24. a spark of hope

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Emy's Sicht:

Nach dem Vorfall in der Bibliothek hat Brios es auf mich abgesehen. Er sperrt mich nach dem Essen immer in mein Zimmer, so wie jetzt auch. Er lässt mich nie aus den Augen wenn ich mal mit ihm in den Garten gehen darf und lässt mich auch nicht alleine durch Haus laufen. Das einzige was ich darf, ist in die Bibliothek zu gehen und mir Bücher aus zu suchen, muss dann aber gleich wieder in mein Zimmer gehen. 

Müde und erschöpft gehe ich mit einem Buch in der Hand zum grossen Fenster und setze mich auf die Fensterbank. Die Sterne leuchten hell am Himmel und und rufen Erinnerungen an Theo in mir hoch. 

Ich vermisse ihn. Natürlich würde ich das nie gestehen. 

Als ich Max hinter einem Baum erblicke, falle ich fast von der Fensterbank.

Wieso ist er hier hin gekommen? Extrem aufgeregt stehe ich auf und starre ihm lächelnd entgegen. Er lächelt zurück und verschwindet dann wieder hinter den Bäumen. SO schnell wie meine Aufregung gekommen ist, so schnell ist sie auch wieder weg. 

Aber wo ist Theo? Der wird nicht so dumm sein und sich hier in der Nähe aufhalten, sehr wahrscheinlich hat er Max deswegen geschickt. Die Vollidioten kennen ihn nicht. 

Er wird sein Versprechen halten, das weiss ich ganz genau. Ich würde jedoch gerne wissen wie er das anstellen will. Was wollen die beiden bitte gegen zwei so starke und mächtige Vampire ausrichten? 

Als ich seelenruhig das Buch aufschlage um zu lesen, wird die Tür aufgerissen und ein überaus wütender Brios steht plötzlich direkt neben mir. 

"Was treibst du schon wieder?" Fragt er sauer. Verwirrt starre ich ihn an und halte das Buch hoch. "Lesen, wieso kann ich einen Köter in der Nähe des Hauses riechen?" Will er wissen udn sieht mich aus verengten Augen an. Verdammte Scheisse, daran habe ich gar nicht gedacht.  "Was für ein Köter?" Will ich wissen und versuche meine Nervösität zu verbergen. Wenn raus kommt das Max hier war, hat sich die Rettungsaktion für Theo erledigt, Brios macht Hackfleisch aus mir. "Ich kann ihn genau riechen." Er schupst mich zur Seite und tritt ans Fenster. Zum Glück ist Max schon längst wieder verschwunden.

Mein Herz schlägt mir bis zum Hals was dieser Mistkerl wahrscheinlich spüren kann. "Würdest du jetzt aus meinem Zimmer verschwinden, ich will lesen." Sage ich und verschränke meine Arme vor meiner Brust. "Nicht so zickig Kätzchen, sonst muss ich dich zähmen." Er fängt an zu lachen und tritt einen Schritt zu mir. Er nähert sich meinem Hals und drückt seinen Mund drauf. Für einige Sekunden bleibt mein Herz stehen und ich habe das Gefühl ohnmächtig zu werden. "Du riechst so gut." Nuschelt Brios an meinem Hals. Am liebsten würde ich ihn von mir stossen, nur leider haben meine Gliedmassen den Geist aufgegeben. 

"Ich muss mich nur noch einige Tage gedulden, dann gehörst du mir alleine." Lachend entfernt er sich wieder von mir und verlässt das Zimmer. 

Es dauert einige Minuten bis ich realisiere das ich die ganze Zeit die Luft angehalten habe. Wie kann man nur so grausam sein!



Theo's Sicht:

Ich zucke heftig zusammen als Max meine Schulter berührt. Ich war so vertieft in meinen Gedanken das meine Instinkte versagt haben. "Wieso bist du den so schreckhaft?." Lacht Max auf und lehnt sich an das Geländer. Ich verdrehe nur meine Augen und schaue ihn erwartungsvoll an. "Und?" Will ich ungeduldig wissen und verschränke meine Arme vor der Brust. "Sie lebt, es geht ihr gut. Sie hat mich gesehen und sich extrem darüber gefreut." Ich nicke erleichtert und atme die angehaltene Luft aus. Eine riesen Last ist von mir gefallen.

Jeden Tag wache ich auf und denke das es Emy's letzter sein könnte.

"Wir wären nicht in diesem ganzen Schlamassel wenn ich mich einfach gegen die beiden Dreckskerle gewährt hätte." Sage ich und starre in den Himmel. Die Last auf meinen Schultern wird immer schwerer je mehr Tage vergehen. "Du weisst, dass es nicht so leicht gewesen wäre wie du denkst. Du alleine kannst nichts gegen die beiden ausrichten, niemand kann das." Ich bin Max echt dankbar das er da ist und mich unterstützt ohne ihn wäre das ganze noch viel schwieriger. "Wahrscheinlich hast du Recht, trotzdem frisst es mich innerlich auf." Max nicht verständnisvoll.

"Wir werden das schon hin Bekommen, Theo. Wir haben schon andere Sachen überstanden. Du kannst immer auf mich zählen das weisst du doch." Er legt seine Hand auf meine Schulter und sieht mich aufmunternd an. "Natürlich weiss ich das, dafür bin ich dir extrem dankbar." Ich schenke meinem besten Freund ein dankendes Lächeln. "Und bevor das hier zu schnulzig wird, gehe ich lieber." Max fängt an zu lachen und auch ich muss grinsen. "Wir sehen uns morgen." Sage ich zum Abschied.

ALs Max weg ist, hole ich mir aus dem Kühlschrank einen Beutel Blut und trinke es leer. Natürlich ist frischen Menschen Blut um einiges besser, nur will ich keine Menschen jagen oder sie zu meinem lebendigen Brustbeutel machen. Deswegen besorge ich mir aus dem Krankenhaus Blutbeutel.

Den leeren Beutel werfe ich weg und gehe hoch in mein Zimmer. Die Leere und die Stille im Raum fühlt sich ganz schwer an. Ich war all die Jahre immer alleine, und es hat nie wirklich was ausgemacht. Kaum habe ich eine Frau einige Tage bei mir, komme ich mit der Einsamkeit nicht mehr klar. Ich schätze man gewöhnt sich schneller an die Zweisamkeit als an die Einsamkeit.

Seufzend ziehe ich mich um und lege mich müde hin.

Trotz der Müdigkeit kann ich einfach nicht einschlafen, meine Gedanken kreisen ständig um Emy.

Was wenn ich es nicht schaffe sie zu befreien? Was soll ich ihrer Grossmutter bloss erzählen? Ich habe ihr doch versprochen Emy heil zurück zu bringen. 

Liebe mit BissWo Geschichten leben. Entdecke jetzt