Zweite Chance

By JL3107

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***Molly hat es satt, dass jeder denkt, sie sei unbedeutend. Nach diesem Anruf bricht für sie eine Welt zusam... More

Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35

Kapitel 3

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By JL3107

Molly lief gedankenverloren durch die Straßen Londons. Ihre Wangen waren feucht von den Tränen, die ihr jetzt unaufhaltsam hinabströmten. Noch heute Morgen hatte sie sich den Entschluss gefasst, Sherlock mit dem Anruf zu konfrontieren. Sie kam jedoch nicht dazu, da Sherlock nicht mit ihr reden wollte.

John hatte nicht bemerkt, dass die Tür noch offen stand und so konnte Molly jedes einzelne Wort ihres Gesprächs mit anhören. Sie verließ den Ort, als sie hörte, dass Sherlock nicht mit ihr sprechen wollte und er sie nur als Freunde bezeichnete und nicht mehr.

Es brach ihr das Herz. Insgeheim hatte sie sich doch gewünscht, dass durch diesen Anruf etwas zwischen ihnen aufkeimen würde und dass sein Liebesgeständnis ernst gemeint war.

Und nun lief sie durch die Straßen und dachte über das nach, was sie gehört hatte.

'Schwester? Er hat also eine Schwester. Sie wollte mir anscheinend ein Leid zufügen und sie war es wahrscheinlich auch, die die Kameras in meiner Wohnung angebracht hatte. Und woher wusste John von dem Anruf? 'grübelte sie.

Molly kam zu dem Entschluss, dass Sherlock dazu gezwungen wurde, diese Worte auszusprechen und nichts davon ernst gemeint war.

Wieder spürte sie wie ein Stück ihres Herzens zerbrach. Mit einem Mal kam ihr wieder ihr Plan in den Sinn und wollte sie ihr Herz davor schützen, endgültig zu zerbrechen, musste sie diesen nun in die Tat umsetzen. Aber sie benötigte dafür Unterstützung.

Sie machte sich also auf den Weg zu ihrer einzigen Freundin, die über ihre Gefühle für den Consulting Detective Bescheid wusste und ihre Verliebtheit über Diesen schon eine ganze Zeit ertragen hatte.

Molly wusste genau sie zu finden war. Schließlich war es ihre Kollegin und sie hatte heute die Spätschicht.

Kurze Zeit später kam sie auch schon an dem, ihr nur allzu vertrauten, Gebäude an und ging sogleich in die Richtung, wo sie ihre Kollegin Meena zu finden glaubte.

Sie fand Meena in der Leichenhalle, über eine Leiche gebeugt und als Molly den Raum betrat, richtete sich die besagte Person auf und schaute sie leicht verwirrt an.

„Oh, Hallo Molly. Was machst du hier? Hattest du nicht heute etwas Wichtiges vorgehabt?" fragte sie dann und fuhr sogleich weiter fort, als sie das Gesicht ihrer Freundin und Kollegin erblickte. Ihre Wangen war feucht und glänzten und ihre Augen war gerötet.

„Was ist denn passiert?" fragte sie dann in besorgtem Ton und ging auf sie zu. Ihre Handschuhe zog sie aus und zog Molly dann ihre Arme.

Aufgrund der liebevollen Geste ihrer Kollegin konnte Molly nicht anders als ihren Tränen wieder freien Lauf zu lassen und gegen die Schulter ihrer Freundin zu weinen.

Meena sagte nichts, ließ es zu und strich ihr dabei behutsam über den Rücken und ihr Haar.

Sie wusste von den Gefühlen von Molly gegenüber dem Detektiven und dachte sich dann, dass das Gespräch anscheinend nicht gut verlaufen war.

„Das Gespräch ist nicht gut gelaufen oder?" fragte sie ein wenig später, nachdem sich Molly ein wenig beruhigt hatte.

Molly entfernte sich von der Schulter und wischte sich die Tränen aus ihrem Gesicht.

„Er wollte nicht mit mir sprechen. Ich habe es durch Zufall gehört und auch, dass er wahrscheinlich zu dem Anruf und den Worten gezwungen wurde."

Ja, Meena wusste von dem Anruf. Molly hatte ihr am nächsten Tag davon berichtet. Nun ja, eher Meena hatte bemerkt, dass etwas nicht stimmte und hakte so lange nach, bis Molly es nicht mehr aushielt und ihr alles erzählte.

„Meena, ich kann das einfach nicht mehr! Ich habe es satt, einem Mann hinterher zu rennen, der mich für so unbedeutend hält, dass er es nicht mal für nötig hält, mir das alles zu erklären" schluchzte Molly erneut.

Meena wusste genau, was Molly damit meinte und konnte es auch verstehen.

„Und was willst du jetzt tun?"

„Ich muss Sherlock aus meinen Gedanken und meinem Herzen bekommen. Ich muss ihn vergessen." antwortete Molly daraufhin.

„Und wie willst du das anstellen?" fragte ihre Kollegin weiter nach.

Doch bevor Molly antworten konnte, öffnete sich die Tür zur Leichenhalle und ein kleiner, dicker Mann mit schütterem Haar kam herein.

„Meena, ich---"„

„Oh, Hallo Molly, ich wusste nicht, dass Sie noch hier sind. Haben Sie ihre Schicht heute nicht schon beendet?" fragte der ältere Mann.

„Hallo Mr. Johnson. Ja das stimmt aber ich musste mit Meena reden" erwiderte sie und versuchte sich so unauffällig wie möglich die Tränenspuren aus dem Gesicht zu wischen.

Mr. Johnson blickte sie skeptisch an.

„Okay. Es tut mir leid, dass ich sie Beide unterbrechen muss aber ich habe ein kleines Problem. Es dauert nicht lange"

„Was gibt es denn Mr. Johnson?" fragte nun Meena neugierig.

„Ich habe so eben erfahren, dass unsere Partner-Einrichtung, das University Hospital in Waterford , personellen Notstand aufweist und sie dringend nach einem erfahrenen Pathologen suchen, der u.a. die Neulinge einweisen könnte. Nun ja, und da dachte ich an Sie, Meena?" erklärte der Herr den beiden Frauen.

„Oh, Mr. Johnson. Ich fühle mich geehrt und so gern ich es machen würde aber ich kann nicht. Es tut mir leid"

Molly hörte den Beiden die ganze Zeit aufmerksam zu. Sie wusste, dass Meena London nicht verlassen konnte und wollte. Sie hatte hier ihr ganzes Leben und seit einigen Wochen dazu noch einen netten jungen Mann kennengelernt, von dem sie behauptete er sei der Richtige.

Das Gespräch wurde hitziger. Es wurde heftig diskutiert aber Molly konnte nicht anders, als mit ihren Gedanken abzuschweifen.

'Ein anderes Krankenhaus, in einem anderen Land. Weg von London. Weg von Sherlock Holmes. Die perfekte Gelegenheit meinen Plan in die Tat umzusetzen und so Sherlock hinter mich zu lassen'

Und ehe sie sich versah, waren auch schon die Worte aus ihrem Mund.

„Ich mach's. Ich werde gehen!"

Auf dem Gesicht von Mr. Johnson bildete sich ein kleines Lächeln.

„Sehr gut, Molly! Kommen Sie morgen einfach in mein Büro und wir besprechen dann alles Weitere" sagte er und begab sich zugleich zum Ausgang.

Jetzt da er weg war, drehte sich Meena erschrocken zu ihr um und schaute sie jetzt mit weit aufgerissenen Augen an.

„Molly? Meinst du das ernst?" fragte sie. Immer noch perplex von der Aussage ihrer Kollegin.

„Meena. Erinnerst du dich? Ich wollte Sherlock vergessen. Und wie gelingt mir das besser, als London zu verlassen und in einem anderen Land noch einmal neu anzufangen? Das ist perfekt. Und außerdem, wenn ich es nicht tu, dann musst du gehen und du kannst nicht gehen. Dein ganzes Leben ist hier und außerdem hast du doch jetzt Aidan."

„Ja okay das stimmt aber bist du dir wirklich sicher, dass du das willst? Immerhin reden wir hier von einem anderen Land."

„Absolut. Und Meena, ja es ist ein anderes Land aber nicht soweit entfernt. Wir können uns trotzdem sehen und regelmäßig miteinander telefonieren. Ich denke ein Tapetenwechsel wäre jetzt genau das Richtige für mich." antwortete Molly ihr ehrlich und lächelte sie leicht an.

Ja es schien wirklich die ideale Lösung für ihr Problem zu sein. Denn wie kann man jemanden besser vergessen als sich aus seinem Leben zu entfernen? Molly war auf einmal glücklich und keinesfalls verängstigt darüber, was sie erwarten würde. Ihre anfängliche Freude wurde jedoch schnell wieder gedämpft, als sie Meenas nächste Worte hörte.

„Okay aber was ist mit deinen Freunden und deiner Patentochter? Du müsstest sie dann alle zurücklassen."

Ihre Freunde. Mrs. Hudson, Greg, John und Sherlock. Immerhin behauptete er dies ja. Und natürlich Rosie. Ihre kleine süße Patentochter. Es war wahr. Sie müsste sie alle zurücklassen.

„Ja das stimmt. Aber wir reden hier von Irland. Du sprichst ja glatt so als wäre ich am anderen Ende der Welt. Zu den wichtigen Tagen und Feierlichkeiten komme ich natürlich her.... Ich muss jetzt einfach mal an mich denken. Wenn ich hier bleibe, dann wird dies nie aufhören. Ich werde es so lange weiterführen, bis mein Herz und ich endgültig gebrochen sind. Ich muss einfach gehen. Verstehst du das?" erklärte Molly ihrer Kollegin dann mit leicht flehender Stimme.

„Natürlich verstehe ich das. Ich wollte nur, dass du dir wirklich sicher bist.

Ach Molly, ich werde dich vermissen!" erwiderte Meena daraufhin und zog sie noch einmal fest in ihre Arme.

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