Moriarty In Love

By JedziaWho

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"Jim, ich vertraue dir." "Ich weiß Honey." Das Leben der jungen Melody ist kein Zuckerschlecken. Eine miese W... More

Vorwort
*1. Erste Begegnung
2. Eine Nummer
3. Nächtliches Gespräch
4. Erster Arbeitstag
5. Ein Treffen
6. Die Bande
7. Rückfall
8. Gefunden
9. Vergangenheit
10. Leben bei Jim
11. Bilder
12. Katie Special
13. Ein Traum
14. Fahrt nach Hause
15. Freunde
16. Aufregung
17. Die Feier
18. Ein Kuss
19. Ein Kampf
20. Probleme
21. Jobsuche
22. Geburtstag
23. Sebastian Moran
24. Streit
25. Ein Brief
26. Einkaufen
27. Abendgespräche
28. Umzug
29. Einzug
30. Abreise
31. Amerika
32. Brautjungfern
33. Die Vorbereitung der Braut
34. Die Hochzeit
35. Überraschung!
36. Mehr als Freunde
37. Los Angeles
38. New York
39. Albträume
40. Jims Abflug
41. Endlich wieder London
42. Frühstück zu zweit
43. Wanzen und Worte
44. Ein Morgen zu zweit
45. Alte Bekannte
46. Seltsames Erlebnis und Weihnachten
47. Erster Weihnachtstag
48. Schnee
49. Geschäftsreise
50. Ein Besuch mit Folgen
51. Jim
52. Die Wahrheit
53. Leben
54. Eine Entführung
56. Die richtige Wahl
57. Wiedersehen
58. Fragen
59. Neuer Morgen und Besuch
60. Eine Akte
61. Letzte Geheimnisse
62. Die letzte Ehre und Training
63. Schusstraining
64. Ein Kästchen
65. Shoppen und Wein
66. Neuigkeiten
67. Ringe
68. Die Gala
69. Bekanntschaften und Schüsse
70. Ausklang
Nachwort
Weihnachtsgeschenk

55. Rache

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By JedziaWho

Stunden später bin ich wieder alleine in meiner Zelle und weine still vor mich hin. Der Mann, dessen Namen ich noch immer nicht weiß, hat seine Drohung wahr gemacht: meine Nase blutet, ich habe eine Platzwunde kurz überm Auge und mindestens zwei Zähne in meinem Mund sind locker. Ich fühle mich wie damals, als meine Schulkameraden mich verprügelt haben, nur schlimmer, weil es dieses Mal darum geht dass ich jemanden verraten soll den ich liebe.
Trotz der Schläge habe ich nichts gesagt, weder ob ich etwas weiß, noch dass ich eigentlich nichts weiß. Jim hat ja alles vor mir geheim gehalten, genaugenommen weiß ich also gar nichts von dem was der Mann wissen will. Aber das lasse ich ihn nicht wissen, denn das wäre mein Tod. Jedoch hat er gedroht andere Methoden aufzufahren als rohe Gewalt, und das macht mir Angst. Verdammt, er kennt meine Vergangenheit, er weiß wovor ich am meisten Angst habe. Ich will das nicht nochmal durchmachen.
Plötzlich geht hinter mir die Tür auf und ich zucke zusammen als die Schritte um mich herum gehen. Ängstlich kneife ich die Augen zusammen und erwarte schon wieder die Stimme des Mannes zu hören, der sich nun anscheinend vor mich hinkniet.
"Ich tu dir nichts Melody", sagt da eine sanfte Stimme und ich reiße die Augen auf.
"Henry?"
Der blonde Mann schaut mich mitfühlend an und nickt.
"Ja, ich bins."
Fassungslos starre ich ihn an, dann werde ich wütend und traurig zugleich.
"Du gehörst also zu denen?", frage ich mit einem bitteren Beigeschmack. Der könnte aber auch von den Verletzungen meiner Unterlippe stammen.
"Ja, aber ich habe dich nicht entführt."
"Genau, du hast nur versucht mich umzubringen."
"Falsch, ich habe versucht dich von Jim zu trennen, und als das nicht funktionierte musste ich dich töten. Und da ich auch da versagt habe bist du jetzt hier und sollst uns Informationen geben", berichtigt er mich hart  und ich zucke zurück.
"Ich sage aber nichts."
Da berührt Henry mich sanft am Bein und sein Blick wird weicher.
"Du liebst ihn wirklich, nicht wahr?"
Ich nicke und Henry seufzt.
"Melody, es tut mir leid dir das sagen zu müssen, aber er liebt dich nicht. Seit du hier bist hat er sich nicht gemeldet, obwohl wir ihm eine Nachricht hinterlassen haben."
Seine Worte verletzen mich, da ich weiß dass er recht hat. Gleichzeitig brennt mir aber eine Frage auf der Zunge.
"Wer sind 'wir'?"
"Mein Boss und seine Leute, zu denen auch ich gehöre. Wir sind ein Verband von Auftragskillern und Kriminellen, und arbeiten für den Boss. Er ist übrigens der weißhaarige Kerl und er tut alles um James Moriarty zu verletzen und schließlich zu töten."
"Und da soll ich ihm bei helfen?", frage ich ihn und kann ein Schnauben nicht zurückhalten.
"Das hat keiner gesagt", antwortet Henry und seufzt.
"Sag uns doch einfach was du über Jim weißt, dann lassen wir dich gehen und du siehst uns nie wieder."
"Weißt du wie du dich anhörst? Wie Gollum! Und ich glaube dir nicht, ihr tötet mich doch sowieso, egal was ich sage."
"Mag sein. Allerdings will ich dich vor dem bewahren was mein Boss mit dir vorhat falls du weiterhin schweigst."
"Ach, jetzt willst du mir auf einmal helfen, nachdem du erst versucht hast mich umzubringen? Wenn ich gefesselt auf einem Stuhl sitze, gefoltert wurde und wahrscheinlich sowieso sterbe? Nein danke, ich brauche deine Hilfe nicht!", zische ich wütend.
"Warum bist du eigentlich so geworden? Wieso hast du entschieden Leute zu ermorden sei besser als sie am Leben zu lassen?"
"Weil man mir keine andere Wahl ließ", gibt Henry kalt zurück und steht auf.
"Es gibt immer eine Wahl, Henry. Du kannst immer das richtige tun, nur ob es das leichteste ist, weiß man nicht. Aber solange du das nicht einsiehst will ich deine Hilfe nicht."
"Dann halt nicht. Auf Wiedersehen Melody."
Mit diesen Worten geht er wieder aus dem Raum und lässt mich ganz alleine hier. Er schaltet auch noch das Licht aus und nun sitze ich, gefesselt, in dieser kalten, dunklen Zelle.

~~~

Ich weiß nicht wie lange ich gewartet habe bis die Männer wiederkommen, aber ich habe immer mal wieder geschlafen. Allerdings setzt die Kälte mir ganz schön zu und ich fühle förmlich wie sie mir die Kräfte entzieht. Allzu lange warte ich aber nicht, denn Hunger bekomme ich zwar schon, aber er wird nicht so stark.
Irgendwann kommen tatsächlich einige Leute zu mir, aber bevor ich etwas sagen kann, knebeln sie mich mit einem Tuch und lösen meine Fesseln. Ich bin viel zu schwach und ausgekühlt um mich zu wehren als sie mir die Hände auf den Rücken binden und mich grob auf die Füße zwingen. Stolpernd laufe ich hinter einem Mann her, durch dunkle, kalte Gänge und werde immer mal wieder geschubst wenn ich zu langsam bin. Ich trage nur Socken und spüre meine Füße kaum noch, da kommen wir in einen anderen Raum. Dort wartet bereits der weißhaarige Mann auf uns und ich werde brutal auf einen Stuhl gedrückt. Vor mir steht ein Mann mit einer Kamera auf einem Stativ und ich erstarre. Wollen die mich etwa filmen?

×××

Allwissender Erzähler:

Er macht sich Sorgen. Ernste Sorgen.
Wochenlang hatte er sie noch auf seinem Radar, wusste was sie tat, wo sie hinging und wen sie traf. Aber plötzlich war sie weg. Nicht dass es ihn stört, es ist ein anderer Teil von ihm der sich Sorgen macht, aber dieser Teil ist stark.
Gelangweilt sitzt er auf dem Sofa im Wohnzimmer und starrt auf den schwarzen Fernseher. Neben ihm liegt sein Laptop, doch er braucht ihn momentan nicht. Er wartet auf Sebastian, der bald wiederkommen sollte. Schon ist der Schlüssel im Schloss der Haustür zu hören und jemand tritt ein.
"Boss, du solltest sofort mitkommen", fordert Sebastian ohne Umschweife und Jim schaut zu ihm auf. Langsam blinzelt er und legt den Kopf schief.
"Wieso?"
"Weil es wichtig ist. Melody ist entführt worden."
Jim zuckt mit den Schultern.
"Und wenn schon Seb, es werden ständig Leute entführt, manche sogar von uns."
Fassungslos starrt Sebastian seinen Freund an und muss mühsam seine Wut zurückhalten.
"Du liebst sie. Da kann dir nicht egal sein was mit Melody passiert!"
Da macht der Laptop ein Geräusch und Jim nimmt ihn auf den Schoß. Eine E-mail ohne Absender und mit einem Anhang ist angekommen und er öffnet sie. Der Anhang führt zu einem Live-Stream und Jims Hand ballt sich zur Faust.
Mitten in einem grauen Raum mit Wänden aus Beton sitzt Melody gefesselt auf einem Stuhl. Ein Knebel verhindert dass sie Geräusche macht und man kann ihre Verletzungen im Gesicht sehen. Ihr Blick aus grünen Augen wirkt glasig und man sieht ihr an dass es ihr nicht gut geht. Im Video rechts neben ihr steht ein Mann mit weißen Haaren und mit einer Narbe im Gesicht.
"Hallo Jim, erinnerst du dich noch an mich?"
Die Stimme des Mannes ist kühl und drohend, und sie ist Jim bekannt.
"Schau mal wen ich hier habe, alter Freund. Deine kleine Freundin."
Er packt Melody an den Haaren und reißt einmal grob daran, sodass sie vor Schmerz aufschreit, doch das wird von dem Knebel abgedämpft. 
"Bedauerlicherweise will sie mir nicht sagen was sie über dich weiß, weswegen ich zu anderen Mitteln greifen muss", fährt der Mann fort und zieht nun ein Messer hervor. Er löst damit einen von Melodys Armen, hält ihn aber weiterhin fest und trennt ihren Ärmel auf. Die blasse, weiche Haut an ihrem Unterarm weist einige blaue Flecken auf, ist aber sonst unversehrt, zumindest bevor der Mann mit dem Messer etwas hineinritzt. Melody schreit vor Schmerzen und windet sich auf dem Stuhl, während Jim vor dem Bildschirm ohnmächtig zusehen muss. Seine Hand knackt, so sehr ballt er sie zur Faust, und sein ganzer Körper spannt sich an. Sebastian hinter ihm sagt keinen Ton, sondern starrt nur gequält auf den Laptop. Melody ist eine Freundin, und auch wenn sie am Anfang irgendwie lästig war, hat er sie sehr gern.
Nach einer gefühlten Ewigkeit hört der Mann auf und bindet Melodys Arm mit den Wunden nach oben auf der Armlehne des Stuhls fest. Die Schnitte bilden ein Wort, Revenge.
"Ja Jim, sie ist meine Rache. Meine Rache für all das, was du mir angetan hast. Und sie wird leiden, alles nur wegen dir!"
Melody hat mittlerweile angefangen zu weinen, es sind leise, unaufhörlich fließende Tränen und sie zittert am ganzen Körper bei diesen Worten.
"Wir müssen sie da rausholen", sagt Sebastian emotionslos und Jim nickt, starrt aber wie gebannt auf den Bildschirm, auf dem der Mann sich wieder Melody nähert. Das Messer hat er weggesteckt, doch nun stellt er sich hinter den Stuhl und legt seine Hände auf ihre Schultern. Die junge Frau verkrampft sofort und man kann die Panik in ihren Augen sehen.
"Ich kenne ihre Vergangenheit, Jim. Die ganze schmutzige Geschichte", sagt der Mann und beginnt Melodys Schulter zu tätscheln, da gleitet seine Hand tiefer und Melody windet sich auf dem Stuhl. Mit eisernem Griff hält er sie fest und ignoriert ihre gedämpften Schreie. Ein letztes Mal schaut er noch in die Kamera, dann wird der Bildschirm schwarz.
"NEIN!"
Mit diesem Schrei springt Jim auf und wirft den Laptop neben sich, dann stürmt er an Sebastian vorbei und die Treppe hinauf. Der Sniper nimmt den Laptop und eilt Jim hinterher, der in sein Schlafzimmer gerannt ist.
"Ich verfolge den Link zurück", informiert er seinen Chef und beginnt sofort mit der Arbeit, während Jim eine geheime Tür öffnet und einen kleinen Raum enthüllt. Dorthin hat er all seine  Waffen gepackt damit Melody sie auf keinen Fall entdeckt.
"Sie werden in einem verlassenen, alten Gebäude sein, den Wänden nach zu urteilen. Der Keller eines Lagerhauses oder einer alten Schule", sagt Jim während er mit routinierten Bewegungen einige Pistolen lädt und auf einen schwarzen Tisch in der Mitte der Kammer legt. Schalldämpfer und zusätzliche Patronen kommen hinzu, sowie Messer und andere Dinge. Jims anfängliche Verzweiflung, die durch das Video und Melodys Auftauchen ausgelöst wurde, verwandelt sich in Logik und eiskalte Berechnung.
"Ich habe vielleicht etwas", ruft Sebastian plötzlich und Jim schaut auf. In seinen dunklen Augen glitzert Mordlust.
"Das Spiel hat begonnen."

×××

So, hallo an euch ^^ Ich wollte mich mal wieder melden um euch für fast 3K views zu danken!!!!! Das freut mich gerade mega <3 

Und ich weiß dass der letzte Satz eigentlich von Sherlock ist, aber ich dachte mir, da die beiden ja so ähnlich sind, könnten sie auch den selben Spruch haben :)

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