Moriarty In Love

By JedziaWho

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"Jim, ich vertraue dir." "Ich weiß Honey." Das Leben der jungen Melody ist kein Zuckerschlecken. Eine miese W... More

Vorwort
*1. Erste Begegnung
2. Eine Nummer
3. Nächtliches Gespräch
4. Erster Arbeitstag
5. Ein Treffen
6. Die Bande
7. Rückfall
8. Gefunden
9. Vergangenheit
10. Leben bei Jim
11. Bilder
12. Katie Special
13. Ein Traum
14. Fahrt nach Hause
15. Freunde
16. Aufregung
17. Die Feier
18. Ein Kuss
19. Ein Kampf
20. Probleme
21. Jobsuche
22. Geburtstag
23. Sebastian Moran
24. Streit
25. Ein Brief
26. Einkaufen
27. Abendgespräche
28. Umzug
29. Einzug
30. Abreise
31. Amerika
32. Brautjungfern
33. Die Vorbereitung der Braut
34. Die Hochzeit
35. Überraschung!
36. Mehr als Freunde
37. Los Angeles
38. New York
39. Albträume
40. Jims Abflug
41. Endlich wieder London
42. Frühstück zu zweit
43. Wanzen und Worte
44. Ein Morgen zu zweit
45. Alte Bekannte
46. Seltsames Erlebnis und Weihnachten
47. Erster Weihnachtstag
48. Schnee
49. Geschäftsreise
50. Ein Besuch mit Folgen
51. Jim
53. Leben
54. Eine Entführung
55. Rache
56. Die richtige Wahl
57. Wiedersehen
58. Fragen
59. Neuer Morgen und Besuch
60. Eine Akte
61. Letzte Geheimnisse
62. Die letzte Ehre und Training
63. Schusstraining
64. Ein Kästchen
65. Shoppen und Wein
66. Neuigkeiten
67. Ringe
68. Die Gala
69. Bekanntschaften und Schüsse
70. Ausklang
Nachwort
Weihnachtsgeschenk

52. Die Wahrheit

905 62 26
By JedziaWho

"VERDAMMT!"
Aufgeschreckt springe ich aus dem Bett.
Es ist Wochenende und nun eine Woche her seit Henry versucht hat mich zu töten, aber seitdem ist nichts passiert. Zum Glück.
Ich habe heute bei Jim übernachtet, weil bei mir zu Hause momentan Bauarbeiten in der Straße stattfinden und es relativ laut ist. Außerdem war die Nacht... sehr angenehm.
Doch Jims wütender Schrei hat mich aufgeweckt und nun tapse ich müde die Treppe hinunter und zu ihm ins Wohnzimmer. Jim läuft dort unruhig auf und ab, in ein weißes T-shirt und eine karierte Pyjama-Hose gekleidet, und sieht verärgert aus.
"Was ist denn los?", frage ich und gähne.
"Sh!", macht Jim und hebt eine Hand in meine Richtung.
"Wieso?"
"Sei still!"
So habe ich Jim noch nie gesehen und es gefällt mir nicht.
"Ist ja schon gut, ich geh ja."
"Du sollst ruhig sein!", schreit Jim mich an und ich zucke zusammen. Eindeutig nicht gut.
Schnell verschwinde ich wieder nach oben und hole meine Sachen um mich unten zu duschen. Was auch immer mit Jim los ist, wenn er so drauf ist will ich nicht das Wochenende verbringen. Dass er mich anschreit ist noch nie passiert, und so wütend war er bisher auch nicht. Es verletzt mich und für einen winzigen Moment habe ich das Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben, doch das schiebe ich schnell weg. Stattdessen kommen mir Henrys Worte in den Sinn: Jim ist wahrscheinlich der gefährlichste Mann von ganz London. Und der kaltblütigste auch. Er hat Dutzende Herzen gebrochen, noch mehr Leben zerstört und etliche andere Dinge getan.
Zu so einem Mann würden Stimmungsschwankungen und seltsames Verhalten passen, oder nicht? Hoffentlich ist es nicht wie in so Filmen, wo der Mann erst perfekt scheint und sich am Ende als gewalttätiger Mistkerl entpuppt. Das würde ich nicht aushalten.
Nachdenklich gehe ich, als ich fertig mit duschen bin, wieder ins Wohnzimmer und finde Jim auf dem Sofa sitzend vor. Langsam nähere ich mich ihm und versuche zu erkennen ob noch immer so seltsam ist, oder ob er sich wieder eingekriegt hat.
"Jim?", frage ich sanft und er hebt ruckartig den Kopf. Sein Gesichtsausdruck ist ernst, seine Lippen sind zu einem dünnen Strich zusammengekniffen und er wirkt kaum noch wie mein Freund Jim.
"Was ist los mit dir?", frage ich weiter und komme ihm noch näher.
"Nichts was du verstehen könntest", gibt er kühl zurück, steht auf und geht ohne ein Wort zu sagen ins Bad. Perplex schaue ich ihm hinterher, da vibriert ein Handy. Es ist Jims, es liegt auf dem Sofa, mit dem erleuchteten Bildschirm nach oben, und eine Nachricht ist angekommen:

C: Mission gescheitert, Ziel entkommen. Erwarten weitere Anweisungen.

Wer ist C?
Schnell vergewissere ich mich dass Jim nicht wiederkommt, dann nehme ich sein Handy und verschwinde in der Küche. Ich weiß, das hier ist fast illegal, aber ich muss es wissen. Ich muss wissen ob Henry recht hatte.
Beim Entsperren verlangt das Handy nach einem Code, und ich halte es schräg gegens Licht um Jims Fingerabdrücke auf dem Display zu sehen. Nach zwei Versuchen habe ich seinen Code richtig eingegeben und habe nun kompletten Zugriff auf Jims Handy und alle Daten darauf. Irgendwie komme ich mir mies vor, einfach seine Nachrichten zu lesen.
Doch meine Neugierde siegt und ich scrolle durch die geöffnete Konversation.

C: Wie lautet der Auftrag?

Me: Adrian Kirschbaum. Big Ben, 10:50 Uhr. Schnell und leise.

C: Wird erledigt.

Ich gehe aus dieser Konversation und öffne die zwischen Jim und Sebastian.

Seb: Hey Boss, du solltest heute nicht zur Arbeit kommen. Gibt ein paar Probleme hier.

Me: Mensch Seb, krieg das auf die Reihe!

Ich scrolle weiter nach unten, zu einer anderen Stelle.

Seb: Geht es dir noch gut?! Du hättest draufgehen können!

Me: Bin ich aber nicht Sebby :)

Seb: -.-

Bei einer anderen Stelle wirkt Jim irgendwie komisch.

Me: Naaaa, hast du Spaß? :D

Seb: Ziel wurde ausgeschaltet, der macht dir keinen Ärger mehr.

Me: Du Spielverderber :(

Schockiert starre ich auf das Display. Ziel wurde ausgeschaltet? Was? Jim hätte draufgehen können?!
Was ist das nur für eine Firma?
Und gleichzeitig trifft es mich hart: Henry hat recht. Jim ist gefährlich.
Ziel - eine Person die ausgeschaltet werden soll.
Ausschalten - töten.
Jim gibt Morde in Auftrag. Und Seb führt diese Aufträge, zusammen mit anderen, aus.
Aber das kann doch nicht sein, gewiss irre ich mich. Jim kann mich doch nicht so sehr und so lange belogen haben... oder?
"Hast du es also herausgefunden?", ertönt da plötzlich Jims Stimme hinter mir und ich wirbele erschrocken herum. Mein Herz hämmert wie verrückt gegen meine Brust und ich starre Jim an, der seelenruhig in der Tür steht. Er hat sich geduscht und umgezogen, nun trägt er ein dunkles T-shirt unter einem schwarzen Jackett und seine Hände stecken in den Hosentaschen seiner Jeans. Berechnend und ausdruckslos schaut er mich an und streckt schließlich eine Hand aus.
"Könnte ich das bitte wiederhaben?"
Wortlos gebe ich ihm sein Handy und er steckt es in seine Hosentasche.
"Zu freundlich."
Seine Stimme hört sich anders an als sonst, und zusammen mit seinem merkwürdigen Verhalten wirkt er ein wenig... verrückt.
Unfähig irgendetwas zu sagen schaue ich ihn nur an und lasse ihn sprechen.
"Ich hätte gedacht dass du es früher raus bekommst, immerhin war es einige Male mehr als deutlich zu sehen", meint er fast tadelnd und kommt langsam auf mich zu.
"Du hast es oft einfach übersehen... oder du wolltest es nicht sehen."
Er legt den Kopf schief und mustert mich mit einem unergründlichen Blick.
"Ich weiß nicht mal genau was ich an dir finde... so gewöhnlich."
Unmerklich zucke ich zurück und innerlich krampft sich etwas in mir zusammen. Jims Worte verletzen mich, vorallem da es nicht der Jim ist, den ich kenne.
"Hör auf so zu reden", sage ich mit leicht zitternder Stimme und balle eine Hand zur Faust.
"Und noch immer leugnest du es!", ruft er aus und wirft die Hände in die Luft. Er beginnt langsam um mich herum zu gehen und ich drehe den Kopf.
"Was? Dass du..."
Meine Stimme versagt und ich spüre seinen Atem an meinem Ohr.
"Ich bin nicht der Mann für den du mich hältst", flüstert er und ich erstarre. Dass Jim so etwas sagt und meine schlimmsten Befürchtungen somit bestätigt, trifft einen ganz empfindlichen Nerv in mir. Es ist als würde etwas in mir ganz langsam und schmerzhaft zerbrechen.
Nun stellt sich Jim wieder vor mich und schaut mir in die Augen. Doch wo vorher Liebe und Wärme in seinen dunkelbraunen Augen war, ist nun nichts mehr, nur abgrundtiefe Dunkelheit.
"Nichts von dem was ich dir gesagt habe ist wahr", sagt er und beobachtet meine Reaktion auf seine Worte. Er scheint eine fast schon sadistische Freude daran zu haben, mich zu verletzen.
"Wie... alles?", frage ich mit schwacher Stimme.
"Mein Beruf, meine Vergangenheit, Seb... fast alles was du über mich weißt", erwidert er und lächelt, aber ohne seine Augen.
"Ich weiß kaum etwas über dich."
"Oh, dann ändere ich das jetzt."
Er dreht sich von mir weg und breitet die Arme aus, als wolle er auf die ganze Welt zeigen.
"James Moriarty, einziger Consulting Criminal der Welt und ein eiskalter Mörder. Müsste dir doch gefallen, nicht?", meint er während er sich mit einem breiten, irren Grinsen zu mir umdreht und ich starre ihn ungläubig an. Jim ein Mörder?
"Jetzt guck doch nicht so entgeistert. Einmal sage ich dir die Wahrheit und dann kommt sowas."
Er klingt ein wenig beleidigt und lässt seine Arme wieder sinken. Fast vorwurfsvoll schaut er mich an und sein Grinsen ist wie weggewischt.
"Du bist verrückt", wispere ich und der Schmerz in mir wird immer stärker. Er hat mich angelogen, die ganze Zeit. Und ich habe mich ihm hingegeben, naiv und blind vor Liebe. Was bin ich für eine Idiotin.
Langsam und leise rollen Tränen über meine Wangen und ich schaue Jim an, der nun wütend wird. Sein Gesicht wird hart und kalt, und seine Augen wirken nun ganz schwarz.
"Ich bin ein Psychopath. Das sagen zumindest die Ärzte, und ich stimme ihnen zu. Aber ich mag es nicht wenn man mich verrückt nennt", knurrt er mit bedrohlich tiefer Stimme und ich weiche ein wenig zurück. Allmählich werde ich auch wütend, und zwar auf mich selbst und Jim.
"Und ich mag es nicht wenn man mich belügt. Mein ganzes Leben lang wurde ich verletzt, gedemütigt und man hat mir schreckliche Dinge angetan! Und du wusstest es! Du wusstest es, hast mich belogen und benutzt!"
Doch Jim zuckt nur mit den Schultern.
"Ich liebe es zu spielen."
"Dann hatte Henry recht", sage ich und gehe auf die Tür zu. Ich will nur noch hier weg.
Schnell nehme ich mir meinen Mantel und will gerade zur Haustür gehen, da tritt Jim hinter mir auf den Flur.
"Melodyyyy", säuselt er mit gruseliger Stimme, die seine Verrücktheit nur unterstreicht und ich wirbele herum. Plötzlich habe ich Angst, Angst vor Jim und davor dass er mir etwas antut.
"Lass mich in Ruhe!", fordere ich, doch er kommt langsam näher.
"Wenn du niemandem etwas erzählst, sicher Honey."
Unschlüssig schaue ich ihn an und wähle meine Worte mit Bedacht.
"Ich bin nicht diejenige die das Vertrauen anderer Menschen bricht."
Dann drehe ich mich um, öffne die Haustür und verlasse Jims Haus so schnell es geht.
Auf dem Weg zur Bushaltestelle ziehe ich mir meinen Mantel an und warme Tränen laufen mir ungehindert übers Gesicht. Die kalte Luft brennt auf meiner Haut, aber das stört mich nicht denn es passt zu meiner Stimmung. Ich fühle mich kalt, leer, sinnlos. Jim, der einzige Mann den ich so nah an mich herangelassen, mit dem ich geschlafen habe, den ich liebe, hat mich belogen und verraten.
So verletzt habe ich mich noch nie gefühlt. Jetzt bin ich ganz alleine, denn auch Seb ist nicht der für den ich ihn hielt. Er ist mehr als nur Jims Bodyguard, sondern auch noch ein Auftragskiller. Und mit solchen Menschen saß ich im Auto, solchen Menschen habe ich meine tiefsten Geheimnisse erzählt.
Und wozu?

~~~

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