Kapitel 77

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Den gestrigen Tag mal mit meinem Bruder zu verbringen hatte uns beiden sehr gut getan. Wie sehr ich den kleinen vermisst hatte, war mir erst bewusst geworden, als ich ihm wieder so nah war und ich schwor mir, es nicht noch mal so weit kommen zu lassen. Gerade ich sollte wissen, dass man jede Sekunde mit einem geliebten Menschen verbringen sollte, die einem zur Verfügung steht.

Auf dem Weg zur Schule nahm ich mir fest vor, Leo mal wieder zu besuchen. Ich war viel zu lange nicht mehr an seinem Grab gewesen und auch wenn ich nicht an ein leben nach dem Tod glaubte, war der Gedanke, wie ungeliebt r sich fühlen würde, wenn er es wüsste, schmerzerregend.

Meine Miene war wohl noch vor Schmerz verzogen, als ich aus dem bus stieg und so finstere Gedanken meinen Kopf umschwirrten, denn Justin, der auf mich gewartet hatte, trat mit besorgter Miene auf mich zu. "Ist alles in Ordnung?", fragte er beinah schon panisch. In diesem Moment hielt ich seine Reaktion noch für süß; ich war davon überzeugt, er würde sich sorgen um mich machen, doch wenn ich in einem halben Jahr zurückblicken würde, würde ich anders darüber denken. "Ja, alles gut.", log ich und stellte mich in der selben Sekunde auf die Zehenspitzen, um ihn zu küssen. Justin jedoch lehnte sich zurück, sodass er mir weiter in die Augen blicken konnte. "Was ist los?", wiederholte er sich. Augenverdrehend legte ich meine Hände auf seiner Brust ab und sorgte somit dazu, dass er wenigstens seine arme um meine Hüfte schlang.

Ich wollte es nicht besprechen; zumindest nicht hier, wo alle uns ansahen und vermutlich lauschten. Dass sie sich nicht endlich um ihr eigenes Leben kümmern konnten, nervte mich gewaltig. Wir waren nun schon einige Zeit zusammen, langsam sollten sie sich daran gewöhnt haben. "Ich habe gerade einfach nur an meinen kleinen Bruder gedacht", gestand ich in einem so eindeutigem Tonfall, dass Justin verstehen würde, von welchem Bruder ich sprach. Sofort verstärkte sich dessen Griff um meine Hüften und er drückte mir einen sanften Kuss auf die Stirn.

"Ich wünschte ich könnte irgendwas tun", murmelte er, die Lippen immer noch an meiner Schläfe. Alleine seine Berührungen reichten aus, damit es mir besser ging. "Du tust schon genug, in dem du bei mir bleibst!" Lächelnd drehte ich meinen Kopf wieder nach vorne und sah in diese wunderschön en Braunen Augen, die mich voller Zuneigung musterten. Ich wartete nicht länger ab, bis er mich küssen würde, sondern näherte mich ihm erneut. Und dieses Mal, wieß er mich nicht ab. Unsere Lippen verbanden sich zu einem wunderschönen, sanften Kuss, der mir durch Mark und Bein ging. Niemals würde ich in Worte fassen können, wie Justin mich fühlen ließ.

Als wir uns wieder voneinander lösten, hatten wir nur noch wenige Minuten bis zum Unterrichtsbeginn. Also machten wir uns den Gehweg hoch zum Schuleingang und bogen rechtzeitig ab, um direkt durch die Tür der Kunstblöcke ins Innere zu gelangen. Seit ich mich mit Zayn auch noch gut verstand, war Kunst zu einem wirklich angenehmen Fach geworden, indem ich abschalten konnte. Ich genoss es regelrecht, so ein entspannendes Fach mit Justin zu teilen.

"Ich bin echt froh, dass du und Zayn endlich miteinander klarkommt, dass macht es erheblich einfacher für mich", murmelte Justin, der wohl das selbe gedacht hatte. Zustimmend nickte ich ihm zu und ließ mich dann auf meinem Platz zwischen den beiden nieder. Zayn saß bereits auf dem seinen und hatte und mit einem Lächeln entgegen gesehen. "Wer hätte gedacht, dass Justin Bieber dieses Jahr keine einzige Kunststunde schwänzen würde?", fragte er statt einer Begrüßung, wobei er seinem besten Freund einen provozierenden Blick zuwarf. Entnervt warf dieser ihm einen funkelnden Blick zu und legte einen Arm über die Lehne meines Stuhls. Für Justin mag eine solche Aussage provozierend sein doch für mich war sie das schönste was man sagen konnte; denn sie bedeutete, dass Justin jede Sekunde mit mir genoss.

"Keine Zeit verschwenden Leute; ich will, dass ihr sofort loslegt!", rief Mrs Brennon, als sie den Raum betrat. Mit schnellen Bewegungen ihrer Hand forderte sie uns alle auf, aufzustehen. "Soll ich euch eure Bilder mitbringen?", fragte ich. Wenn ich sowieso schon in den Nebenraum musste, mussten die anderen nicht auch noch aufstehen. Dankbar nickte Justin mir zu und drückte noch ein letztes Mal mein Hand, ehe er mich gehen ließ. Im Nebenraum tummelten sich die müden Schüler um einen Haufen Platten herum, auf denen wir ein Portrait zeichnen sollten. Von dieser Aufgabe hatte Justin sich nicht wieder entschuldigen können, doch ich erkannte die Person nicht, die er dort malte. Genauso wenig wie ich wusste, wieso genau er von der aller ersten Aufgabe freigestellt wurde; es waren fragen, die er mir bis nächste Woche beantworten musste.

Ich brauchte etwas länger, alle drei Bilder zusammenzusuchen und ohne sie zu beschädigen zum unseren Plätzen zu führen. Zayn und Justin sahen beide nicht in meine Richtzng, als ich ankam, und keiner von den beiden schien fröhlich in ihrem Gespräch. "Jus ich meine es ernst! Sie ist einfach zu nett ok? Du kannst sie nicht weiter anlügen!", ertönte Zayns Stimme und ließ mich beinah erstarren. Vermutlich sollte ich mich nun bemerkbarmachen, doch ich war wie festgefroren. "Es geht dich nichts an, verstanden?", zischte Justin aufgebracht. Für mich bestand keinen Zweifel, dass Justin seinem besten Freund von meinem Limit erzählt hatte, dass ich ihm bis nächste Woche aufgestellt hatte. Ein Teil von mir wollte ihn darauf ansprechen, doch ich wusste, dass er es mir sowieso bald sagen würde und bis dahin wollte ich keinen Stress provozieren. Also tat ich so, als hätte ich nichts von all dem gehört und spielte die glückliche Freundin, die ich sein wollte.

Changes~Open Up Our Hearts (Justin Bieber ff) (Abgeschlossen)Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ