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"Spinnst du jetzt vollkommen?", hörte ich jemanden aus meinem Schlafsaal sagen und erkannte, dass die Stimme zu Lia gehörte. "Weißt du wie spät es ist? Warum brüllst du so?"

"Tut mir leid, Lia. Ich habe nicht darüber nachgedacht, dass alle schon schlafen aber es war einfach so frustrierend mit Malfoy.", entschuldigte ich mich bei ihr. Sie rieb sich die Augen, setzte sich aufrecht in ihr Bett und klopfte mit ihrer Hand neben sich auf das Bett, woraufhin ich mich zu ihr setzte.

"Warst du etwa so lange mit Malfoy zusammen? Es ist sogar schon nach Sperrstunde. Hat euch niemand erwischt als ihr auf den Gängen wart?", fragte Lia mich. Wenigstens war sie nicht mehr sauer sondern neugierig. Das war vielleicht nicht immer besser aber im Moment war mir das deutlich lieber.

"Ja die Nachhilfe hat ewig gedauert aber wenigstens ist mein Aufsatz jetzt fertig und so viel wie Malfoy verbessert hat, sollte er ganz gut werden.", flüsterte ich zurück und sah zu Pansy und Millicent um zu sehen, ob die beiden auch wirklich schlafen würden. Ich wollte nicht, dass sie alles mitbekommen denn Pansy machte aus allem ein Drama. Vor allem wenn es um ihren geliebten Draco geht.

"Und hast du jetzt gemerkt, dass es schon nach Sperrstunde ist? Du warst ewig weg.", hakte Lia nach und ich verdrehte genervt die Augen.

"Seit wann stört es dich, wenn man nach der Sperrstunde unterwegs ist?", wunderte ich mich, denn eigentlich war ihr das immer egal. Manchmal war sie selbst so spät noch nicht zurück

"Naja, scheint als ob du die Zeit mit Malfoy genossen hast. Immerhin warst du Stunden mit ihm zusammen." Als Lia das sagte, fragte ich mich was in sie gefahren ist.

"Was soll das denn jetzt heißen?", zickte ich sie an, mit einem verständnislosen Blick.

"Nur so.", sagte sie und spielte mit ihren Fingern statt mich anzusehen.

"Aber weil es dich so interessiert, es war fast nicht auszuhalten mit ihm. Er hat mir Millionen Fragen gestellt und mich einfach nur dumm dastehen lassen.", maulte ich Lia an und legte mich in mein Bett. Was war auf einmal ihr Problem mit mir?

Am nächsten Morgen war ich als erste wach. Ich beschloss Lia schlafen zu lassen und hoffte, dass sie sich heute wieder normal verhalten würde, nachdem was sie gestern abgezogen hatte. Ich verstand ihr Verhalten bis jetzt nicht.

Da Samstag war, konnte ich endlich mal etwas anderes als meine Schuluniform anziehen und entschied mich deshalb für etwas bequemes. Ich hatte keine Lust mich in Jeans und ein süßes Oberteil zu quetschen und zog deshalb einfach eine Jogginghose und ein Oberteil von meinem Bruder an. Ich klaute es ihm bevor ich von Durmstrang nach Hogwarts musste und es war mir ungefähr zehn Nummern zu groß aber das war mir egal. Als ich meine Schuhe angezogen habe und mich ihm Spiegel betrachtete musste ich grinsen. Wenn ich so in Beauxbatons rumgelaufen bin, haben mich alle mit verachteten Blicken angeschaut, obwohl sie insgeheim wahrscheinlich nur neidisch gewesen sind, dass sie keine bequemen Klamotten anzogen.

Als ich mir meine blonden Haare in einen Pferdeschwanz binden wollte, merkte ich wie Lia aufwachte.

"Hey Anna, wartest du auf mich? Dann können wir zusammen frühstücken gehen." Eigentlich wäre ich heute gerne mal für mich gewesen, da ich nach gestern nicht unbedingt Lust auf Lia hatte aber ich wollte keinen Streit zwischen uns und stimmte ihr deshalb zu. Es dauerte nicht lange bis sie fertig war und wir gingen los in die große Halle. Da wir nicht auf David warteten und Lia nichts über ihn sagte, ging ich davon aus, dass er später mit anderen frühstücken gehen würde. Immerhin war es noch ziemlich früh für einen Samstag.

Als wir uns an den Slytherin-Tisch setzten, tauchte Geschirr und Essen vor uns auf und wir nahmen uns etwas als Lia mich fragte, "Hast du eigentlich alle deine Hausaufgaben für nächste Woche erledigt, nachdem du deinen Aufsatz für Zaubertränke gestern fertig gemacht hast?"

"Ja, musst du noch etwas machen?", fragte ich ebenfalls um unser kleines Gespräch aufrecht zu erhalten. Ich war nur froh, dass sie mich nicht wieder auf Malfoy ansprach.

"Ich muss den Aufsatz noch fertig schreiben.", stöhnte sie, "Und für Verwandlung muss ich den Zauber weiter üben, den wir von McGonagall aufbekommen haben. Irgendwie bekomme ich das noch nicht richtig hin."

"Ich kann dir helfen, wenn du willst. Ich kann ihn schon perfekt.", bot ich Lia an aber sie lehnte dankend ab.

"Ich habe David schon versprochen, dass wir heute zusammen lernen. Wir wollten uns nach dem Mittagessen treffen und falls du noch etwas hättest machen müssen, hättest du gerne mit uns lernen können aber das hat sich wohl erledigt. Und dass du die Verwandlung schon kannst, wundert mich nicht. Du bist besser in Verwandlung als einige, die ihre UTZ vor sich haben. Außerdem kannst du Sachen in Verwandlung, die wir hier nicht mal lernen. Mich wundert es, dass du kein Animagus bist.", fügte sie lachend hinzu und ich musste grinsen.

Lia und ich verbrachten noch den Vormittag zusammen und ich musste zugeben, dass ich mich auf meine Zeit alleine am Nachmittag freute. Ich hatte kein Problem mit Lia oder anderen Leuten aber ich genieße es tatsächlich Zeit mit mir selbst zu verbringen. Manche würden vielleicht sagen, dass ich ein wenig wie ein Einzelgänger bin aber das störte mich nicht. Lieber so als von anderen abhängig zu sein.

Der Vormittag war allerdings ganz lustig. Lia und ich suchten Eva, um ihr mit ihren Haaren zu helfen. Als wir sie gefunden haben, war sie unglaublich froh uns zu sehen und umarmte uns zur Begrüßung.

"Anna, sag mir bitte, dass du mir helfen kannst. Ich will nicht mehr mit meinen kurzen abgefackelten Haaren durch die Gegend laufen.", sagte sie und sah mich mit einem flehenden Gesichtsausdruck an. Lia musste nur lachen.

"Bist du dir sicher, Eva? Ich finde eigentlich, dass dir die kurzen Haare echt gut stehen.", merkte ich an aber sie schüttelte nur den Kopf. "Dann sehe ich fast genauso aus wie Aurelia und das will ich nicht."

In dem Moment, als Eva das sagte, hörte Lia sofort auf zu lachen und warf ihr einen bösen Blick zu, welcher mich zum Lachen brachte. Geschwisterliebe.

"Ok Eva, jetzt nicht bewegen.", befahl ich ihr, hielt meinen Zauberstab in ihre Richtung und sagte danach den Zauberspruch auf, "Crinus Muto." Danach fingen Evas Haare an zu wachsen, bis sie bis zu ihrer Taille reichten und sich währenddessen von braun in ein tiefes schwarz verwandelten. Lia klappte der Mund auf und Eva klaute einer anderen Ravenclaw in der großen Hall einen Spiegel.

"Anna, das sieht unglaublich aus! Genauso wollte ich das. Danke dir.", sagte Eva ehe sie mich wieder umarmte und verschwand um es sofort ihren Freunden zu zeigen. Sie erinnerte mich ein wenig an Emily, sie war auch immer von allem zu begeistern und bei dem Gedanken daran musste ich grinsen.

Lia holte mich aus meinen Gedanken. "Anna, du musst auch meine Haare ändern! Ich habe schon eine Idee." Sie wackelte mit den Augenbrauen als sie das sagte und ihre Mundwinkel zogen sich nach oben zu einem Grinsen. Sie erklärte mir, dass sie gerne dunkelgrüne Haarspitzen hätte, da sie dachte es würde gut zu ihren dunklen Haaren und den Slytherin-Klamotten passen. Nachdem sie mich fragte, ob es möglich wäre das zu machen und ich das bejahte, habe ich sofort ihre Haare verzaubert.

"Lia, das sieht verdammt geil aus! David wird es bestimmt gefallen.", neckte ich sie und sie wurde ein wenig rot. Als sie sich betrachtete, wurde sie allerdings von David abgelenkt und war vollends begeistert. Sie reagierte fast genauso wie Eva, nur ohne Umarmung.

Danach gingen wir zum Glockenturm im Innenhof und suchten uns einen schönen Platz. Dort verbrachten wir den restlichen Vormittag und redeten über alles Mögliche.

Die Zeit verging wie im Flug und wir trafen uns mit David zum Mittagessen. Als wir damit fertig waren, freute ich mich schon auf den Nachmittag. Endlich Zeit für mich alleine.


A/N: Ich würde mich wirklich über Feedback freuen, was euch gefällt und was nicht, damit ich die Geschichte und meinen Schreibstil verbessern kann :) 

Was haltet ihr von Lias neuen Haaren? Habt ihr euch schon mal die Haare gefärbt? :)

Liebe oder Hass? // Draco Malfoy, Fred WeasleyOnde histórias criam vida. Descubra agora