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Auf dem Weg zum Schloss, quatschte ich noch ein wenig mit den Zwillingen. Ich mochte sie wirklich gerne, sie waren einfach unglaublich unterhaltsam. Während wir das Schulgebäude wieder erreichten, grinsten die Zwillinge sich gegenseitig an und danach fiel ihr Blick auf mich.

"Was habt ihr vor?", fragte ich die beiden vorsichtig, denn ich wusste genau, dass die beiden an exakt das Gleiche dachten und irgendwas vor hatten.

"Hey Fred, denkst du unsere liebe Anna hat dich mit Absicht abgeschossen?"

"Ich weiß nicht, George. Was denkst du?"

"Ich weiß auch nicht, Fred. Vielleicht solltest du sie das mal fragen.", sagte George zum Schluss ehe er auf einmal in einen anderen Gang abbog und verschwand. Kurz bevor er nicht mehr zu sehen war, zwinkerte er seinem Zwilling zu, der seinen Arm um meine Schultern legte. Verwirrt sah ich den Rotschopf an, der mich verschmitzt angrinste.

"Weißt du, Anna, wenn du mich magst, hättest du mir das auch einfach sagen können." Verdutzt sah ich Fred an ehe ich ihm antwortete. "Was meinst du denn damit?"

"Nun ja, so präzise wie du die Klatscher auf die Übungspuppen geschossen hast, kann ich mir nicht vorstellen, dass du mich versehentlich getroffen hast. Das war eindeutig ein Anmachversuch. Zwar der seltsamste, den ich bis jetzt erlebt habe aber-", plapperte Fred munter drauf los, bis ich ihn unterbrach.

"Mein Güte, Fred. Das war doch kein Anmachversuch.", lachte ich. Die Zwillinge schafften es einfach immer alles auf so sympathische Weise rüberzubringen, dass man nicht sauer auf sie werden konnte.

"Nicht? Was denn dann? Ich bin mir ziemlich sicher, dass du schon länger ein Auge auf mich geworfen hast und einfach nicht wusstest, wie du mich ansprechen solltest.", sagte er und zog dabei eine Augenbraue nach oben.

"Nein, es war ein Unfall. Es tut mir immer noch leid, Fred.", verteidigte ich mich, kam aber nicht drum herum meine Mundwinkel daran zu hindern nach oben zu zucken.

"Natürlich. Ein Unfall.", erwiderte Fred dann und zwinkerte mir zu. Nach wie vor mit einem Lächeln im Gesicht seufzte ich laut und schüttelte meinen Kopf. Er war einfach unverbesserlich.

"Vielleicht hast du dich auch mit Absicht von mir treffen lassen, weil du nicht wusstest wie du mich ansprechen sollst.", versuchte ich ihn zu ärgern und wackelte mit meinen Augenbrauen während ich sprach, einen herausfordernden Ausdruck in meinem Gesicht.

"Wieso sollte ich das tun? Es kann echt weh tun, wenn man von einem Klatscher getroffen wird. Das kann ich aus Erfahrung sagen.", lachte er mit einem unschuldigen Gesicht und ich gab es auf irgendwas aus ihm herauszubekommen.

"Hunger?", fragte er mich dann und wechselte das Thema. Bis zum jetzigen Zeitpunkt war ich dauernd so beschäftigt, dass mir gar nicht auffiel, wie mein Magen knurrte.

"Ja, ziemlich sogar.", gab ich zu und merkte erst jetzt, dass es nicht die beste Idee war das Abendessen zu schwänzen. "Aber um diese Uhrzeit werden wir in der Großen Halle nichts mehr zum Essen bekommen."

"Du vergisst wohl wer hier vor dir steht. Komm mit." Er nahm seinen Arm von meinen Schultern und deutete mit einem Wink, dass ich ihm folgen sollte. Wir liefen hinab in die Kerker, bis Fred plötzlich vor einem Gemälde mit Obst stehen blieb.

"Ich weiß zwar, dass sie die Gemälde bewegen und reden können aber dir ist bewusst, dass wir kein Obst da rausnehmen können, oder?", sagte ich und war ein wenig verwirrt, was sein Plan war.

"Pass auf.", erwiderte er nur und kitzelte die Birne auf dem Bild. Als es auf einmal aufschwang und einen Eingang frei gab, wurden meine Augen groß. "Oh mein Gott, Fred, was ist das?"

"Die Küche, was sonst?", antwortete er als ob es das normalste auf der Welt wäre. "Warte hier." Er verschwand durch den Eingang in die Küche und lies mich verdutzt draußen stehen.

Wieso habe ich mich eigentlich nie gefragt wo das ganze Essen herkommt?, dachte ich. Einige Minuten vergingen und Fred war immer noch in der Küche. Ich fragte mich was er da drin wohl machte und lehnte mich an die Wand gegenüber des Gemäldes an, als Malfoy unverhofft auftauchte. Er blieb wie angewurzelt stehen und wir sahen uns tief in die Augen, während sich eine unangenehme Stille zwischen uns aufbaute, denn keiner sagte auch nur ein Wort nachdem der Vorfall vom Nachsitzen noch nicht lange her ist. Malfoy sah mich nachdenklich an und öffnete seinen Mund um etwas zu sagen, schloss ihn aber wieder als Fred wieder hinter dem Gemälde hervorkam. Schnell unterbrach ich unseren Augenkontakt und schaute Fred an.

"Also ich habe Kürbispasteten und ein Truthahn-Sandwich. Es hat ein bisschen gedauert bis ich die Hauselfen überreden konnte mir was zu geben aber -", plapperte er munter drauf los, doch als er Malfoy sah, blickte er zwischen mir und ihm hin und her. "Störe ich euch bei etwas?", sagte er verwirrt.

"NEIN!", riefen wir beide gleichzeitig etwas zu schnell und etwas zu laut. Ich kniff kurz meine Augen zusammen, bevor ich mich Fred zuwandte. "Abgesehen davon, dass ich so Hunger habe, dass ich gerade alles essen würde, mag ich beides echt gern. Danke dir." Ich lief auf ihn zu und er reichte mir jeweils eines der Pasteten und Sandwiches.

"Ich wusste gar nicht, dass du einen Verehrer hast, Moore. Und dann auch noch ein Weasley. Ich hatte ja nicht viel von dir erwartet aber dachte, dass dein Typ nicht arm und verwahrlost ist.", beleidigte er Fred und mich, wobei sein Ausdruck im Gesicht wütend wurde. Ich wollte gerade etwas erwidern, da schüttelte Fred den Kopf und legte eine Hand auf meine Schulter. "Lass es gut sein." Scheinbar wusste er genau, was ich vor hatte aber auf seine Bitte hin, riss ich mich zusammen und sagte nur: "Verpiss dich einfach, Malfoy."

Er gab einen Laut von sich der wie ein bedrohliches Knurren klang, als er an uns vorbeilief. Natürlich nicht ohne mich mit seiner Schulter dabei zu rammen, was mich eine Schritte rückwärts taumeln lies.

"Alles okay?", erkundigte sich der Gryffindor bei mir und ich nickte ihm zu. Dann setzten wir uns auf den Boden, lehnten uns an der Wand an und fingen an zu essen. Wir redeten eine gefühlte Ewigkeit miteinander und Fred erklärte mir unter anderem alles über die Küche und die Hauselfen darin.

Als es kurz vor Sperrstunde war, verabschiedeten wir uns voneinander und jeder von uns ging zu seinem Gemeinschaftsraum.

Liebe oder Hass? // Draco Malfoy, Fred WeasleyDove le storie prendono vita. Scoprilo ora