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"Sag mir nicht, dass du das freiwillig gemacht hast?" Lia schaute mich entsetzt an und legte ihren Kopf schief. "Beruhige dich Lia, du tust gerade so als ob ich dir erzählt hätte, dass ich den Todessern beigetreten bin oder so ein Quatsch. Ich werde nur versuchen mit Malfoy zusammenzuarbeiten. Es ist ja nicht so als ob es mein größter Wunsch wäre aber das ist am einfachsten und nachdem was Snape gesagt hat, bleibt mir nicht viel anderes übrig.", antwortete ich ihr und musste seufzten.

"Aber wieso Malfoy? Wieso nicht ich? Oder Zabini? Oder jeder andere Zauberer außer Malfoy?", fragte sie nach. Lia konnte mein Verhalten absolut nicht nachvollziehen.

"Also erstmal bist du nur ein bisschen besser in Zaubertränke als ich und wir würden wahrscheinlich alles andere machen als zu lernen. Und es sind nur ein paar Stunden die Woche. Ich helfe ihm in Verwandlung und er mir in Zaubertränke. Das ist fair und auch wenn ich es nicht gerne zugebe, Malfoy ist verdammt begabt in Zaubertränke als ob er den Mist erfunden hätte. Aber wehe du sagst jemandem, dass ich das gesagt habe. Dann muss ich dich leider umbringen." Ich sah sie todernst an und versuchte mir mein Lachen zu verkneifen.

"Mein Gott, tut mir leid.", lachte Lia und hob ihre Hände zur Verteidigung. Ich schaffte es nicht mehr meinen Gesichtsausdruck aufrecht zu erhalten und musste auch lachen.

"Und wenn man vom Teufel spricht; ich muss jetzt weiter und Malfoy helfen obwohl ich noch nicht Mal weiß bei was.", sagte ich und verabschiedete mich von Lia.

Als ich das Klassenzimmer betrat, saß Malfoy schon dort, mit dem Rücken zu mir. "Du bist früh dran. Ich wusste nicht, dass du so erpicht darauf bist mich zu sehen. Du kannst es mir ruhig sagen, dass du auf mich stehst.", sagte ich mit einem Grinsen in meinem Gesicht. Malfoy verdrehte die Augen. "Jetzt bilde dir bloß nichts darauf ein. Du bist doch selbst ziemlich früh dran. Vielleicht bist du diejenige, die auf mich steht." Ich zog meine Augenbrauen hoch und seufzte.

Dann setzte ich mich zu ihm an den Tisch und packte meine Sachen aus. Malfoy hatte die Hände hinter dem Kopf verschränkt und lehnte lässig in seinem Stuhl. Er hatte die Krawatte seiner Uniform gelockert und die oberen Knöpfe seines Hemds geöffnet. Seine Haare waren nicht mehr perfekt gemacht und hingen ihm über die Stirn. Der unordentliche Look stand ihm, dadurch sah er weniger wie ein Schleimer aus.

"Willst du mich weiter einfach nur anschauen oder fangen wir auch mal an?" Malfoy riss mich aus meinen Gedanken. Ich merkte wie meine Wangen rot wurden und hoffte, dass er es nicht bemerkte.

"Äh, ja na klar. Bei was hast du Probleme? Bei welchem Thema seid ihr bei McGonagall?", fragte ich ihn, da Verwandlung eines der wenigen Fächer war, das ich nicht mit Malfoy hatte. Allerdings ging ich davon aus, dass McGonagall mit all ihren Klassen ungefähr gleich weit fortgeschritten ist.

"Wir sollen mit Lapifores irgendeinen Gegenstand in ein Kaninchen verwandeln. McGonagall hat gemeint wir sollen einen Ball dafür benutzen.", antwortete er mir. Als er das sagte, war ich froh, dass wir den Zauber auch schon durchgenommen haben und ich ihn perfekt beherrschte.

"Ok, Transformation also. Zeig mir als erstes wie du den Zauber ausführst, damit ich sehe wo du Probleme hast.", sagte ich zu ihm und er nickte. Ich war überrascht, dass er meine Aufforderung ohne ein blödes Kommentar einfach akzeptierte. Als er den Zauber sprach und versuchte den Ball zu verwandeln, passierte allerdings absolut gar nichts.

"Irgendwie machst du von allem ein bisschen was falsch.", erklärte ich ihm vorsichtig, woraufhin er schnaubte und ein verärgertes Gesicht zog. "Dann mach deinen Job und hilf mir.", sagte er spöttisch. Da war er wieder, der alte Malfoy und ich hatte mich schon gewundert. Ich schloss meine Augen und atmete einmal tief durch, um ihm nicht an den Kragen zu gehen. Ich hatte keine Lust meine Kraft mal wieder für seine beschissenen Bemerkungen auszugeben.

"Bei Merlins Bart, Malfoy. Ich kann auch nichts dafür, dass du die Verwandlung noch nicht kannst. Außerdem musst du mir erstmal eine Möglichkeit geben dir zu helfen.", erklärte ich ihm und versuchte dabei so ruhig wie möglich zu bleiben. Daraufhin zeigte er auf den Ball und fragte mich, "Kannst du die Verwandlung überhaupt? Ich habe sie dich noch nie durchführen sehen."

Ich richtete meinen Zauberstab auf den Ball und verwandelte ihn mit einer eleganten Bewegung in ein Kaninchen und wieder zurück. Malfoys Gesicht entspannte sich und er sah mich erstaunt an. "Ok, ich muss zugeben, dass das echt gut war. Wehe du sagst jemandem, dass ich das gesagt habe. Wieso bist du so gut darin?"

"Meine Eltern sind beide unglaublich talentiert in Verwandlung. Mein Papa ist sogar ein Animagus. Es wurde mir quasi in die Wiege gelegt gut darin zu sein.", sagte ich mit einem Schulterzucken.

"Na gut, was muss ich verbessern?", fragte Malfoy mich und ich erklärte ihm, dass er nicht nur Lapifores falsch betonte, sondern auch noch seinen Zauberstab falsch bewegte. Deswegen übten wir zuerst an der Aussprache, was zum Glück recht schnell ging. Danach habe ich versucht seine Handbewegung zu korrigieren, was sich als etwas schwieriger erwies. Ich machte ihm die Bewegung einige Male vor und erklärte ihm auf zig verschiedene Weisen, wie er seinen Zauberstab schwingen muss aber Malfoy bekam es einfach nicht auf die Reihe.

"Pass auf, ich helfe dir." Ich strich eine Strähne meiner dunkelblonden Haare hinter mein Ohr ehe ich mich neben ihn stellte und seine Hand in meine nahm. Sie war überraschend warm und ich schaute Malfoy an, nur um zu merken, dass sein Blick bereits auf mir lag und seine grauen Augen auf meine blauen Augen trafen. Nach einigen Sekunden merkte ich, was los war und wie nahe wir uns standen. Mein Herz schlug schneller und ich wurde nervös. Was war bloß los mit mir? Ich schüttelte meinen Kopf und richtet meine Aufmerksamkeit wieder auf die Hände. Malfoy folgte meinem Blick.

"Also du musst das so machen.", erklärte ich und führte mit seiner Hand in meiner eine fließende Bewegung aus. Ich wiederholte sie nochmal mit ihm, dann probierte er es alleine.

"Gut, schon viel besser.", lobte ich ihn. "Und jetzt versuch den Ball zu verwandeln." Er folgte meiner Aufforderung und richtete seinen Zauberstab auf den Ball. "Lapifores.", sagte er und diesmal passierte tatsächlich was.

Der Ball verwandelte sich zwar nicht komplett in einen Hasen aber er bekam Pfoten und Ohren und fing an durchs Zimmer zu hüpfen. Ich versuchte mein Lachen zu verkneifen, damit Malfoy nicht sauer werden würde, da er das bestimmt nur als Kritik auffassen würde.

Jedoch klappte das nicht lange und ich musste anfangen zu lachen. Es sah einfach zu lustig aus, wie der Hasen-Ball durch das Klassenzimmer hüpfte. Zu meiner Überraschung grinste Malfoy. Er hat versucht es sich nicht anmerken zu lassen, da sein Gesicht kurz darauf den gleichen, kalten Ausdruck hatte wie immer aber ich habe es trotzdem gesehen. "Für den Anfang, war das doch schon mal gut." Ich lächelte ihn an und war froh über den Fortschritt.

"Das reicht mir für heute ich habe noch andere Sachen zu erledigen.", sagte Malfoy plötzlich. Er packte seine Sachen zusammen, verlies ohne ein weiteres Wort den Raum und lies mich mit dem Hasen-Ball alleine. 'Was ist denn jetzt schon wieder mit ihm los?', fragte ich mich und verwandelte den Ball zurück ehe ich ebenfalls das Klassenzimmer verlies.

A/N: Wie gefällt euch das Kapitel? :) Und was denkt ihr, wie es mit Anna und Malfoy weitergeht?
Das Bild am Anfang habe ich so verändert, dass es besser zu meinen Charakteren passt, wie gefällt es euch? Würde euch das als Buchcover besser gefallen?

Liebe oder Hass? // Draco Malfoy, Fred WeasleyWaar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu