"Süße, wir müssen deine tollen Augen betonen. Wenn ich mit deinen Augen fertig bin und Steve mit den Locken, wirst du die Schönste heute Abend sein."
Amanda, Mom, Hope und ich waren beim Friseur und ließen uns hübsch machen für den heutigen Abend.
Für den Ball.
Meine Stylisten hießen Steve und Ricky.
Sie erzählten viel und ich hatte einiges zu lachen.
Der Abend sollte unvergesslich werden und ich freute mich schon tierisch.
"So Schätzchen, schau es dir an. Mal wieder haben Steve und Ricky ein Wunder vollbracht.", Ricky klatschte sich freudig in die Hände, während Steve meine Locken noch mit einer Tonne Haarspray fixierte und ich mich dann endlich im Spiegel betrachten konnte.
Das hatten die beiden wirklich wundervoll hinbekommen.
"Wow, danke. Es ist perfekt.", bedankte ich mich bei ihnen.
Mom kam fertig hergerichtet zu uns und übergab Steve eine eingepackte Schachtel, flüsterte ihm etwas zu, bevor sie sich zu mir drehte:
"Du siehst fantastisch aus.", sagte und dann wieder ging.
Ok...
Steve öffnete die Schachtel und schlug sich die Hand auf den Mund:
"Oh mein Gott."
Ich bekam ein mulmiges Gefühl.
Was war das?
"Ricky, schau dir das mal an."
"Oh mein Gott, sie ist wunderschön."
Er legte sich eine Hand ans Herz.
"Schätzchen, schließ deine Augen."
"Warum, was ist da drin?", fragte ich neugierig. Was sollte das?
Doch sie sahen mich nur mit einem Blick an, der mir deutete, dass ich einfach machen sollte, was sie sagten.
Seufzend schloss ich die Augen.
Ich hörte Papier knistern, bevor sich etwas Kaltes an mein Gesicht legte. Ich spürte, wie es an meinem Hinterkopf zugeknotet wurde und einer von den beiden mir die Hände auf den Schultern platzierte .
"Mach die Augen auf."
Auf Kommando öffnete ich sie.
Und war sprachlos.
Eine silberne Maske mit vielen kleinen Details schmückte mein Gesicht.
"Wow. Sie ist zauberhaft. Aber wofür?"
"Na weil es ein Maskenball ist."
Ein Maskenball.
"Wirklich?", fragte ich überrascht.
Das wurde ja immer besser.
Steve und Ricky nickten.
Die beiden hatten wirklich verdammt gute Arbeit geleistet. Meine Augen stachen hervor, und durch die Maske lag der Fokus besonders auf ihnen.
Jetzt konnte ich den Abend gar nicht mehr erwarten.
Durch den Spiegel sah ich Mom und Amanda auf mich zu kommen. Sie hatten Masken, die sie an einem Stab halten mussten in den passenden Farben zu ihren Kleidern. Sogar Hope hatte eine goldene mit rosanen Federn daran.
Einen ganzen Saal voll mit Leuten mit eleganter Kleidung und dazu Masken, die Vorstellung ließ Aufregung in mir steigen.
Dieser Abend wurde besonders.
♡
"Mom! Kannst du mir mein Kleid zu machen?"
Es herrschte dezentes Chaos. Wir vier huschten umher, betrachteten uns im Spiegel und perfektionierten die letzten Kleinigkeiten.
"Maddy, dir fehlt noch etwas.", sagte Mom, als sie mich lächelnd betrachtete. Sie selbst sah sehr hübsch aus heute. Wir hatten die gleichen gelockten Haare, nur waren ihre braunen Augen weniger stark geschminkt. Dafür hatte sie einen dunkelroten Lippenstift, der sehr schön zu ihrem dunkelblauen Kleid passte.
"Was?", fragte ich.
Aus ihrem verschnörkelten Schmuckkästchen nahm sie eine Perlenkette und legte sie mir an.
"Die Kette hat mir dein Vater zu unserer Verlobung geschenkt."
Ihre Hände verweilten an meinen Oberarmen.
"Mein kleines Baby ist zu einer richtig schönen, jungen Frau herangewachsen."
So viel Liebe lag in ihrem Blick.
Ich schloss sie in meine Arme.
"Danke, Mom. Ich hab dich lieb."
"Ich dich auch."
Nach unserem emotionalen Mutter-Tochter-Moment waren wir alle top gestylt und trugen unsere Masken.
"Bereit, Ladys?", fragte Amanda grinsend.
Ich hakte mich bei meiner Mutter ein und schenkte ihr ein Lächeln.
Auf geht's!
♡
Elegant schritten wir den langen Flur entlang bis zur Treppe.
Von oben sah ich schon Jayden und meinen Dad, die jedoch beide gerade ihre Ärmelenden richteten.
Langsam gingen wir eine Stufe nach der anderen hinunter, ein filmreifer Auftritt.
ACHTUNG!!!!
BEREIT FÜR MEINE KRASSEN FOTOSHOP SKILLS??!?¿
HAHAHAHA
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3
2
1
Jetzt mal ohne Witz, ich find das ist mir echt gut gelungen ja.
Als Jayden seinen Blick hob, traf er direkt meinen. Er trug einen schwarzen Anzug mit glänzenden blauen Elementen und einer blauen Fliege. Seine Haare perfekter und fluffiger denn je.
Er war so schön.
Seine Augen weiteten sich, während er mich betrachtete.
War das jetzt positiv oder negativ?
Mehrmals fuhr er mit seinen Augen meinen Körper auf und ab, als würde er ihnen nicht trauen.
In meinem Bauch machte sich ein Gefühl breit. Ein warmes, aufregendes Gefühl, das mich auf merkwürdige Art und Weise glücklich machte.
Mein Lächeln konnte ich nicht zurückhalten und so kam ich strahlend vor ihm an.
"Babe, du...", er schüttelte fassungslos seinen Kopf, nahm meine Hand und drehte mich um meine eigene Achse.
"Verdammt, du bist so sexy."
Meine Wangen erhitzten sich.
Ich zog lächelnd seine Fliege gerade.
"Du siehst auch nicht schlecht aus.", neckte ich ihn.
Mein Hirn schrie:
NICHT SCHLECHT?¿
ER IST SEXY, HEIß, PERFEKT, ADONIS!
okay, komm, ich musste cool bleiben.
Konnte ja schlecht über ihn herfallen.
...
Er fuhr sich durch die Haare.
"Findest du 'nicht schlecht' nicht etwas unterbewertet?"
"Hmm.", ich tippte mir grübelnd ans Kinn.
"Ganz okay trifft es besser.", meinte ich dann schulterzuckend.
"Sag, dass ich heiß aussehe."
"Nein."
"Los."
"Nein."
"Sag es."
"Nö."
"Madison."
Ich kannte niemanden, der meinen Namen so schön aussprach wie er.
"Jayden."
Mein Vater räusperte sich.
Ups.
"Madison.", er breitete seine Arme aus, in die ich mich hinein schmiegte.
"Dad."
"Du siehst wunderschön aus", flüsterte er mir ins Ohr, "auch wenn dein Kleid zu kurz ist."
Meine Mom schlug ihm gegen die Schulter und gab ihm einen warnenden Blick. Ich musste lachen.
Er trennte sich von mir und hob schützend die Hände.
"Schon gut, schon gut, meine Damen. Können wir los?"
Zustimmend machten wir uns auf den Weg zu den Autos.
"Bis gleich.", raunte Jayden mir ins Ohr und verpasste mir damit Gänsehaut.
Ich reagierte unheimlich auf ihn.
Die Autofahrt verging wie im Flug, bis wir schließlich ankamen. Ein paar Presseleute waren da und Fotos wurden gemacht.
Vor dem Auto erstreckte sich ein roter Teppich, der ins Innere führte. Und schon jetzt erkannte ich viele Menschen mit Masken.
Ich sah meinem Dad durch den Rückspiegel dabei zu, wie er sich seine schlichte, schwarze Maske anzog und sich dann zu uns drehte.
"Showtime.", zwinkerte er mir und Mom zu, bevor wir die Türen öffneten und ausstiegen.
Kurz warteten wir auf die Parkers und gingen dann alle zusammen rein. Jayden hatte mitterweile auch seine Maske an, die die gleiche glänzende Farbe hatte wie die blauen Details auf seinem Anzug.
Gott, hatte dieser Junge Geschmack. Alles war perfekt aufeinander abgestimmt.
Kaum war er neben mir, schlang er seinen Arm um meine Taille und zog mich an seine Seite.
"Ich werde den ganzen Abend meine Hände nicht von dir lassen können.", flüsterte er.
Damit sendete er Stromschläge von meinem Ohr in mein Herz und auch gleich noch in meinen Bauch.
"Ist das eine Drohung oder ein Versprechen?", fragte ich fast schon verführerisch zurück.
Ich war ja so viel mutiger geworden in seiner Nähe. Ich musste aufpassen, was ich sagte.
Er schenkte mir ein freches Grinsen.
"Beides."