21. welcome home

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Emy's Sicht:

Nach dem Theo geklingelt hat, steht keine Minute später Brios vor der Tür und sieht uns grinsend an. "Da seid ihr endlich, ich dachte schon ihr kommt nicht." Sein Gesicht provoziert mich ungemein, am liebsten würde ich ihn erwürgen. "Sei nicht so schüchtern Emy, das ist dein neues zu Hause" Ich verdrehe meine Augen und trete widerwillig ein. 

"Vergiss nicht was ich dir gesagt habe." Theo sieht mich lächelnd an. Ich nicke, schaffe es jedoch nicht zu lächeln. 

"Danke Theo, deine Schuld ist beglichen." Sagt Bruno, der dazugestossen ist, und sieht Theo lächelnd an. Dieser nickt nur und geht zurück zu seinem Auto. Er lässt mich alleine mit diesem perversen Monster. 

"Mein Sohn, zeig unserem Gast ihr Zimmer. Sie will sich sicher frisch machen und etwas ausruhen." Sagt Bruno und geht davon. Brios deutet mir ihm zu folgen. Er führt mich eine Moderne Treppe hoch ins erste Stockwerk und bleibt vor einer weissen Holztür stehen. "Das wird dein Zimmer für die nächste Zeit, mach es dir ruhig gemütlich. Solltest du was brauchen, sind wir unten."

Er geht wieder und ich trete ins Zimmer. Ein grosses Himmelbett, ein passender Kleiderschrank, beige gestrichene Wände und ein angrenzendes Bad. Alles in einem eigentlich ein Traum von Zimmer. Seufzend setze ich mich auf das Bett. 

Wie soll ich das nur überstehen? 

Nach einer Weile stehe ich auf und trete ans Fenster. Nichts als Bäume und noch mehr Bäume ist zu sehen.  Auch wenn ich versuchen würde zu fliehen, hätte ich keine Chance. Ich wüsste nicht mal in welche Richtung ich gehen soll. Ausserdem würden die mich fangen bevor ich 100 Meter weit gekommen bin.

Eine einsame und stille Träne kullert meine Wange entlang. 

Womit habe ich das alles verdient? Was habe ich bloss falsch gemacht?

Ich weiss nicht wie ich es schaffen soll, aber eines weiss ich, ich muss lebend hier raus meiner Grossmutter zur liebe.



Ich wische mit die Träne weg und gehe ins Bad um mich etwas frisch zu machen. Mit einem Handtuch um mich gewickelt laufe ich wieder ins Zimmer zurück um mir etwas zum anziehen auszusuchen. Neugierig öffne ich den Kleiderschrank und mache grosse Augen bei dem Anblick der sich mir bittet.

Eins muss man sagen, Brios hat guten Geschmack.

Ich schaue mir einige Teile an, und entscheide mich am Schluss für ein gelbes Schulterfreies Oberteil mit schwarzen Hosen. 

Nach dem ich alles angezogen habe, setze ich mich auf das Bett. Und was soll ich jetzt machen?

Plötzlich klopft es an der Tür. "Herein." Sage ich unsicher und erblicke in der nächsten Sekunde Brios.  "Das Abendessen wird gleich serviert, bist du soweit?" Will er wissen und mustert mich grinsend. Ich nicke und stehe auf. Am liebsten würde ich ihm das Grinsen aus dem Gesicht schlagen. 

"Du hast dir ein echt tolles Outfit ausgesucht." Sagt er und deutet mir ihm zu folgen. Ich erwidere nichts dazu, folge ihm schweigend die Treppen runter. 

Brios führt mich in einen grossen Speisesaal, wo Bruno auf uns wartet. Als ich mich auf einen Stuhl setzen will, zieht Brios mir diesen zurück und wieder vor, wie ein richtiger Gentleman. Verwirrt runzle ich die Stirn und beobachte ihn wie er sich vor mich setzt. Das hätte ich ihm nicht zugetraut. "Da alle anwesend sind, können wir anfangen." Kaum hat Bruno die Worte ausgesprochen, öffnen sich die Türen und das Essen wird serviert.

Das Essen auf dem Teller sieht verdammt gut aus. Genüsslich esse ich den ersten Gang, den zweiten und dann noch das Dessert, welches mit Abstand am besten schmeckt. Eins muss ich sagen, verhungern werde ich hier sicher nicht. 

"Hat es dir gescheckt?" Fragt Brios mich grinsend. "Es war köstlich." 

Bevor wir aufstehen wird den beiden Herren je ein Glas mit roter Flüssigkeit serviert. Mir wird bei dem Gedanken ganz schlecht. Ich schaue angewidert weg und unterdrücke ein Würgen. Sofort kommt mir in den Sinn wie Theo damals den Beutel leer gesaugt hat.

"Willst du unserem Gast das Haus zeigen?" Sein Sohn nickt und steht auf. "Komm ich zeige dir alles." Ich erhebe mich ebenfalls und folge ihm aus dem Saal. Ich dackle ihm hinterher und schaue mir alles genau an. 

Das Haus ist wirklich wunderschön, dass muss man ihnen lassen. 

"Und das ist unser Garten, mein Vater ist besonders stolz auf diesen Bereich des Hauses." Ich sehe mich erstaunt um und kann nur zu gut verstehen wieso das so ist. Der Garten ist voll mit wunderschönen Blumen, Bäumen und ein kleiner Teich mit Japanischen Koi darin. "Es ist wunderschön hier." Sage ich wahrheitsgemäss.

"Du kannst gerne hier hin kommen, weglaufen kannst du sowieso nicht." Zuckt er mit den Schultern. Ich schenke ihm ein minimes Lächeln. 

"Ich will dir noch den letzten Raum im Haus zeigen."

Vor einer grossen Tür, im ersten Stock, bleiben wir stehen und Treten ein nach dem Brios diese geöffnet hat. Bei dem was ich sehe, klappt meine Kinnlade runter.

Vor mir erstrecken sich Regale mit unzähligen Büchern darin. Ich glaube ich bin im Himmel angekommen. Oder in der Hölle mit einer Bibliothek.

Ich laufe auf ein Regal zu und nehme ein Buch raus. "Du kannst jederzeit hier hin kommen und lesen oder dir ein Buch nehmen." Er kommt mir plötzlich ganz nah und spielt mit einer meiner Haarsträhnen. Seine Lippen sind wenige Zentimeter von meinem Ohr entfernt. Ich mache einen Schritte zur Seite, weil ich mich unwohl fühle.

"Danke das du mir alles gezeigt hast, ich würde jetzt gerne auf mein Zimmer gehen." Ich will aus der Bibliothek laufen, als er mich am Arm zurück zieht. Ich knalle an seine Brust und spüre seine Arme um meine Taille.  Erschrocken weiten sich meine Augen. "Was machst du da?" Will ich verärgert wissen. "Tue nicht so als würdest du es nicht auch wollen, Kätzchen." Ich versuche ihn weg zu stossen, vergebens. "Während dem Essen hast du mir die ganze Zeit hübsche Augen gemacht, jetzt stell dich nicht so an." 

Ich soll bitte was getan haben? 

Mit glühend roten Augen start er mich an und verfestigt seinen Griff. "Das tut weh." Zische ich. Er locker etwas seinen Blick und senkt seine Lippen auf meinen Hals. "Lass mich los." Ich winde mich unter seinem griff aber der Idiot lässt einfach nicht locker. 

Plötzlich kommt mit eine Idee, ich sammle meinen ganzen Mut zusammen und hebe mein Knie. Es erzielt genau das Ergebnis welches ich wollte. Er krümmt sich vor Schmerzen und lässt mich los. 

Ich renne auf die Tür zu, komme jedoch nicht dazu diese zu öffnen. Brios packt meinen Fuss und zieht mich zurück. Ich taumle und falle auf mein Gesicht. Sofort spüre ich wie mir warme Flüssigkeit aus der Nase rinnt. 

Seine Augen werden noch dunkler, als er mein Blut sieht. "Bitte nicht." Flehe ich verzweifelt und versuche ihn von mir weg zu drücken. "Dein Blut muss genau so köstlich schmecken wie aussiehst." Ich wimmere als er meinem Hals immer näher kommt und bette um ein Wunder. 

Liebe mit BissWhere stories live. Discover now