The Girl With The Bat (TWD/Ne...

By KatInTheCradle

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"Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral." Bertolt Brecht, Die Dreigroschenoper Ihre sind grün und seine... More

Vorwort
Prolog
Kapitel 1: Das Feuer im Kamin
Kapitel 2: Gefangen
Kapitel 3: Das Eisen
Kapitel 4: Der Schatten
Kapitel 5: Wie Feuer
Kapitel 6: Lucille
Kapitel 7: Die vierte Frau
Kapitel 8: Tanzende Ratten
Kapitel 9: Schweigen - und wie man es wieder bricht
Kapitel 10: Oceanside
Kapitel 11: Schwächen
Kapitel 12: Einsamkeit
Kapitel 13: Gewinner und Verlierer
Kapitel 14: Das Haus am See
Hello, hello...
Kapitel 15: Schuld
Kapitel 16: Kabale und Triebe
Kapitel 17: Abschied
Kapitel 18: Die Verschwörung
Kapitel 19: Vorbei
Kapitel 20: Entschlüsse
Kapitel 21: Der schwarze Teufel
Kapitel 22: In der Falle
Kapitel 23: Die Boondock Saints
Kapitel 24: Nackt unter Wölfen
Kapitel 25: Ein Stück Fleisch
Kapitel 26: Das Messer
Kapitel 27: The girl with the bat
Kapitel 28: Auf der Seite des Löwen
Kapitel 29: Wie Rauch
Hello again
Kapitel 30: Eier quetschen
Kapitel 31: Macht und Machtlosigkeit
Kapitel 33: Horrortrip
Kapitel 34: Die Sprache der Gewalt
Kapitel 35: Alles endet...aber nie die Musik
Kapitel 36: Familie
Kapitel 37: Zombie
Kapitel 38: Die Ruhe vor dem Sturm
Kapitel 39: Scumbag Squad
Kapitel 40: Vom Leben und Sterben
Kapitel 41: 9 Crimes
Kapitel 42: I gcónaí agus go deo
Kapitel 43: The Unforgiven
Kapitel 44: Lake of Fire
Kapitel 45: Verbrannte Erde
Bonuskapitel: Wie es auch hätte enden können...
Nachwort: Wieso? Weshalb? Warum?

Kapitel 32: Wolfsjagd

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By KatInTheCradle

Sie kniet vor ihm und greift wie ferngesteuert nach seinem Penis. Irgendetwas geht in diesem Moment in ihr kaputt. Es ist, als würde der Fels, an den sie sich die ganze Zeit klammern konnte, brechen. Ihre Finger gleiten ab und sie stürzt in die tosenden Wellen, die über ihr zusammenschlagen. Sie gerät in einen Strudel, wird nach unten gezogen. Dort unten wartet das Nichts auf sie, nur gähnende Leere.
Ihre Augen füllen sich mit Tränen.

Plötzlich ertönt ein Rauschen, es kommt von dem Funkgerät an Negans Gürtel. Dann ertönt eine blecherne Stimme.
"Sir? Wir haben zwei Wölfe. Wir sind im Sektor O5, ungefähr 3 Meilen nördlich vom Highway."
Für ein paar Sekunden herrscht Stille. Eden hockt vor Negan und starrt auf das Funkgerät. Die Information braucht eine Weile, um in ihr Hirn zu gelangen. Dann begreift sie. Sie haben zwei von ihnen aufgespürt. Sie schließt für einen Moment die Augen und sieht sie wieder vor sich. Riecht ihren Gestank. Hört ihr Lachen. Auf einmal ist ihr sehr kalt.

"Eden?" Die Stimme klingt als wäre sie sehr weit weg. Als würde sie unter Wasser treiben. Verwirrt schaut sie nach oben. Negan hat sich bereits die Hose wieder hochgezogen, die Kälte ist aus seinem Blick verschwunden. Er geht vor ihr in die Hocke, hält ihr ihre Kleidung hin.
"Packst du das?", fragt er leise und in seinen Augen liegt etwas, was sie dort noch nie gesehen hat: Reue.
"Ich kann das auch alleine machen.", fügt er hinzu, "Mir wäre es sogar lieber, wenn du..."
Sie schüttelt entschlossen den Kopf, greift nach ihren Klamotten und zieht sich an.
"Ich muss das machen.", sagt sie schlicht. Ihre Stimme ist kühl, was Negan offensichtlich nicht entgeht, denn er mustert sie kurz.
Als sie sich angezogen hat, steht er vor der Tür, Lucille über der Schulter und ihren Schläger in der anderen Hand. Er sieht aus wie immer: gefährlich, unberechenbar, eiskalt. Doch diesmal passt etwas nicht ins Bild. Seine Augen. Er sieht fast ein wenig niedergeschlagen aus.
Sie zieht ihm den Schläger aus der Hand und geht wortlos an ihm vorbei.

Der schwarze Jeep rast über die Landstraße. Im Inneren herrscht eisiges Schweigen. Eden hat die Arme vor der Brust verschränkt und betrachtet die nächtliche Landschaft, die an ihr vorbei zieht.
Negan hat wieder die Country CD eingelegt, ab und an wirft er ihr einen Blick zu.
"Ich hab...vielleicht ein bisschen überreagiert.", sagt er schließlich unbeholfen. Man merkt, dass er keine Übung im Entschuldigen hat. Dass er selten so etwas wie Reue empfindet.
Plötzlich tauchen zwei Beißer auf der Fahrbahn vor ihnen auf, Negan bremst abrupt ab, dennoch erfasst der Wagen eine der Matschbirnen. Krachend landet sie auf der Frontscheibe, ihr Körper platzt auf und ein Schwall Glibber und gammliger Eingeweide ergießt sich über die Scheibe.
"Ups.", sagt Negan ungerührt und schaltet die Scheibenwischer an, die den Glibber nur noch mehr auf dem Glas verteilen, "Da muss Fat Joey morgen wohl mein Auto putzen. Bisschen Bewegung tut ihm gut."
Eden verzieht angeekelt das Gesicht, als ein Stück Darm vor ihrem Sichtfeld hin und her geschoben wird.
"Du fährst wie ein Rentner.", kommentiert sie seinen Fahrstil. Tatsächlich fahren sie im Moment nur um die 50 km/h.
Negan wirft ihr einen verächtlichen Blick zu, gibt dann aber wieder Gas.
"Es tut mir leid.", sagt er schließlich.
Eden seufzt.
"Was genau tut dir leid?", fragt sie, in ihrer Stimme liegt ein gereizter Unterton. Sie sieht ihn herausfordernd an. Er wirft ihr einen kurzen Seitenblick zu.
"Na, bestimmt nicht, dass ich diesem jämmerlichen Waschlappen eine in die Fresse gehauen hab. Wenn er seine Finger nicht bei sich behalten kann...", knurrt er.
"Das sollte es aber. Er ist ein netter Kerl. Er kann nichts dafür, dass ich ihn angelächelt hab. Er wusste nicht, dass ich deine Frau bin. Und er hat seine Finger bei sich behalten!"
Negan grummelt irgendetwas leise vor sich hin.
"Wie bitte?", hakt Eden nach.
"Männer sind nur dann nett zu einer Frau, wenn sie sie ficken wollen."
"Falsch. Du bist nur nett, wenn du...", will sie ihn korrigieren, unterbricht sich dann aber selbst, "Nein. Nicht mal dann bist du nett."
Jetzt lacht er. Seine Laune scheint sich mit jedem Meter, dem sie der bevorstehenden Hinrichtung näher kommen, zu verbessern.
"Aber genau das gefällt dir ja so an mir, nicht wahr?" Er schenkt ihr sein bezauberndstes Lächeln.
Langsam wird sie wirklich weich, was ebenfalls der Vorfreude auf ihren bevorstehenden Rachefeldzug zu verdanken ist.
"Es geht mir eher furchtbar auf die Nerven.", sagt sie, aber ihr Tonfall ist ein wenig milder.
"Tzzz.", macht er, "Erzähl keinen Scheiß. Du stehst nicht auf nett. Keiner tut das. Nett ist scheißelangweilig."
Da hat er recht. Zumindest war das immer so. Jetzt, wo die netten Menschen eine aussterbende Art geworden sind, sehnt sie sich plötzlich danach. Wie wäre es wohl, mit einem Mann zusammen zu sein, der Rosenblätter ausstreut, sie zum Essen ausführt, mit dem sie Blümchensex hat...?

Sie seufzt herzzerreißend.
"Werden wir jemals...naja, ich weiß nicht...glücklich miteinander sein?", fragt sie leise und sieht wieder aus dem Fenster. Eine kleine Beißerhorde zieht auf dem Feld neben der Straße ihrer Wege. Einer von ihnen hat eine tote Ratte im Maul. Der leblose Körper des Tieres schwingt bei jedem Schritt hin und her.
Er gibt lange Zeit keine Antwort. Man hört den Motor röhren und das leise Dudeln der Musik. Mehr nicht.
"Glück ist relativ. In dieser Welt umso mehr.", sagt er dann, "Aber wenn du mich fragst: Ich denke schon, dass wir das sein können. Ich bin's schon...irgendwie."
Sie wirft ihm einen erstaunten Blick zu. Er ist glücklich mit ihr? Seine Art, dies zu zeigen, ist mehr als gewöhnungsbedürftig.
"Wie müsste es denn sein, damit du glücklich bist?", fragt er und erwidert ihren Blick.
"Pffff...", macht sie und runzelt angestrengt die Stirn, "Ehrlich gesagt, weiß ich das selber nicht."
"Vielleicht...", er grinst schäbig, "Ist das hier ja genau das, was du willst. Ein bisschen Macht- und ein bisschen Unterwerfung."
Sie widerspricht ihm nicht.

Die Saviors haben die Wölfe auf einer kleinen Lichtung gestellt. Als der Jeep dort ankommt und Negan den Wagen so platziert, dass die Scheinwerfer den Wölfen direkt ins Gesicht strahlen und sie blenden, hocken sie auf dem Boden und sind gefesselt. Die Saviors sind zu fünft, sie bewohnen mit einigen anderen eine kleine Siedlung in der Nähe. Bis zur Oceanside sind es nur wenige Meilen, man kann hier bereits die salzige Meeresluft riechen.
Negan stellt den Motor ab und wendet sich an Eden. "Du bleibst erstmal hier im Auto. Ich gebe dir ein Zeichen, wenn du mit auf die Bühne darfst, okay?"
Sie nickt.
"It's showtime!", sagt er grinsend und drückt dann auf die Hupe. Die Wölfe zucken zusammen. Mit verkniffenen Mienen starren sie in das Scheinwerferlicht.
Einer von ihnen heißt Edd. Er war immer besonders ruppig und brutal, und hat es geliebt, ihr ins Gesicht zu spritzen. Den Namen des anderen kennt sie nicht, aber natürlich kann sie sich auch an ihn erinnern. Sie weiß noch, dass er immer leicht nach fauligen Eiern gerochen hat.
Negan hupt erneut, die Abstände werden immer kürzer, bis es ein andauernder, nervenaufreibender Ton ist. Die Wölfe verziehen das Gesicht.
"Ich hab schon immer gern gehupt.", stellt Negan fest, die Hand noch immer auf der Hupe. Langsam nervt es wirklich. Und es wird die Beißer anlocken.
Er zwinkert ihr zu, zieht dann Lucille vom Rücksitz und hört endlich auf, alle in den Wahnsinn zu treiben. Langsam öffnet er die Fahrertür und steigt aus.
"Na? Macht ihr euch schon ordentlich in die Hosen?", ruft er fröhlich. Die Wölfe kneifen irritiert die Augen zusammen, sie werden so von dem Licht geblendet, dass sie ihn nur hören, aber nicht sehen können. Negan tritt vor den Wagen, das Licht umflutet ihn und lässt ihn noch größer, noch dunkler, wirken. Er sieht aus wie ein verdammter Rachegott, wie er da steht, mit angespannter Körperhaltung, Lucille über der Schulter. In diesem Moment begreifen die Wölfe, dass ihr letztes Stündlein geschlagen hat.

Sie reagieren vollkommen unterschiedlich auf diese Einsicht. Edd beginnt zu heulen, er bettelt um sein Leben. Der andere sieht stoisch an Negan vorbei, Trotz breitet sich auf seinem Gesicht aus. Trauer und Akzeptanz. Es ist klar, was abstoßender ist.
Negan baut sich vor den beiden auf.
"Fuck, wo sind denn meine Manieren? Ich hab mich noch gar nicht vorgestellt! Oder hab ich mich schon vorgestellt?"
Edd schüttelt flennend den Kopf.
"Na dann. Negan.", er macht einen kleinen Knicks, "Und das hier ist meine bezaubernde Lucille.", er wedelt mit Besagter vor den Gesichtern der Wölfe herum, "Und sie ist un-fucking-glaub-lich!"
Er macht eine kleine Kunstpause und lässt die Waffe auf seine Opfer wirken.
"Ihr werdet euch sicherlich die ganze Zeit fragen: Heilige, verfickte Scheiße, was will dieser verfickte Bastard von uns? Oder? Das ist doch das, was euch durch eure gammligen Rüben geht?"
Edd nickt.
Negan geht vor ihnen in die Hocke und stützt sich dabei auf Lucille ab. Sein Gesicht ist ganz nah vor dem, der so stur dreinblickt.
"Ich werde es auch verraten: Ich töte gerne. Es macht mir Spaß. Oh man, mein Schwanz wird so richtig groß und hart, wenn Lucille sich durch Knochen, Fleisch und Hirn eines Menschen arbeitet. Dieses schmatzende, saugende Geräusch...erinnert mich an ne richtig feuchte Fotze, versteht ihr?
Ich könnte den ganzen Tag Schädel einschlagen, so geil finde ich es. Aber...", sein Tonfall schlägt von Plauderton zu Ihr-seid-so-gut-wie-tot um, "...leider gibt es nicht mehr so viele Lebende. Und ich will mir ja verfickt noch mal nicht nachsagen lassen, dass ich Schuld am Aussterben dieser großartigen Spezies bin." Er steht wieder auf und sieht auf die beiden herab.
"Also eigentlich lasse ich die Leute am Leben- solange sie einen Nutzen erfüllen. Und da sind wir bei eurem verdammten Problem: Ihr seid so nutzlos, wie...", er überlegt kurz, "...ein fingerloser Eunuch im Fickfestfebruar."
Er lacht über diesen tollen Einfall. Dann wird er wieder ernst.
"Also falls ihr es noch nicht kapiert habt: Ich werde euch töten. Jeden von euch."
Edd sieht zu ihm auf und beginnt dann ein Stück auf den Knien nach vorne zu rutschen.
"Negan...wir haben Waffen, Munition...wir könnten einen Deal machen." Seine Stimme ist hektisch.
Negan schüttelt unerbittlich den Kopf.
"Nein, nein, nein. Mh-mh. Wir hatten einen Deal, ihr habt ihn gebrochen. Ich mach keine verfickten Deals mehr mit euch...Außerdem gibt es da noch jemanden, der mit euch ne verdammte Rechnung offen hat."
Er dreht sich zum Jeep um und nickt Eden kurz zu. Sie schließt für eine Sekunde die Augen und atmet tief durch. Es geht los. It's showtime.

Als die Wölfe sie erkennen, reißen sie ungläubig die Augen auf. Sie hat ihren Baseballschläger ebenfalls über die Schulter gelegt und grinst die beiden Wölfe an.
"Oh...Welch ein unerfreuliches Wiedersehen. Darf ich euch mein Mädchen vorstellen?", er zieht Eden an sich und drückt ihr einen Kuss auf die Stirn, "Ihr kennt sie ja leider schon. Wisst ihr...", er lässt Eden los und schwingt Lucille in seiner Hand hin und her, "...ihr hättet mal lieber die Finger von ihr gelassen. Oh ja, ihr werdet euch gleich nichts sehnlicher wünschen als das." Seine Stimme ist jetzt eiskalt und schneidend.
"Es tut mir leid!", ruft Edd, noch immer schluchzend, "Sooo leid."
Eden kann seine Heulerei nicht mehr ertragen. Keine Sekunde mehr. Sie holt aus, schlägt Edd mit voller Wucht in die Fresse. Seine Zähne bröseln aus dem Mund wie Steine, Blut läuft ihm über's Kinn.
Negan lacht neben ihr laut auf, klatscht freudig in die Hände. Er beugt sich zu Edd hinab, Lucille auf den Rücken und grinst ihm ins Gesicht.
"Sag mal was!"
Als Edd nur gurgelnde Laute von sich gibt, richtet er sich wieder auf.
"Der hat Biss!", stellt er lachend fest.
Dann klatscht er wieder in die Hände.
"Genug gespielt, Babe. Lass uns Wölfe schlachten- welchen willst du denn?"
Eden deutet auf Edd.
"Er mag es, seinen Opfern ins Gesicht zu spritzen.", sagt sie kühl, "Das mache ich auch gerne."

Sie nehmen sich viel Zeit für die Hinrichtung. Was Negan neben ihr macht, bekommt sie gar nicht so richtig mit, ihr Fokus liegt nur auf Edd. Ab und an drängen sich nur die Schreie seines Opfers in ihre Wahrnehmung.
Sie bearbeitet Edd abwechselnd mit ihren Messern und dem Baseballschläger, bis er ein wimmerndes, blutiges Bündel ist. Soll sie ihn richtig töten? Oder zum Beißer werden lassen? Nachdenklich spielt sie mit ihrem Messer.
"Tu es!", brüllt Negan neben ihr, "Oder ich schwöre dir- ich fick deinen Arsch mit Lucille. Und glaub mir, das willst du nicht!"
Der Typ hat Negans Messer in der Hand und zittert am ganzen Leib. Er heult jetzt auch.
"Nein, nein, nein.", wimmert er immer und immer wieder.
Negan steht über ihm, hält ihm die blutige Lucille vors Gesicht.
"Deine letzte Chance.", knurrt er leise, "Wenn du es jetzt nicht tust..." Der Typ schluchzt laut auf. Dann hebt er das Messer an seine Kehle und zieht es darüber. Blut ergießt sich über ihm, auch Negan bekommt einen Schwall ab.
Edens Blick richtet sich wieder auf Edd, dann fällt ihr Blick auf das blutige Messer in ihrer Hand. Sie springt auf Edd zu, reißt ihn an den Haaren nach oben und schneidet ihm mit dem Messer den Bauch auf. Seine Gedärme klitschen heraus wie dicke Würmer. Entsetzt starrt er sie an, kippt zur Seite und versucht tatsächlich, sich seinen Darm wieder in den Bauch zu stopfen.
Sie schaut ihm eine Weile fasziniert beim Todeskampf zu. Dann dringt ein letztes Röcheln aus seinem Mund. Sie geht zu der Leiche und treibt ihr das Messer ins Hirn. Es gibt schon genug Beißer hier draußen.

Als sie sich zu Negan umdreht, sieht er sie mit einer Mischung aus Faszination und Anerkennung an. Er tötet den anderen Wolf ebenfalls endgültig und wischt sein Messer an dessen Kleidung ab.
Die umstehenden Saviors haben die ganze Zeit schweigend zugesehen. Jetzt setzen sie sich in Bewegung. Einige von ihnen haben ihr Gemetzel sichtlich genossen, aber da ist auch Abscheu und Entsetzen zu sehen.
"Ihr könnt jetzt ins Bettchen.", sagt Negan zu ihnen, "Habt hier nen guten Job gemacht."
Die Saviors nicken und springen in ihren Wagen. Einige scheinen es nicht erwarten zu können, von hier zu verschwinden.
Eine Frau ist unter ihnen. Als sie in das Auto steigt, wirft sie Eden noch einen Blick zu. Eden ist noch nie von jemanden so angesehen worden. Die Frau sieht sie an, als wäre sie eine Aussätzige, eine Psychopathin,  eine ernstzunehmende Gefahr. Und eigentlich hätte Eden erwartet, dass sie sich dadurch schlecht fühlt. Aber es stört sie nicht im Geringsten. Sie lächelt der Frau zu und winkt ihr hinterher.

Die Scheinwerfer der Saviors verschwinden hinter den Bäumen.
"Lass uns hier verschwinden.", sagt Negan, zieht die Nase hoch und fährt sich mit dem Handrücken über die Stirn, verschmiert dort das Blut. Er ist voller Blut. Es klebt an seiner Kleidung, an seinen Händen, in seinen Haaren, in seinem Bart und natürlich an Lucille. Eine Geruchswolke aus Eisen und Schweiß umgibt ihn.
Sie müsste sich selbst und ihn dafür hassen, was sie gerade getan haben. Es müsste sie abstoßen.
Aber stattdessen, scheiße man, macht es sie scharf. Himmel! Sie war noch nie so scharf auf ihn, wie jetzt. Das Blut, seine Körperhaltung, der Rausch des Tötens, in dem sie noch immer treibt, macht sie an. Sie will ihn spüren, das Blut auf seiner Haut verschmieren, ihm den Schweiß ablecken. Und zwar jetzt.
Sie geht auf ihn zu, nein, sie stürmt auf ihn zu, und im nächsten Moment küsst sie ihn. Durch ihren Schwung prallt er rückwärts an den Jeep.
Er lässt ein erstauntes Schnauben hören, erwidert ihren Kuss aber sofort. Ihre Lippen scheinen zu glühen, Hitze breitet sich zwischen ihnen aus. 
Sie drängt sich an ihn, stöhnt leise auf, als sie seine Erektion spürt, und hat ihm im nächsten Moment schon seine Jacke abgestreift. Er lacht leise zwischen ihren Küssen.
"Du...", murmelt er.
"Halt's Maul.", knurrt sie und beißt ihm in die Unterlippe. Jetzt verliert er sich auch in diesem Rausch. Er knurrt leise, reißt sie nach oben und schleudert sie regelrecht auf die Rückbank des Wagens. Im nächsten Moment ist er über ihr, ihre Kleidung fliegt zu allen Seiten davon.
Sie ficken, sodass der Wagen quietscht und hüpft, die Fenster beschlagen. Heißere Lustschreie gellen durch die Nacht, locken Beißer an, die an den Scheiben kratzen. Im Inneren des Wagens ist es schwül-warm, die Gerüche von Blut und Schweiß und Sex umgeben sie in konzentrierter Form. Es riecht nach Leben und Tod.

Sie sitzt auf seinem Schoß, ihr dritter Orgasmus flaut langsam ab. Ihr ganzer Körper steht noch unter Strom, als seine Hand ihren Rücken hinabgleitet, durchzuckt es sie und sie hätte beinahe aufgeschrien.
Er legt den Kopf zurück, schließt die Augen. Sein Atem geht stoßweise und schnell, sein Herz hämmert dumpf an ihre Brust.
"Heilige Scheiße!", murmelt er und streicht sich über's Kinn, "Bei den Titten der heiligen Jungfrau Maria - was war das denn?"
Er öffnet die Augen wieder und sieht sie an. Ein Lächeln breitet sich auf seinem Gesicht aus.
"Ich hätte nie geglaubt, dass ich das jemals sagen würde, aber...verdammt, ich bin leergefickt, du hast mich ausgequetscht wie eine verfickte Fickzitrone. Ich kann nicht mehr."
Sie lacht und folgt mit dem Finger der Spur eines mittlerweile getrockneten Blutstropfens. Sie zieht sich von seiner Schläfe, über seine Wange und seinen Hals bis hin zu seinem Schlüsselbein.
Er lehnt sich nach vorne und beißt sanft in ihre Brustwarze, was ihr eine Mischung aus einem Kichern und einem Schrei entlockt. Dann wandern seine Küsse nach unten zu ihrem Bauch.
"Man sieht es jetzt.", murmelt er und streicht sanft über die Wölbung, "Das ist schön."
Er sieht wieder auf, sieht ihr in die Augen. Sie erwidert seinen Blick. Sein Hand greift nach einer ihrer Haarsträhnen, streicht sie aus ihrem Gesicht. Das Lächeln auf seinem Gesicht wird noch breiter.
"Du bist der Wahnsinn. Du bist einfach perfekt.", er küsst sie auf die Nasenspitze, "Ich bin glücklich mit dir. Verdammt, ja, das bin ich." Ein wohliger Schauer läuft über ihren Körper.
"Du...", beginnt sie, als etwas an das Heck des Jeeps knallt.
Eden lehnt sich nach vorne und wischt die beschlagene Heckscheibe ab. Zwei Beißer rangeln, lassen ihre Nägel über das Glas quietschen. Einer hat seinen Kopf auf die Scheibe gelegt und es sieht aus, als wolle er daran knabbern.
"Wir sollten jetzt wirklich mal verschwinden.", hört sie ihn sagen, "Wir haben ne Menge Lärm gemacht. Bald wird es hier nur so von toten Scheißhaufen wimmeln."
Sie nickt, greift nach ihrem BH, der dekorativ über einer der Nackenstützen hängt. Dann nimmt sie eine Bewegung war. Ein Stück hinter den beiden Beißern...

"Da ist jemand.", sagt sie und starrt angestrengt nach draußen.
"Beißer.", meint er.
Nein, das ist kein Beißer. Dafür sind diese Bewegungen viel zu schnell, viel zu geschmeidig. Ein Wolf?
"Ein Mensch!", ruft sie und zieht sich in Windeseile an. Im nächsten Moment reißt sie die Tür auf und springt nach draußen.
"Eden! Bleib hier!", hört sie ihn brüllen. Bei dem Versuch, sich schnell die Hosen hochzuziehen, stößt er sich den Kopf an der Wagendecke und flucht lautstark.
Für einen Moment ist ihr schwindlig. Verglichen mit der schwülen Hitze die im Wagen herrschte, ist es hier draußen eiskalt und klar. Dann sieht sie, wie jemand wegläuft. Sie sprintet der Person hinterher, wird jedoch von einem Beißer aufgehalten. Sie rammt ihm ihr Messer ins Hirn. Mist, jetzt hat sie ihn aus den Augen verloren!  Sie sucht hastig das Gelände ab.
Sie hört, wie Negan hinter ihr brüllt, er ist jetzt auch aus dem Wagen raus.
Dann sieht sie die Person wieder, sie hat jetzt fast den Waldrand erreicht. Sie hat sich zu ihnen umgedreht, ist ganz in Schwarz gekleidet.
Ein Knall ertönt und ein kleines, grelles Licht blitzt auf. Dann versetzt ihr jemand einen unsanften Stoß und sie fliegt in den Dreck.

Eden stöhnt auf. Sie ist schmerzhaft auf Händen und Knien gelandet. Steine bohren sich in ihre Haut. Aber sie wurde nicht getroffen. Sie sieht, wie die Person, die gerade auf sie geschossen hat, sich umdreht und Richtung Wald rennt. Eden springt auf die Füße und will hinterher laufen.
"Eden!"
Da ist etwas in Negans Tonfall, das sie aufhorchen, innehalten, lässt. Sie dreht sich zu ihm um.
Er lehnt in seltsamer Haltung am Heck des Wagens. Sein Gesicht ist schmerzverzehrt, eine seiner Hände presst er auf seine Flanke. Frisches Blut quillt zwischen seinen Fingern hervor.
Scheiße! Er hat die verdammte Kugel für sie abgefangen.

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