Kapitel 20

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Kapitel 20:
Zu meinem Glück kam ich an dieser Stelle um eine Antwort herum, da unser Lehrer eintrat und uns alle mit einem breiten Lächeln im Gesicht begrüßte, doch das ungute Gefühl in mir zeigte, dass ich selbst wusste, dass die Sache trotzdem noch nicht wieder verschwinden würde.

Während Mr. Cartins, ein sympathisch wirkender junger Mann mit schwarzen Haaren und Brille, sich also ausgiebig vorstellte und unsere Anwesenheitsliste durchging, um sich unsere Namen zu merken, versuchte ich angestrengt nicht in Justins Richtung zu sehen. "Arthur, James?", rief Mr Cartins mit wenig Begeisterung in den Raum. Automatisch hob sich mein Blick an und ich sah mich im Raum suchend nach dem Tätowierten jungen Mann um, der vollkommen alleine in der hintersten Ecke saß und Justin und mich mit einem wissendem Blick musterte. "Anwesend." War alles, was er erwiderte, während sein Blick sich weiterhin voller Belustigung in den meinen bohrte. Hätte ich in diesem Moment gewusst, dass er dies nicht tat, weil er von meiner kleinen Lüge erfahren hatte, wäre mir später wohl einiges erspart geblieben.

Nun auch seinem Blick ausweichend wandte ich mich wieder nach vorne und lauschte den nächsten zwei Namen, die der Lehrer ausrief, die mir jedoch nichts sagten. Vielleicht hätte ich zuhören sollen um zu verstehen, wer hier eigentlich wer war, doch die meisten interessierten mich sowieso nicht weiter, wieso also drauf eingehen? "Justin Bieber, nicht Anwesend", brummte Mr Cartins schließlich mit einem entnervten Blick Richtung James, der einfach nur herausfordernd die Augenbrauen hob. Man musste keine Intelligenzbestie sein, um zu verstehen, dass zwischen diesem Lehrer und unser kleinen Rebellengruppe schlechtes Blut herrschte.

"Negativ!", unterbach Justins raue Stimme den hochgewachsenen Mann, ehe er hätte fortfahren können. Sichtliche Überraschung machte sich in seinen Zügen breit, als er seinen Blick in die erste Reihe wandern ließ und tatsächlich Justin entdeckte. Dass ich nun unweigerlich mit ihm in Verbindung gebracht wurde, gefiel mir gar nicht. Soweit hatte ich bislang noch nicht mal mehr gedacht, doch es würde nicht den besten Eindruck vermitteln, dass ich neben ihm saß.

"Sehr erfreut!", murmelte unser Lehrer eher halbherzig vor sich hin, ehe er sich ohne weitere Worte wieder seiner Liste zuwandte und Justins wenig begeisterten Blick auf sich zu ignorieren wusste.

Vielleicht war es zu meinem besten, dass Justins Laune gerade nicht die Beste wurde. Zwar hatte ich nun noch mehr Angst mich in irgendeiner Form so zu bewegen, sodass ich beinah schon eingefroren wirkte, doch so vergaß er wenigstens auch unser Gespräch. Alle anderen im Raum schienen jedoch jetzt ihre Aufmerksamkeit auf mich zu lenken, wobei viele sich wohl noch aus dem Sportkurs an mich erinnerten. Spätestens ab jetzt war wohl klar, dass ich nicht einfach nur den Ruf als die Neue hier haben würde. Ich hatte mir etwas größeres eingefangen, etwas, das eigentlich nicht mal mehr stimmte, doch wann taten Gerüchte dies schon?

"Also, wann darf ich dich abholen?" Die Frage kam so unerwartet, dass ich zunächst gar keine Antwort darauf hatte, doch selbst als ich verstanden hatte, worauf Justin sich schon wieder bezog, fiel mir neben der Frage, ob das sein Ernst sei, nur eine Sache ein. "Abholen?" Es lag eine gewisse Verwunderung in meiner Stimme, die ich gar nicht erst zu verstecken versuchte, doch Justin schien diese falsch aufzufassen. "Ja, wann hast du Zeit? Ich kann mir vorstellen, dass das nicht so deins ist, wo du nen ziemlicher kontrollfreak zu sein scheinst, aber wohin es geht wirst du erst dann erfahren.", flüsterte er mit gesenkter Stimme, den Blick stets leicht in die Richtung unseres Lehrers gebeugt, während er meine Reaktion abzuschätzen schien. "Ja, also nein, aber abholen? Wie, mit einem Auto?" Im ersten Moment hätte ich mir am liebsten eine reingehauen, da ich so verwirrt sprach, doch dann fiel mir ein, dass es sowieso nur Justin war und es ihn wohl kaum scherte, wie ich mich ausdrückte. Mit hochgezogenen Augenbrauen wandte er seine Aufmerksamkeit doch noch zu mir und musterte mich mit diesem Blick, den ich auch gestern bekommen hatte. Eine Mischung aus Ungläubigkeit und vollkommene Abneigung. "Ja. Stell dir vor, ich habe ein Auto!", brummte er leicht verärgert. "Also, wie sieht's aus Johnson?"

Changes~Open Up Our Hearts (Justin Bieber ff) (Abgeschlossen)Where stories live. Discover now