.:𝙴𝚒𝚗 𝚄𝚗𝚐𝚕𝚞̈𝚌𝚔 𝚔𝚘𝚖𝚖𝚝 𝚜𝚎𝚕𝚝𝚎𝚗 𝚊𝚕𝚕𝚎𝚒𝚗:.

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𝙼𝚘𝚗𝚝𝚊𝚐, 𝟹𝟷.𝟷𝟶.𝟷𝟼

"Was tust du da?"
Sie drehte und wendete sich in Zachs Griff, ohne Erfolg.
Die Hand des Polizisten saß fest um ihren Arm wie ein Schraubstock.
"Wir spielen ein kleines Spiel, Harley."

Diese hörte nur noch ihre Schuhe im Laub versinken, wieder und wieder.
Aus dem Augenwinkel betrachtete sie den Mann, der sie durch das Geäst riss. Er wirkte fokussiert, aber ruhig, wenn man das stetige Anspannen seines Kiefers ignorierte.

"Zach, da hat doch jemand geschrien?"
Sie blickte hinauf zum Himmel, den ein dunkles Blau färbte, aber noch lange kein Schwarz wie es hier unten der Fall war.

"Ich erledige das. Du willst nicht,
dass alles noch schlechter wird, oder?
Hör mir jetzt genau zu und vertrau mir, dann wird alles gut."
Die Studentin fühlte sich hilflos und ahnungslos dazu. Noch nie ist es ihr so einfach gefallen, die Verantwortung abzugeben. Es kam ihr einfach richtig vor.

Ich bin der Ertrinkende, Zach der Rettungsschwimmer.
Ich habe den tropfenden Wasserhahn, Zach ist der Handwerker.
Ich bin in Gefahr, Zach ist der Beamte.

Der junge Mann steuerte direkt auf ein Gebüsch zu, welches seine besten Tage bereits hinter sich hatte.
Ein umgefallener Baum teilte das Gestrüpp und Harley wurde zwischen all diesen fauligen Blättern weich gebettet.

"Denk nicht mehr nach. Schalte deine Gedanken aus. Nimm deinem Kopf die Kraft und gib sie deinen Lungen.
Konzentriere dich nur auf deine Atmung, dass sich deine Brust hebt und senkt."

Ihre Konzentration obliegte seinen Worten und ihre Motivation der Bewältigung seines Auftrages.

Vorbildlich inhalierte sie den Sauerstoff, ließ ihn wirken und blies die Abgase der Natur zu.

"Und wenn dich etwas aus der Bahn wirft, dann zieh daran und lass es auf deine Haut schnalzen."
Zach rollte ein dünnes Gummi über ihre Hand und erhob sich anschließend aus der Hocke.

Er entfernte sich mit all den Gerätschaften. Seine Schritte erahnte die Brünette irgendwann nur noch und allein diese Tatsache reichte, um sie wahnsinnig zu machen.

Sie saß alleine im Dreck, umgeben von Tieren, kleinen wie großen.
Harley hob ihre Hand, nur um festzustellen, dass sie diese kaum sah.
Ein harmloser Regen-Tropfen, der sie berührt, hätte gereicht, um einen Herzinfarkt auszulösen.
Apropos 'harmlos', es könnte ein bewaffneter Psychopath in der Nähe herumstreunen, oder sogar hinter ihr im Gebüsch sitzen.

Stopp!

Das verängstigte Mädchen beendete ihre Gedanken abrupt und aus Verzweiflung kombinierte sie beide Taktiken, welche ihr Zach nahelegte.
Die Griechin zog die Luft tief ein und spannte das Gummi, ehe ein Schmerz einsetzte, der zu schnell verflog.

Diese Mikrosekunde reichte jedoch, um eine Erinnerung zu wecken.
Ähnlich wie das Gummi fühlten sich die Stromschläge an, die sie damals erhielt, wenn sie hinter den Zaun zu den Pferden gelangen wollte.
Es geschah in Mesolongi.
Margo trug ihr kirschfarbenes Kleidchen mit den weißen Punkten darauf.
Ihr Kopf nahm beinahe die selbe Farbe an, nachdem sie ihre kleinen Schwestern über das Draht hob.

Ich bin mit der Wade hängen geblieben und es hat so weh getan, aber am Ende lagen Margo und ich auf der Wiese und haben so lange gelacht, bis wir uns die Tränen aus den Augen wischen mussten. Die Pferde haben uns gar nicht mehr interessiert.

"Hilfe! Bitte helft mir doch!"

Es dauerte ein paar weitere Hiebe, doch es erreichte sie und als es das tat, explodierte ihre Geduld.

UNbekanntWhere stories live. Discover now