Liebe oder Hass? // Draco Malfoy, Fred Weasley

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Ich betrat den Gemeinschaftsraum und hielt nach einem leeren Sofa oder Sessel Ausschau. Als ich eines gefunden hatte, setzte ich mich und atmete tief durch. Wieder musste ich an den Kuss mit Malfoy denken. Was dachte er eigentlich wer er ist? Man kann doch nicht einfach irgendjemanden küssen. Erst recht nicht, wenn man die Person eigentlich gar nicht leiden konnte. Ich musste zwar zugeben, dass der Kuss auf Gegenseitigkeit beruhte, das machte die Situation allerdings auch nicht besser. Vielleicht war es mal wieder nur eine blöde Idee von ihm, wie er mein Leben noch schlimmer gestalten konnte als er es bereits tat.

"Anna, da bist du. Wir haben dich schon überall gesucht." Lia und David kamen in meine Richtung gelaufen und setzten sich zu mir. "Alles in Ordnung?", fragte Lia und sah mich besorgt an. "Du warst nicht beim Abendessen und danach auch noch ewig verschwunden. Ist was passiert?

"Es ist alles okay. Ich hatte nach dem Nachsitzen nicht wirklich Hunger und bin deshalb zum Quidditsch-Feld gegangen, um zu trainieren.", erzählte ich und lies bewusst den Kuss zwischen mir und Malfoy aus. Ich wusste, dass ich ihn nicht ewig geheim halten konnte, besonders nicht vor Lia, aber weil ich selbst noch nicht erklären konnte, wie es dazu kam oder wie das passieren konnte, hielt ich den Mund. Auch wenn ich nicht wusste, ob ich das jemals erklären könnte. Außerdem waren im Gemeinschaftsraum zu viele Leute, die lauschen könnten und ich hatte keine Lust darauf am nächsten Tag wieder Gerüchte über mich und Malfoy zu hören.

"Warst du bis jetzt trainieren?", sagte David verdutzt, was eine berechtigte Frage war, denn ich war einige Stunden weg

"Nein, ich hab versehentlich einen von den Weasley Zwillingen mit einem Klatscher abgeschossen und mich dann eine Zeit lang mit ihnen unterhalten.", erläuterte ich meinen Freunden. "Seid mir bitte nicht böse aber ich leg mich jetzt hin. Das Nachsitzen bei Snape war anstrengend und nachdem ich noch trainiert habe, bin ich komplett fertig."

Ich wartete keine Antwort ab, stand auf und ging in den Schlafsaal. Mir war nicht wohl dabei die beiden anzulügen und eigentlich war ich noch hellwach, weswegen ich bestimmt lange nicht einschlafen könnte aber ich wollte nach allem was heute passiert ist alleine sein.

Am nächsten Morgen ging ich nicht zum Frühstück, da es so leichter war Malfoy aus dem Weg zu gehen und Mittags nahm ich mir einfach einen Snack mit nach draußen. Ich setzte mich zu einer Skulptur in den Innenhof vom Glockenturm und begann zu essen, als sich Lia neben mich setzte.

"Was ist denn los mit dir? Das ist unsere letzte Woche in diesem Schuljahr und du gehst mir seit gestern aus dem Weg. Ich weiß, dass du noch wach warst als ich später in den Schlafsaal gekommen bin. Also was ist passiert?" Lia wirkte wirklich besorgt aber ich wusste noch nicht so wirklich, ob ich ihr von dem Kuss erzählen sollte und ich deshalb versuchte Malfoy aus dem Weg zu gehen. Immerhin war das inzwischen gar nicht mehr so einfach, denn wir waren mittlerweile alle ganz gut mit Zabini befreundet und wenn wir zu ihm gingen, war Malfoy zwangsweise auch dabei. Deshalb konnte ich Malfoy nicht vermeiden, wenn ich nicht alle meine Freunde mied.

"Ich weiß auch nicht, ich will zurzeit nicht wirklich bei anderen Leuten sein." Oder bessergesagt in der Nähe einer bestimmten Person, dachte ich.

"Gehöre ich auch zu diesen Leuten?", fragte Lia und stupste mich mit ihrem Arm an. Ich musste lächeln, "Natürlich nicht, du bist immer willkommen." Nachdem das gesagt war, saßen wir einfach da, ohne ein Wort zu sagen, und aßen unser Essen. Nach einer Weile beschloss Lia allerdings die Stille zu unterbrechen.

"Ich weiß, dass etwas los ist und es ist okay, wenn du nicht darüber reden willst. Aber wenn du jemanden zum Reden brauchst, bin ich immer für dich da. Ich hoffe du weißt das." Während sie das sagte, fühlte sich mein Herz so an als ob es zerspringen wollte. Ich hatte eine so unglaubliche und fürsorgliche beste Freundin, dass ich ein enorm schlechtes Gewissen bekam. Aus diesem Grund holte ich tief Luft, bevor ich ihr alles gestand.