My Little Secret

By Ochrasy

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Als Romy die Zusage für ihren neuen Job bekommt, könnte sie einen ganz Tag lang nur Freudentänze machen. Endl... More

1 - Wie alles begann...
2 - Eine Entscheidung fürs Leben
3 - Der 1000 und erste Grund
4 - Von Hagen - Marius von Hagen
5 - Der?
6 - Keine leeren Versprechungen
7 - Käuflich
8 - Gold-Blau
9 - Persönliches
10 - Happy Birthday to me
11 - Kronleuchter und Pinguine
12 - Sieben Kartons und zwei Koffer
13 - Was hier geschieht, bleibt auch hier
15 - Mitleid
16 - Home
17 - Greta
18 - Wahrheit
19 - Krank
20 - Ex
21 - Dünnes Eis
22 - Schweigen und Starren
23 - Neuanfang
24 - Wenn man vom Teufel spricht
25 - Auf einmal ergibt alles einen Sinn
26 - Die Gene
27 - Überraschung
28 - So viel Liebe
29 - Der Brief
30 - Greta
31 - Marius
Wie es weitergeht
*** Buchveröffentlichung ***

14 - Scham

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By Ochrasy


„Bist du verrückt? Warum tust du so etwas?", fragte mich Mia entgeistert. „Willst du etwas noch ein Geschwisterchen für Greta oder wie? Ihr scheint ja beide höchst fruchtbar zu sein."

Vielleicht hätte ich es ihr doch nicht sagen sollen.

„Ich habe das einfach gebraucht. Weißt du wie lange ich schon keinen Mann mehr hatte?"
„Aber ausgerechnet er?"

„Er sieht gut aus und es hat sich halt die Gelegenheit ergeben."

Mir war bewusst, dass dieser Abend nichts zu bedeuten hatte. Wir würden einfach so tun, als wäre das nie passiert. Es war um Spaß gegangen; um etwas Körperliches und um nichts anderes.

"Ist das nicht ein bisschen primitiv gedacht?"

Ja, vielleicht schon.

"Es hat mir gut getan, okay? Manchmal vergesse ich vollkommen, dass ich nicht nur Mutter bin, sondern auch eine Frau. Und zwar eine Frau, die auch gewisse Bedürfnisse hat."

„Man Romy, du solltest dich viel mehr darum kümmern, dass er endlich weiß, was los ist. Und das meine ich nicht nur wegen Greta, sondern auch weil er dir Unterhalt zahlen muss."

„Ich will ihm das nicht wegen des Geldes sagen."

Mia ließ ihren Blick auf mir ruhen.
„Aber wie läuft es denn mit der Wohnungssuche? Das Geld würde dir da doch ganz gelegen kommen."

Ich sah zu Boden.
„Nicht gut. Es waren schon ein paar dabei, die gut aussahen, aber die nehmen mich nie. Es gibt so viele andere Bewerber und letztendlich wird doch irgendein Student mit reichen Eltern genommen. Niemand will eine alleinerziehende Mutter, die gerade genug verdient um zu überleben."

Ich hatte nicht einmal hohe Ansprüche. Küche, Bad und zwei Zimmer. Mehr wollte ich gar nicht. Ich brauchte keinen Balkon oder ein Bad mit Fenster. Wir brauchten einfach nur einen Schlafplatz. Mittlerweile sah ich mir sogar Einzimmerwohnungen an, doch es war aussichtslos, besonders mit einem Schufaeintrag.

„Es gibt da nämlich ein Problem", rückte Mia nun mit der Sprache raus. „Mein Vermieter hat mitbekommen, dass du hier wohnst und ihr Zwei seid hier nicht gemeldet. Ich habe ihm die Situation erklärt und er hat sich dazu breitschlagen lassen, dass ihr noch eine Woche bleiben könnt. Länger aber auch nicht. Danach müsst ihr hier raus, sonst schmeißt er mich auch raus."

Damit hatte ich nicht gerechnet.

„Es tut mir so leid, Romy", schob Mia mitleidig hinterher.

Was sollte ich denn jetzt tun?

In ein Obdachlosenheim gehen? Ich konnte mir unmöglich ein Hotel leisten. Vielleicht ein billiges Hostel?

„Geh zum Sozialamt", riet mir Romy mir. „Die helfen dir da. Du wirst nicht auf der Straße schlafen müssen."

Der Gang zum Sozialamt: Diesen Schritt hatte ich nie gehen wollen. Doch was hatte ich für eine Wahl?

Ich fühlte mich als Versagerin. Ich wollte keine Hilfe vom Staat annehmen. Ich war eine junge gesunde Frau, die nicht doof war. Wie konnte ich in die Situation kommen, dass ich den Staat anflehen musste mir ein Dach über den Kopf zu geben?


Schon am nächsten Tag war ich zum Sozialamt gegangen. Ich hatte mich so geschämt dort zu sein.

Sie würden sich bei mir melden, war alles, was ich als Hilfe bekam. Man würde so schnell wie möglich versuchen eine Unterkunft zu finden. Ich solle mir keine Sorgen machen. Ich hätte ja schließlich noch eine Woche Zeit.

Irgendetwas würde man schon finden.

Es war frustrierend.

Ich hatte mein Leben nicht mehr unter Kontrolle. Ich konnte nicht einmal mehr für meine Tochter sorgen. Ich hatte immer gewollt, dass Greta auf mich stolz war und ich ein Vorbild für sie sein konnte. Doch im Moment war ich alles andere als das.

Ich konnte abends im Bett nicht einmal weinen, weil Greta direkt neben mir schlief.


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