ich doch für mein Haus.“

„Kannst du Noah nicht vier Steine abgeben? Du musst verstehen er möchte auch damit spielen. Auch wenn er noch nicht so tolle Sachen baut wie du.“

„Nein kann ich nicht! Er sabbert alles nur an.“ Levi seufzt. Das musst gerade du sagen Leon. Wer hat bis vor kurzem sich selber noch alles in den Mund gesteckt.

„Vielleicht bietest du deinem Bruder etwas zum Tauschen an?“, fragt Klara Leon ganz lieb.
„Was zum Tauschen?“
„Ja zum Tauschen. Vielleicht gibt’s du ihm ein Spielzeug aus der Kiste dort hinten.“

Leon nickt, steht auf und holt aus der kleinen Spielzeugkiste einen Dinosaurier welcher Rasseln, quietschen und viele andere Geräusche machen konnte.

Noah lässt die Steine aus der Hand fallen und nimmt freudig den Dinosaurier in Augenschein.
„Na siehst du hat doch geklappt.“, freut Klara sich mit Leon zusammen.

Klara ist die richtige. Sie kommt gut mit den Kindern klar und kann selbst so schwere Konflikte lösen. Ich denke mit ihr haben wir die richtige Wahl getroffen.

„Ab wann arbeitest du wieder?“, wandte Klara sich wieder Levi zu.
„Ab morgen. Ich hatte nur heute noch frei, da wir gedacht haben das den Kindern der Einstieg und das Kennenlernen leichter fällt.“

„Da habt ihr recht. Wenn du und Eren jetzt wieder arbeitet und das teilweise auch noch zu unterschiedlichen Schichten, dann werdet ihr euch gar nicht mehr sehen. Wie wollt ihr da eure Hochzeit organisieren?“

„Das kriegen wir schon geregelt. In den meisten Fällen arbeiten wir beide eh zu gleichen Zeit. Nachtschichten sind da eher die Ausnahmen.“

Gemeinsam verbringen die sechs ihren Nachmittag. Die Kinder freuen sich tierisch über ihre neue Babysitterin. Gegen Abend hören Levi und Klara dann wie sich die Haustür öffnet und schließt.

Das muss wohl Eren sein. Völlig erledigt schleicht dieser sich ins Badezimmer. Nach einer kurzen Dusche und frischer Kleidung kommt er dann zum Rest der Familie an den Tisch, an welchem alle gerade zu Abend essen.

„Du siehst ja erschöpft aus. Komm setz dich erstmal und iss eine Kleinigkeit.“, bietet Klara Eren an.
„Danke. Ich bin übrigens Eren. Du musst Klara sein richtig?“, kratzt Eren sich verlegen am Kopf.

Während Klara Eren eine Kleinigkeit zu Essen rüber schiebt, erkundigt sich Levi über Erens Tag.

„Wo musstest du denn heute morgen so schnell hin? Soweit ich wusste sollte dein Tag erst um 14 Uhr im Krankenhaus beginnen. Und heute sollte doch auch erst dein Kennenlerngespräch stattfinden.“

„Jaha… hehe was das angeht… das hatte ich schon letzte Woche, weil momentan wirklich Personalmangel im Krankenhaus herrscht. Und heute sollte ich dafür schon um 10 Uhr da sein… ich war dementsprechend etwas spät dran.“

Levi verdreht die Augen lässt Erens Aussage allerdings unkommentiert. Typisch Eren. 9.55 Uhr fällt ihm ein das er um 10 Uhr da sein soll. Na hoffentlich hat das später keinen Einfluss auf seine Bewertung.  

„Dann hoffen wir doch alle Mal dass das in Zukunft nicht mehr vorkommt.“, lächelt Klara. Levi und Eren bringen nach dem Abendessen die Zwillinge ins Bett. Den Rest des Abends lassen sie dann zusammen mit Klara und Leon und Jarik gemütlich ausklingen.

In Love with a single parent Where stories live. Discover now