Kapitel 34

990 45 0
                                    

Kapitel 34:
"Was?", stotterte ich. Als hätte mich der Blitz getroffen war ich auf dem Asphalt stehen geblieben und hatte mich mit aufgerissenen Augen zu ihm umgedreht. Mit einem Mal fühlte ich mich so schmutzig, mit ihm mitgegangen zu sein. Als hätte ich ihm somit von Anfang an mein Ok gegeben, dass er mich benutzen dürfte. Angewidert trat ich einen Schritt von ihm weg, doch diese Geste ließ das Lächeln auf Justins Gesicht nur noch wachsen. "Mach dich endlich locker!", lachte er sichtlich amüsiert auf. Doch selbst jetzt zierte kein Lächeln seine vollen Lippen. Es war lediglich ein gefälschter Klang, der meine Ohren brennen ließ. "Es war nen Scherz. Ich hab nichts weiter mit dir vor als nen bisschen Spaß zu haben. Nicht dass das nicht auch Spaß machen könnte.", erneut zwinkerte er mir am Ende leicht zu und tatsächlich nahm er mir wieder die Anspannung, doch ich fühlte mich immer noch ein wenig merkwürdig in meiner Haut. Vermutlich war das einfach Justins Art. Von Vielen Kerlen sagte man, dass sie nur mit ihren Schwänzen denken konnten und daher zweideutige Witze rissen. Vermutlich war ich das einfach nur nicht gewohnt, da ich im normal Fall solchen Typen aus dem Weg ging.

Wieder mit der Absicht, mich locker zu machen, wie Justin es formulierte, lächelte ich ihm deutlich entspannter zu und drehte mich um, um ihm voraus in das innere dieser Bar zu gehen. Die ganze Zeit über konnte ich Justins Nähe an meinem Rücken spüren und auch wenn ich es nicht zugeben wollte, machte mich seine Anwesenheit nervös. Er war einfach was ganz anderes als ich gewöhnt war und das gefiel mir. "Hinten Links an den runden Tisch", schrie er mir ins Ohr, um die laute Musik zu überdecken, die aus den Lautsprechern kam. Leicht verlegen ließ ich meinen Blick durch den großen Saal gleiten und versuchte zwischen den vielen Köpfen Jugendlicher auszumachen, welchen Tisch er meinte. Es war für mich das erste Mal, dass ich ausging, weshalb die Panik in mir aufstieg. Obwohl es mitten in der Woche war, war die Bar voll mit trinkenden Jugendlichen, die sich lachend unterhielten oder mitsangen, während eine vielleicht neunzehnjährige Brünette auf der Bühne einen Song von Kesha trällerte.

Ein letztes Mal sah ich mich hilfesuchend um, fand jedoch nur Justins Gesicht, welches mich aus nächster Nähe fragend anblickte. Er schien zu bemerken, dass ich mich nicht wohl in meiner Haut fühlte und doch nicht zu verstehen, was los war. "Du hast aber keine Platzangst oder so? Ich kann dich auch hier rausbringen, wenn du.." Schnell schüttelte ich meinen Kopf um ihn zu unterbrechen. Er hatte recht, ich war siebzehn und noch nie aus. Zwar würde ich nicht unter der Woche trinken, egal was er sagte, doch ich wollte auch nicht wieder gehen.

Ohne überhaupt darüber nachzudenken, was ich da tat, griff ich nach Hinten und umschloss Justins Hand mit meinen Fingern. Es war ganz gut, dass er mein Gesicht nicht sah und somit nicht erkennen konnte, dass ich scharlachrot anlief, doch gleichzeitig sah ich so auch nicht, wie verwundert er dreinblickte. Auf diese Weise verlor ich Justin jedoch nicht in der Menge, während ich ihm voran zu dem Tisch lief, auf den er gedeutet hatte und er unsere Hände miteinander verschränkte. Seine Haut war um einiges rauer, als ich es mir vorgestellt hatte. Zwar hatte ich bei einem Mann nicht erwartet, seine Haut so weich und gepflegt wie die meiner Freundinnen zu spüren, doch Justins Hände wirkten viel mehr so, als würde er handwerklich mit ihnen arbeiten. Als würde er sie regelrecht beanspruchen. Aus irgendeinem Grund fand ich selbst das an ihm attraktiv.

Erst als wir am Tisch ankamen, ließ ich seine Hand beinah schon hektisch wieder los. Wenn er es gewesen wäre, der nach Meiner gegriffen hätte, wäre es nochmal was völlig anderes; bei ihm hätte es keine Bedeutung. Doch kam dies von der Seite der Unschudigen, war das schon völlig anders zu interpretieren. "Willst du was trinken?", fragte Justin, kaum dass ich mich auf meinem Stuhl niedergelassen hatte. Dankbar, dass er nicht weiter auf meine Tat einging, nickte ich ihm zu und versuchte es erneut mit einem kleinen Lächeln, doch Justin erwiderte dieses schon wieder nicht. "Eine Cola bitte." Erneut trat dieser amüsierte Ausdruck in Justins Gesicht und er schüttelte kaum merklich den Kopf. "Du bist was ganz anderes Johnson.", stellte er fast schon nachdenklich fest, drehte sich jedoch sofort um und schritt zu der kleinen Bar hinüber. War dies nun was positives oder negatives? Insgeheim würde ich mir wünschen, dass es positiv war, auch wenn es mir immer noch widersprach, das auch nur vor mir selbst zuzugeben.

Changes~Open Up Our Hearts (Justin Bieber ff) (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt