11. Vampir

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Nach dem ich mich beruhigt habe, sammle ich das letzte bisschen Mut das mir noch übrig bleibt, und gehe hoch um Theo zu suchen. 

Ich verdiene Antworten verdammt nochmal!

Ich finde ihm im Schlafzimmer, wo er auf dem Balkon steht und in den Himmel schaut. Ich trete zu ihm und fange direkt an zu frösteln, wie hat dieser Typ eigentlich nie kalt? "Jetzt reicht es mir Theo, ich will die ganze Wahrheit wissen, dass verdiene ich." Er dreht sich nicht zu mir um und sagt auch nichts dazu. "Du kannst nicht einfach so vor deinen Problemen weg rennen junger Mann." Ich tippe ihm sauer auf die Schulter. 

"Ich kann es dir nicht sagen, tut mir Leid." Sagt er plötzlich ohne den Blick vom Himmel abzuwenden.

"Und wieso nicht?" Frage ich ungeduldig. "Weil du es mir nicht glauben wirst. Ausserdem ist es ein Geheimnis."

Ich lache freudlos auf. "Das ganze ist doch bullshit! Was spielst du verdammt nochmal für ein Spiel mit mir? Soll ich etwa die S*x Sklavin von diesem Perversling werden?" Ich spüre wie mir wieder Tränen in die Augen steigen. Theo dreht sich seufzend zu mir um und schüttelt den Kopf. "Glaub mir, das wäre das weniger schlimme Übel, kleine Maus." Ungläubig starre ich ihn an. 

Was könnte schlimmer sein als das? Was hat dieser Brios dann mit mir vor?

"Ich könnte dir versuchen dir ganze Wahrheit zu erzählen, ob du mir glaubst oder nicht liegt dann bei dir." Ich sehe ihn überrascht an, damit habe ich nicht gerechnet. "Aber dafür warten wir am besten bis es dunkel wird." Er geht wieder ins Haus und lässt mich einfach stehen, schon wieder. 

Verdutzt schaue ich ihm nach. Wieso muss ich warten bis es dunkel wird, was spielt es bitte für eine Rolle welche Tageszeit es ist?

Kopfschüttelnd gehe ich wieder rein. Es bleibt mir wohl nichts anderes übrig als zu warten. 


Als die Dunkelheit anbricht, gehe ich zu Theo der im Garten auf mich zu warten scheint. 

"So da bin ich. Was wolltest du mir sagen?" Ich stelle mich neben ihn und schaue ihn von der Seite fragend an. Eine Weile lang sagt er einfach nichts und starrt in den Himmel. Genau als ich dazu ansetzten will etwas zu sagen, dreht er sich plötzlich zu mir um und starrt mich mit blutroten Augen an. 

Ja, ihr habt richtig gelesen rote Augen. 

Erschrocken weiche ich einige Schritte zurück. "Was soll der Sch*iss mit den Linsen, ich habe mich fast zu Tode erschrocken." Ich sehe ihn sauer an. Wie kann er nur denken das sowas witzig ist. 

"Das sind keine Linsen." Sagt er grinsend und kommt einige Schritte auf mich zu. "Also das mit dir etwas nicht stimmt wusste ich, aber das du versucht mir weiss zu machen das du rote Augen hast, dass ist selbst für dich übertrieben." Ich verschränke meine Arme vor der Brust und schaue ihn mit gerunzelter Stirn an.

"Hör mir gut zu kleine Maus. Ich bin nicht einfach nur ein kranker Typ mit roten Linsen, ich bin ein verdammter Vampir." 

Meint er das ganze ernst oder was?

Ich schaue ihn verdutzt an. Einige Sekunden lang sagt keiner von uns ein Wort, wir starren uns einfach nur an bis ich ihn schalendes Gelächter ausbreche. "In was für einer kranken Sekte bin ich bitte gelandet? Vampire? Das glaubst du doch selbst nicht." Ich tippe mir an die Stirn um ihm zu zeigen das er sie nicht mehr alle hat. "Rote Linsen ist das eine, aber sich auch noch Plastikzähne aufzusetzen geht entschieden zu weit." Ich sehe ihn Kopfschüttelnd an. 

Theo scheint die Geduld zu verliehen, denn er sieht mich ziemlich sauer an. "Das ist kein verdammtes Spiel Emy! Du bist in ernsthafter Gefahr. Du wolltest die Wahrheit, hier ist sie." Ich kann seinen Worten einfach kein Glauben schenken. 

"Schau mich nicht so skeptisch an, Vampire gibt es wirklich, unzählige sogar. Wir leben verdeckt, da keiner wissen darf das es uns gibt." Ich habe entschieden seiner unglaubwürdigen Geschichte zu zuhören, vielleicht merkt er dann selbst wie absurd es klingt. Er sieht mich leicht lächelnd an bevor er weiter erzählt. "Du hast sicher schon gehört das ab und zu Menschen verschwinden und nie wieder auftauchen, tja dafür sind wir verantwortlich." 

Nachdenklich starre ich ihn an. Merkt er gar nicht das er in die Psychiatrie gehört?

"Brios und Bruno sind auch welche, falls du dich das fragst." Nein Theo, das habe ich mich nicht gefragt. 

"Klingt immer noch unglaubwürdig für mich." Seufzend hebt er die Arme in die Luft und packt plötzlich meine Hand. "Dann beweise ich es dir anders." Er zieht mich ins Haus und dann direkt in die Küche. E öffnet den Kühlschrank und zeigt auf Blutbeutel wie man sie im Krankenhaus sieht. Ich reisse meine Augen auf und entziehe ihm meine Hand. "Was soll das?" Will ich panisch wissen. 

"Davon ernähre ich mich grösstenteils." Das kann ja wohl nicht war sein! "Woher hast du das?" Ich merke wie sich meine Magen umdreht und unterdrücke den Würgereiz. "Aus dem Krankenhaus." Er zuckt mit den Schultern und schnappt sich einen Beutel. "Natürlich schmeckt frisches, warmes Blut viel besser. Aber ich bringe nicht so gerne unschuldige Menschen um." Wie grosszügig von ihm. 

Und ganz plötzlich bohrt er seine Reiszähne in den Beutel und saugt diesen leer. Mit offenem Mund starre ich ihn an und renne in der nächsten Sekunde ins Bad. Über dem Klo leere ich meinen kompletten Mageninhalt. 

Ich spüle meinen Mund aus und starre mich im Spiegel an. Das kann doch nicht sein, Vampire gibt es doch nicht, oder? Ich habe das Gefühl durch zu drehen, ein normaler Mensch kann mit seinen Zähnen kein Blut aussaugen. "Alles in Ordnung bei dir?" Höre ich Theo's Stimme durch die Tür und zucke zusammen. 

"Bleib bloss weg von mir." Panisch starre ich die Tür an. Was wenn er mein Blut will? "Ich tue dir nichts Emy, versprochen." Ganz langsam öffnet er die Tür und tretet ein. "Geh weg!" Kreische ich und werfe eine Shampoo Flasche nach ihm. "Emy, bitte." Er streckt seine Hand nach mir aus die ich jedoch weg schlage. "Du bist irre, ein Monster." Heisse Tränen laufen meine Wangen hinab. 

"Beruhig dich bitte, ich tue dir nichts." Er zieht mich an meinem Arm zu sich und drückt mich an seine harte Brust. Ich schlage und schrei um mich bis ich keine Kraft mehr habe und es einfach zulasse. Soll er doch tun was er will. 

"Ich will einfach nur nach Hause." Meine Stimme versagt und wird durch Schluchzer ersetzt. Meine Grossmutter macht sich bestimmt schreckliche Sorgen und ich bin hier, bei einem angeblichen Vampir. Ich kann es einfach immer noch nicht ganz fassen.

Liebe mit BissWhere stories live. Discover now