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Wie jeden Morgen auch wache ich vor Danny auf und schlendere müde ins Bad. Obwohl heute Samstag ist und ich eigentlich einen langen Schlaf genießen wollte, bin ich wieder zum Frühaufsteher mutiert. An den Tagen, an denen ich Universität habe, könnte ich den ganzen Tag nur schlafen und komme einfach nicht aus dem Bett und an Wochenenden wiederum wache ich früh morgens von selbst auf. Das werde ich wohl nie verstehen.
Da Danny gestern Abend bis spät in die Nacht arbeiten war und erst gegen vier Uhr morgens Heim kam, schläft er dementsprechend am Morgen gerne sehr lange durch, was er natürlich auch nicht anders verdient hat. Nachdem ich meine Zähne geputzt habe, begebe ich mich in die Küche und bereite schon mal langsam das Frühstück vor. Fünfzehn Minuten später ist der Tisch soweit gedeckt und es fehlt nur noch der Kaffee, welcher bei uns morgens niemals fehlen darf. Also schmeiße ich die Kaffeemaschine an und warte ungeduldig auf das Kochen des Wassers, als sich plötzlich zwei muskulöse Arme von hinten um meine Hüfte schwingen und Dannys schöner Geruch mich umhüllt, nach welchem ich verrückt bin.
"Guten Morgen..", gebe ich lächelnd von mir und lege meine Hände auf seine, die meinen Bauch umfassen.
"..Warum bist du so früh wach? Du kannst doch ruhig ausschlafen."
"Habe genug geschlafen", murmelt er müde und verteilt mir Küsse auf meinen Nacken. Lachend hebe ich eine Augenbraue in die Höhe, da diese Antwort mal wieder typisch für ihn ist.
"Du bist der einzige Mensch, den ich kenne, der vier Stunden genug nennt. Das Frühstück steht schon auf dem Tisch. Es fehlt nur noch der Kaffee, also solltest du dich mal fertig machen, wenn du ja eh schon wach bist."
Er drückt mir einen weiteren Kuss auf mein Schulterblatt, legt dann seinen Kopf auf meine Schulter und schließt seine Augen. Dabei zieht er mich fester an sich, was mich zum Schmunzeln bringt.
"Genug Schlaf, ja?", erwidere ich kichernd, streiche ihm durch seine weichen Haare und drücke ihm einen Kuss auf die Stirn.
Das Arbeiten bis spät in die Nacht macht ihm wirklich extrem zu schaffen, da er an manchen Wochenenden zudem auch noch den ganzen Nachmittag zusätzlich in einem Café arbeiten geht. Je nachdem, ob sie ihn brauchen oder nicht. Es tut mir weh ihn so müde und kraftlos zu sehen und ich weiß, wie das Gespräch gleich enden wird, doch ich habe keine andere Wahl.
"Du brauchst nicht bis spät in die Nacht arbeiten, Danny. Lass mich dich doch unterstützen und wenigstens an Wochenenden auch arbeiten gehen..-", beginne ich zu sagen, doch wie erwartet unterbricht er mich direkt.
"Wie oft wollen wir noch darüber diskutieren?", seufzt er, ohne seine Augen zu öffnen.
"So oft bis du deine Meinung änderst."
"Ich gehe mich fertig machen", meint er daraufhin nur und verlässt den Raum, um einer erneuten Diskussion zu entweichen. Ich folge ihm jedoch ins Bad, lehne mich an den Türrahmen und verschränke die Arme vor meiner Brust.
"Was ist der Sinn daran, wenn du dich durch all die Arbeiten fertig machst und dich nicht einmal unterstützen lassen willst? Ich könnte dir doch wenigstens etwas unter die Arme greifen, wenn du mich lassen würdest", gebe ich in einem ruhigen Ton von mir und beobachte ihn, wie er sein Badetuch aufhängt, da er gleich duschen möchte.
"Wir haben doch oft genug darüber gesprochen, Grace."
"Aber ich verstehe es immer noch nicht."

Seufzend richtet er seine Augen auf mich.
"Du wirst dich nur auf dein Studium konzentrieren, mehr nicht. Du bist bald wieder in der Prüfungsphase und ein Job würde dir da nur die Zeit rauben."
"Aber ich..-"
"Kein aber", erwidert er und ich gebe auf. Mir war von Anfang an klar, dass es wieder so enden würde. Mit Danny zu diskutieren, ist sowieso eines der schwierigsten Dinge auf der Welt. Da kann selbst mein Studium nicht mithalten. Er ist einfach der schlagkräftigste Mensch, den ich kenne und dazu auch noch ein extremer Sturkopf.
Er kommt auf mich zu und umfasst mein Gesicht mit seinen Händen, da meine Enttäuschung mir deutlich anzusehen ist.
"Ich tue das nur zu deinem besten, Grace. Dein Studium ist für deine Zukunft und nur das zählt für mich. Ich würde selbst den ganzen Tag durchgehend arbeiten, solange du nichts dafür tun musst. Du wirst nämlich eine schöne Zukunft haben und all deine Wünsche später erfüllen können. Dafür werde ich alles geben", erklärt er mir in einem ruhigen Ton und nimmt seine Blicke dabei nicht von mir.
"Ich will aber nicht, dass du dich so fertig machst wegen mir..", erwidere ich und streiche ihm mit einer Hand über die Wange. "..Du bist meine Zukunft, Danny. Du und nichts anderes. Alles andere ist Nebensache in meinen Augen, denn solange du da bist, habe ich schon alles was ich will bei mir. Deshalb ertrage ich es nicht dich so zu sehen. Das ist einfach zu viel für dich."
Er legt seine Hand auf meine, die an seiner Wange ist, und drückt mir einen Kuss auf diese.
"Mach dir keine Sorgen um mich. Das lange Arbeiten habe ich schon oft genug getan und mich mittlerweile daran gewöhnt. Vor allem habe ich auch heute eine Motivation dafür, die mich jeden Morgen aus dem Bett holt..", gibt er mit einem leichten Lächeln von sich und schaut mir dabei in die Augen. "..Eine Motivation, für die sich alles lohnt. Auch wenn sie manchmal ein Sturkopf ist, der nie aufgibt und extrem nerven kann. Ich liebe sie dennoch."
Mit diesen Wort schafft er es schließlich auch mir ein Schmunzeln über die Lippen zu zaubern, obwohl ich eigentlich diesmal wirklich ernst bleiben wollte.
"Ich wollte ernst bleiben. Du bist so fies..", meine ich kichernd und lege meine Arme um seinen Hals. "..Aber auch so süß. Warum bist du so?"
"Wer weiß. Vielleicht wegen der Frau, die mich am Leben hält..", antwortet er lächelnd und drückt mir einen Kuss auf die Lippen.
"..Oder weil ich eine Diskussion vermeiden will und mich jetzt mal fertig machen sollte."
"Du Idiot..", gebe ich lachend von mir. "..Aber das solltest du wirklich machen und zwar schnell. Das Frühstück steht schon auf dem Tisch und ich sollte den Kaffee auch mal machen gehen."

StrangerTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon