Ferien/ Hölle auf dem Bauernh...

By FlyingMonkey1004

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Yoo Youngjae, der Sohn eines Multimilliardärs, wird als Bestrafung für sein arrogantes Verhalten in den Somme... More

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By FlyingMonkey1004






Ganz die Ruhe selbst marschierte ich in meinem Zimmer auf und ab. So hätte ich es zumindest jedem erzählt, der mich gefragt hätte. In Wirklichkeit tigerte ich schon seit ein paar Tagen ruhelos durch das helle Penthouse. Zuckte bei jedem Klopfen, Kratzen, Klingeln, oder noch so kleinem, verdammten Geräusch zusammen.


Warum ich das tat?


Das weiß ich selbst nicht.


Gut, das war eine Lüge, aber ich würde sie jedem erzählen, den es interessierte.


In echt wusste ich sehr wohl, was mich den ganzen Tag auf 180 laufen ließ. Und die einzige Person, der ich das erzählte, vor der ich diese schreckliche innere Niederlage eingestand, war ich selbst.


Nun zurück zur anfänglichen Frage, warum ich mich so verhielt, wie ich es tat. Die Antwort war simpel und brachte mich dennoch immer wieder leicht zur Weißglut.


Daehyun.


Versteht mich nicht falsch. Ich war nicht auf ihn sauer, oder machte ihn für meinen Zustand verantwortlich. Zumindest nicht direkt.


Jede Person die sich ein bisschen für mich interessierte, würde jetzt Fragen was unser lieber Daehyun denn getan hatte um mich zu solchen Gefühlen zu bewegen.


Auch hier wäre die Antwort relativ einfach, aber gleichzeitig ungemein kompliziert.


Daehyun war jetzt schon seit längerer Zeit hier. Hier in der Großstadt. Das alles hätte ich nicht gewusst, hätte es mir Emma nicht brühwarm erzählt, da er sich nicht meldete. Und das war es! Er meldete sich nicht!


Warum mich das so aufregte?


Ich wusste es selbst nicht, was mich noch mehr beunruhigte. Immerhin konnte es mir egal sein was Daedae machte. Wo er war. Wir würden uns nie wieder sehen. Er hätte keinen Grund mit mir zu sprechen, ebenso wenig wie ich einen hatte.


Und dennoch...


Frustriert fuhr ich mir durch die Haare – brachte meine Frisur komplett durcheinander- und ließ mich seufzend auf das moderne Ledersofa sinken. Daedae, welcher bis eben meinem Treiben stumm zugesehen hatte tapste stumm zu mir und legte seinen Kopf auf meinem Bein ab.


Gedankenverloren fuhr ich mit den Fingern durch sein weiches Fell. Inzwischen reichte mir das nicht mehr ganz so kleine Monster bis kurz übers Knie. Daedae gab ein zufriedenes Brummen von sich, als ich ihn zwischen den Augen streichelte und ich musste leicht schmunzeln.


„Sir!"


Jäh wurde die angenehme Stille, welche sich über mich zu legen begonnen hatte, von dem Angestellten meines Vaters durchbrochen. Missmutig blickte ich auf.


„Sir!", wiederholte er nochmal, an meine Launen schon gewöhnt, " Ihre Eltern wünschen Sie in der Firma zu sehen."


Nachdem ich mich nicht rührte, fügte er noch ein, " Jetzt, Sir", hinzu.


Ich unterdrückte ein genervtes Augenrollen und nickte dem Angestellten zum Dank leicht zu, ehe ich mich auf den Weg in mein Zimmer begab um mich umzuziehen. Kurz genoss ich den überraschten Gesichtsausdruck des Angestellten bei meiner ungewohnten Geste, ehe die Langeweile Einzug hielt.
Wann immer meine Eltern mich ins Hauptgebäude der Firma bestellten, konnte es nur langweiliges Gerede mit einem Klienten, oder Lehrreiche Vorträge über die Führung einer Firma bedeuten.


Langweilig eben.


Schnell zog ich die bequeme Jogginghose und das übergroße Shirt aus und begann mir etwas halbwegs Vorzeigbares anzuziehen. Die Kleidung, welche ich normalerweise vor meiner Zeit am Land getragen hatte also.


Der Chauffeur sagte nicht über Daedae, welcher sich wie üblich zu mir auf die Rückbank des Mercedes setzte und reihte sich langsam in den zähen Großstadtverkehr ein. Dicht an dicht standen die Autos nebeneinander und bewegten sich schnaufend und Hupend zentimeterweise über den schmutzigen Asphalt.


Meine Augen beobachtete die Menge an Passanten, welche sich ebenso wie die Autos – allerdings um einiges schneller- über die Bürgersteige bewegte. Irgendwo da draußen zwischen all den hohen Gebäuden war Daehyun. Daehyun, den ich mir in der Großstadt nur schwer vorstellen konnte und der sich sicherlich dennoch perfekt in die Stadt einfügte.




Die Yoo Corporation befand sich in einem hohen, dunkelverglastem Wolkenkratzer von dem aus man die gesamte Stadt überblicken konnte. Das Büro meiner Eltern befand sich natürlich im obersten Stock und hatte eine eigene Dachterrasse. Gelangweilt beobachtete ich, wie das kleine Licht im Fahrstuhl Nummer für Nummer höher kletterte, bis es schließlich mit einem ‚Bing', die letzte erreicht hatte und sich die Marmortüren öffneten.


Ich hoffte, dass meine Haare nicht ganz so durcheinander waren wie ich dachte und betrat den langen Gang. Meine Schuhe gaben ein dumpfes Klicken von sich, als ich auf dem auf Hochglanz polierten, schwarzen Steinboden des Flures entlangging und passte auf, dass Daedae mir auch folgte.


Meine Mundwinkel hoben sich belustigt, als ich an die vielen armen Seelen dachte, die jeden Tag diesen Gang entlang schlotterten und Angst hatten, die dunkle, schwere Holztür am Ende des Flures zu öffnen. Um ehrlich zu sein, war das düstere Design dieses Ganges meine Idee gewesen. Die Klienten sollten Angst vor meinen Eltern haben und so ein stiller, kalter Flur reichte schon um die Fantasie anzukurbeln.


Als ich das Büro meiner Eltern betrat, schlug mir sofort eine Geschäftliche Atmosphäre entgegen. So eine, bei der die Luft nach Aktenpapier roch und dem teuren Rasierwasser anzugtragender Geschäftsmänner.


Ich setzte mein bestes falsches Lächeln auf und stellte mich auf einen weiteren vergeudeten Abend voller Prahlereien und geheuchelter Komplimente ein.






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Müde und mit leichten Kopfschmerzen löste ich die oberen zwei Knöpfe meines Hemdes und stieß laut die Luft aus. Durch die Tür drangen gedämpft die Laute des Restaurants herein und ich war dankbar für den kurzen Augenblick der Ruhe.


Meine Wangen fühlten sich von dem ganzen Lächeln ganz steif an. Durch den Sommer hinweg war ich aus der Übung gekommen. Ich drehte einen der Wasserhähne vor mir auf und spritzte kühles Wasser in mein geschundenes Gesicht.


Nach stundenlangem Gerede über Geschäftliches hatten sich meine Eltern mit dem Klienten – irgendein hohes Tier so wie alle anderen - geeinigt und wir waren zur Besiegelung unseres Vertrages mit ihm Essen gegangen. Nichts Unübliches.


Mit großem Bedauern hatte ich Daedae, welcher mir die Stunden des steifen Dasitzens erleichtert hatte, nach Hause geschickt. So ein Restaurant wie dieses hier war nichts für ihn.


Müde stützte ich mich mit den Händen links und rechts neben dem Waschbecken auf der Marmorplatte ab. Das Restaurant war wieder irgendwo hoch oben in einem Wolkenkratzer und streute Goldplättchen über jedes Gericht. Ich mochte Goldplättchen nicht. Sie schmeckten einfach schal. Nach gar nichts.


Ich seufzte und starrte müde mein Spiegelbild an. Solange meine Wangen noch taub waren, musste ich wieder raus, denn sobald ich wieder was spürte, würde es einfach nur noch die pure Hölle sein zu lächeln. Nachdem ich mich überzeugt hatte, dass Frisur und Kleidung in Ordnung waren, kehrte ich wieder an den Tisch zurück um mich, gut erzogen wie ich war, an dem Gespräch zu beteiligen.






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Der nächste Tag verlief ereignislos wie jeder andere. Ich erschreckte die Dienstboten in dem ich ihnen meine Hilfe bei der Hausarbeit anbot und ging mit Daedae in einem nahegelegenen Park spazieren. Es machte mir Spaß ihn beim Spielen im Gras zu beobachten und ich wurde traurig wenn ich daran dachte, dass dieser kleine Park das einzige Stücken Grün mit halbwegs sauberer Luft war, dass ich ihm bieten konnte.


So oft wie möglich verließ ich das schreiend leere Penthouse und führte Daedae durch die Stadt. Kaufte ihm Spielzeug und brachte ihn in verschiedene Luxus- Hundesalons. Meine Freundin Seo-hyeon bekam einen beunruhigenden Quietschanfall als sie Daedae das erste Mal zu Gesicht bekam und ich schwor mir den Armen nie wieder so einer grauenvollen Lautbeschallung auszusetzen.



Es kotzte mich einfach an. Missmutig beobachtete ich wie die Flüssigkeit in meinem Kristallglas hin und her schwappte, als ich es in meinen Fingern drehte.


Wieder würde sich die Frage stellen, wovon ich sprach.


Dieses Mal würde mir die Antwort allerdings leicht über die Lippen gleiten wenn mich jemand Fragen würde. Was natürlich niemand tat. Nie.


Und so saß ich nur stumm da und verachtete die Welt und ihre Bewohner und war weiterhin angepisst. Und allein die Tatsache, dass mich mein Leben gerade ankotzte, kotzte mich an.


„Nawwww... Youyou du bekommst ja noch kleine Fältchen wenn du so schaust", schnurrte Seo-hyeon mit ihrer hohen Stimme in mein Ohr.


„Genau da!"


Sie pikste mir mit einem ihrer Überlangen manikürten Nägel zwischen die Augenbrauen und ich wiederstand dem Drang ihre Hand weg zu schlagen. Sattdessen rieb ich mir genervt die Stirn mit meiner freien Hand. An meinen anderen Arm hatte sich Seo-hyeon wie ein angetrunkener Koala gehängt und verzog ihr hübsches Gesicht in dem Versuch süß zu schmollen.


Süß. Nicht!


In Gedanken sah ich Daedaes Hundegesicht vor mir und bereute es beschlossen zu haben mich mal wieder mit meinen „Freunden" zu treffen, die an jeder Bewegung meines Mundes hingen wie Bienen am Honig. Ich sah sie wie eine Meute Hunde vor mir die sich geifernd um meine Aufmerksamkeit bemühten. Bei jedem meiner „Witze" etwas zu laut lachten und deren Augen sich nie mehr als drei Sekunden von mir entfernten.


Sobald ich versuchte meinen Arm aus Seo-hyeons Klauen zu befreien grabschten ihre manikürten Hände besitzergreifend nach mir, als ob ihr Leben davon abhing. Ich versuchte nicht einmal meine Langeweile zu verbergen und hoffte darauf schnell wieder aus diesem nervigen Club verschwinden zu können.


Dachte ich zumindest...


Doch als ich endlich aus dem Club geflohen war und gedacht hatte frei zu Daedae zurückkehren zu können legten sich die manikürten Hände des Grauens um meinen Arm und kurz darauf schob sich auch ihre Besitzerin in mein Blickfeld.


„Hey Youyou warum bist du denn so ein Brummbär heute?"


Stumm starrte ich in ihr schönes Gesicht. Wann hatte sie sich eigentlich die Freiheit genommen mir Spitznamen zu geben? Noch dazu solche. Ich sah richtig vor meinem inneren Auge, wie Daedae – Daehyun, nicht der Hund- amüsiert eine Augenbraue hochziehen würde, wenn er jetzt neben uns stünde. Dabei war sein Spitzname ja auch nicht die Crème de la Crème der Kosenamen.


Ich wurde wieder in die heiße, stickige Wirklichkeit zurückgeholt, als sich Seo-hyeons Gesicht meinem beängstigend näher kam. Ich wusste, was jetzt gleich passieren würde. Wir hatten es schon tausend Mal gemacht. Ihre leicht offenen, roten Lippen näherten sich den meinen. Kamen mir immer näher, bis ich ihren nach Alkohol riechenden Atem auf meiner Wange spüren konnte.


Klar waren wir erst 16 und durften noch nicht legal trinken, aber wen juckte es, solange man Geld hatte? Genau, niemanden.


Ungeduldig und in der Hoffnung, dass ich dann schnell verschwinden konnte, beschloss ich die ganze Sachen zu beschleunigen und presste meinen Mund auf ihren. Der Kuss schien Stunden zu dauern, doch die Sekunden, welche ich im Hinterkopf zählte, gingen nicht über 20.


Seufzend löste ich mich von ihr, hoffte, dass nichts von ihrem roten Lippenstift auf meinem Mund geblieben war und setzte meine beste Trauermine auf. Im Augenblick würde ich fast alles machen um endlich abhauen zu können.


„Verzeih mir Liebling", würg, meine Eingeweide zogen sich zusammen, " Ich fühle mich nicht so wohl."


Ihre Augen glitten prüfend über mein Gesicht und ich betete zu allen möglichen Göttern, dass sie sich nicht gerade jetzt dazu entschied halbwegs intelligent zu werden. Ich schien erhört worden zu sein, denn auf ihrem Gesicht zeichnete sich Mitleid ab und sie tätschelte mir unbeholfen die Schulter, bevor sie mir noch einen Kuss auf die Wange drückte.


„Ach mein armer Youyou..."


Sie sagte noch mehr, doch ich blendete ihren Redefluss gekonnt aus und ertrug die letzten paar Minuten, die ich auf meinen Chauffeur wartete. Sobald ich die Tür zu dem schwarzen Auto hinter mir geschlossen hatte, stieß ich erleichtert die Luft aus und ließ meinen Kopf müde auf die mit hellem Leder bezogene Lehne fallen.


Der Wagen setzte sich schnurrend in Gang und manövrierte sich geschmeidig in den Verkehr ein.


Gerade als ich mich auf Daedae und mein Bett zu freuen begann, läutete mein Handy. In der Hoffnung, dass es nicht Seo-hyeon war, schaute ich aufs Display und seufzte müde, als ich den Namen meiner Mutter sah.


„Youngjae", legte sie auch gleich los als ich ranging, " komm bitte zu uns in die Firma. Wir benötigen deine Anwesenheit bei einem, für uns sehr wichtigen, Gespräch. Sei in 10 Minuten da."


Ohne ein weiteres Wort legte sie auf. Es musste sich wohl wirklich um einen sehr wichtigen Klienten handeln. Noch wichtiger als die anderen. Ausdruckslos unterrichtete ich meinen Chauffeur von der Planänderung und ließ mich wieder in den weichen Sitz zurück sinken.



Ich versuchte mir meine Müdigkeit und den stechenden Kopfschmerz, welcher jetzt gegen die Innenwände meiner Schläfen trommelte, nicht anmerken zu lassen, als ich den Gast meiner Eltern höflich begrüßte.


Ein anscheinend in Amerika sehr einflussreicher Mann. Meine Eltern banden mich mehr denn jäh in die Konversation ein und ich wurde mit politischen Fragen bombardiert, bis ich das Gefühl hatte mein Kopf würde platzen. Wichtige Akten wurden auf dem Glastisch vor den Sofas herumgereicht und Angestellte brachten uns mit stoischen Gesichtern und zitternden Knien Wasser.


Nach dem Wasser kam Kaffee und nach dem Kaffe wurden Diamantgläser mit altem Single Mald Whisky gefüllt. Verstohlen ließ ich meine brennenden Augen immer wieder auf die Uhr an meinem Handgelenk gleiten und beobachtete wie der Zeiger Mitternacht überschritt.


Mein Rücken war steif und meine Beine schmerzten vom langen Sitzen. In meiner Kehle hatte der Whisky in stetes brennen hinterlassen mein Kopf fühlte sich an als ob mein Hirn in die Luft gesprengt werde. Ich versuchte dem Gespräch zu folgen und immer dann etwas beizusteuern wenn es von mir erwartet wurde. Eine kleine Unachtsamkeit meinerseits, ein leichtes Zögern und ich hätte schon einen Fehler begangen und die Unterhaltung wäre ins Stocken geraten.


Mit schmerzendem Herzen dachte ich an mein Bett. An Daedae, welcher mich mit wedelndem Schwanz aufgeregt erwarten würde. Ich unterdrückte ein Seufzen. So wie es aussah würde es noch lange dauern bis ich überhaupt mit dem Gedanken an mein Bett spielen durfte.


Eigentlich sollte ich ja froh sein. Immerhin wollte ich ja schon immer die Firma meines Vaters übernehmen. Oder?


Wie viele 16 jährige führten so ein Leben wie ich? Jeder einzelne würde mich darum beneiden.






*****************************************






Endlich war der Typ weg. Ich erlaubte mir ein erleichtertes Seufzen und bemerkte erfreut, dass auch meine Eltern müde aussahen. Meine Mutter rieb sich müde den Kopf, während mein Vater, welcher ein paar Dokumente auf seinen alten Schreibtisch fallen ließ, ein paar Jahre älter aussah.


Elegant hievte ich mich von dem Ledersofa und streckte vorsichtig meine steifen Muskeln. Morgen würde ich mich massieren lassen müssen. Beziehungsweise heut, wie mir ein Blick auf die Zeit verriet. Müde stolzierte ich zur Tür und wartete stumm, dass mir meine Eltern folgten.


„Youngjae!"


Ich unterdrückte ein verzweifeltes jaulen, als ich mich wieder umdrehte und mit ausdrucklosem Gesicht zu dem riesen Schreibtisch zurückging. Wollten meine Eltern jetzt noch arbeiten?


Müde ließ sich Mutter auf die Tischkante sinken, während Vater sich mit dem Rücken neben sie lehnte.


„Wir haben tolle Neuigkeiten für dich Youngjae."


Ein neues Auto? Eine Yacht? Ein indoor-Pool?


„Emmas Sohn Daehyun ist hier wie du sicher schon weißt", unwillkürlich spitzte ich die Ohren und blickte sie weiterhin ausdruckslos an, " und wir haben uns gedacht, dass wir ihnen den Gefallen, den sie uns getan haben erwidern könnten."


„Zumindest für kurze Zeit", fügte meine Mutter ein.


Misstrauisch, worauf die beiden hinauswollten, kniff ich die Augen zusammen.


„Für ein paar Tage, oder Wochen wird Daehyun bei uns wohnen."


Meine Augen weiteten sich dramatisch und mein Magen machte wieder diesen Hüpfer bevor er sich bis hin zu meinem Hals eng zusammenknotete.


„Das wird sicher toll, dann hast du jemanden in deinem Alter, der dir Gesellschaft leistet."


Ich warf meinem Vater ein schwaches Lächeln zu und brachte ein leichtes Nicken zustande. Am liebsten hätte ich mich jetzt einfach nur von der Dachterrasse gestürzt. Daehyun war hier. Er würde in unserem Penthouse wohnen. Für mehrere Wochen. Wo wir jeden Tag alleine sein würden...
Hatte er da echt freiwillig zugestimmt?


Wahrscheinlich war es das Werk unserer Eltern. Sicher sogar. Auf einmal hatte ich nicht mehr das Bedürfnis zu schlafen. Fast schon wünschte ich mir den Amerikaner wieder zurück, damit ich mich ablenken konnte.







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Drei Tage. Drei Tage lang habe ich perfekt geschlafen. Entspannt die Tage in Müßiggang und Zerstreuung verbracht und mich entspannt. Nicht.


In den Nächten hatte ich schlechter als sonst geschlafen. An den Tagen war ich wie verrückt durch die Zimmer gelaufen und mir einen Plan überlegt. Wofür und was genau der Plan beinhaltete, wusste ich selbst nicht. Aber es war immerhin ein Plan und das klang schon mal gut.


Heute war einer dieser seltenen, speziellen Tage. Meine Eltern hatten sich den Abend frei genommen. Den ganzen Abend! Ich hatte beobachtet wie Angestellte das geräumige Gästezimmer säuberten. Das Bett mit neuen weißen Laken überzogen und den polierten Boden noch mehr polierten. Die meiste Zeit des Tages verbrachte ich in meinem Zimmer. Zupfte nervös Fasern aus meiner Bettdecke und surfte im Internet um mich abzulenken.


Immer wieder bürstete ich Daedaes Fell und kontrollierte seine Pfoten. Am Vortag war ich mit ihm noch im Hundesalon gewesen und hatte ihm eine Pflegekur verpasst. Warum ich das alles tat?


Weil ich will das Daedae hübsch ist. Hübscher als sonst schon. Im Grunde war es mir ja egal, das Daehyun heute Abend kam. Meine Eltern würden das Gespräch führen, ihm sein Zimmer zeigen und auch sonst alles andere Regeln. Ich würde so schnell wie möglich wieder in meinem Zimmer verschwinden um peinliche Situationen zu vermeiden. Ganz einfach.


Dass ich aber, als es an der Tür läutete, einen guten Meter in meinem Bett hochfuhr, würde nie wer erfahren. Langsam schlich ich zu meiner Zimmertür. Ich konnte die Stimmen meiner Eltern unten gedämpft hören. Leise öffnete ich die Tür und huschte auf den Flur. Ich bekam eine Gänsehaut und erstarrte kurz vor Grauen, als sich plötzlich Daehyuns warme Stimme erhob. Ein Sehnsuchtsvoller Stich durchschoss meine Brust und ich vermisste kurz den Bauernhof mit seinen Weiden und Feldern.


Als ich an der Treppe angekommen war hielt ich noch einmal inne. Strich meine Kleidung glatt und holte tief Luft. Ich spürte wie sich Daedae an meine Seite presste und vergrub meine Hand in dem flauschigen Fell an seinem Kopf.


Meine Ohren immer auf die Stimmen gerichtet ging ich Stufe für Stufe hinab. Mein Magen kribbelte nervös und ich wäre am liebsten wieder in mein Zimmer verschwunden. Was hatten sich meine Eltern und Emma nur dabei gedacht? Weder ich, noch Daehyun, konnten einander ausstehen.



Ich leckte mir einmal über die trockenen Lippen, versicherte mich, dass Daedae noch immer neben mir war, ehe ich um die Ecke bog.



Es war Zeit Daehyun wieder zu sehen.

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