Revenge over Love

By sam_pak

165K 18.8K 8.4K

Jemand hat deine Eltern ermordet und du hast dich versteckt, vor Angst. Dieser Jemand hat dich nicht gesehen... More

Prolog
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
24
25
26
27
28
29
30
31
32
33
34
35
36
37
38
39
40
41
42
43
44
45
46
47
48
49
50
51
52
53
54
55
56
57
58
59
60
61
62
63
64
65
66
67
68
69
70
71
72
73
74
75
76
INFO
77
78
79
80
81
82
83
84
85
86
87
88
89
90
91
92
93
94
95
96
97
98
99
100

23

2.1K 264 34
By sam_pak

Hey houuuu, Chickas. Viel Spaß beim Lesen *-* Hoffe das Kapitel gefällt euch *-* <33

Langsam lief ich die Treppen herunter und sah mich vorsichtig um. Man wusste ja nie was in den Schatten der Dunkelheit lauerte. Außerdem, wer sollte um die Uhrzeit noch vor meiner Haustür herumirren? Ein Besoffener? Ein Penner? Ein Obdachloser?

Ich tastete mit meinen Fingern abermals nach dem Messer, das in meiner Hosentasche steckte. Konnte ja sein, dass ich es notfalls verwenden musste.

Zuerst war nichts zu hören, außer ein paar Schritten. Dann klopfte plötzlich jemand. Leise und bedacht, so als würde die Person niemanden wecken wollen.

Ich runzelte die Stirn. Ein Einbrecher würde niemals klopfen. Auch ein Penner würde das nicht tun. Mit leisen Schritten ging ich auf die Tür zu und öffnete sie langsam. Zuerst bloß einen Spalt, doch als ich erkannte wer es war öffnete ich sie ganz und sah die Person aus großen Augen an. Mir blieb die Luft weg.

>> El? <<

Nur kurz hob sie ihren Blick, deutete dann Rubin mit dem Kopf mein Haus zu betreten. Sie tat wie geheißen, lächelte mich schwach an und ging hinein.

>> El? <<, wiederholte ich und sah sie verwirrt und überrascht zugleich an. Was machte sie überhaupt hier? Sie durfte das Royal Palace doch gar nicht verlassen!

Diesmal hob sie ihren Blick für einen längeren Moment und sah mir direkt in die Augen. Irgendetwas an ihr hatte sich verändert. Sie war ja schon immer eher die Griesgrämige gewesen. Die Schlechtgelaunte und Missmutige. Aber so hatte ich sie noch nie gesehen. Ihr Blick war seltsam fremd. Für einen Moment wusste ich ehrlich nicht wer mich ansah. Sie oder jemand anderes?

Dann, als ich ihr ganzes Gesicht wahrnahm, bemerkte ich, dass es mit etwas Rotem beschmiert war. Ich sah genauer hin. War das etwa Blut?! Was zur Hölle?

>> El, was ist passiert? <<, fragte ich sie und sah sie nun genauer an. Ihre Kleidung war zerrissen, worauf sich ebenfalls Blutspuren befanden.

Sie wandte ihren Blick ab und lief in das Haus. Verwirrt blieb ich für einen kurzen Augenblick stehen, aber schloss die Tür dann und drehte mich zu El um.

Was war passiert, dass sie nachts zusammen mit Rubin hier auftauchte? Mitten in ihrem Racheplan! Ein komisches Gefühl breitete sich in mir aus. War sie aufgeflogen? Hatte Charles seine Männer auf sie losgeschickt?

Nein, ging es mir durch den Kopf. Nein, wenn Feinde hinter ihr her wären, dann wäre sie zuerst untergetaucht und niemals hier her gekommen. Sie würde Hayley niemals solch einer Gefahr aussetzen. Aber was war es dann?

Ich blieb direkt vor ihr stehen. >> El, sprich mit mir. <<, bat ich sie sanft.

Ihr Blick haftete an etwas, das sich rechts von ihr befand. Aber wahrscheinlich war es bloß die Leere.

>> Kannst du Rubin bitte ein Zimmer geben, damit sie dort schlafen kann? <<, fragte sie mich, aber sah mich dabei nicht an.

Ich nickte bloß und lächelte Rubin dann an.

>> Komm gehen wir kurz hoch. Ich zeige dir wo du schlafen kannst. << Sie erwiderte zwar mein Lächeln, aber irgendetwas stimmte auch mit ihr nicht. Sie sah völlig erschöpft und verängstigt aus. Was zur Hölle war passiert?

Rubin folgte mir und ich richtete für sie das kleine Zimmer, das sich neben Hayleys Zimmer befand, und ließ sie dann mit ein paar mir zu klein gewordenen Pyjamas allein. Ich wusste zwar nicht ob sie sie benutzen würde, aber ich hatte meine Pflicht somit erfüllt.

>> Können wir jetzt reden? <<, fragte ich El leise als ich die Treppen herunter ging. Ihr Rücken war zu mir gewandt. Sie saß gebückt da. Normalerweise saß sie immer völlig gerade und achtete auf ihre Haltung, aber heute schien es ihr egal zu sein. Oder vielleicht bemerkte sie es ja noch nicht einmal? Es schmerzte mich sie so zu sehen. Sie würde mir so lange nicht erzählen was passiert war, bis sie sich besser fühlte. Ich kannte sie gut genug, aber trotzdem waren meine Fragen einen Versuch wert gewesen.

Ich ging zu ihr und blieb vor ihr stehen. Dann, nach ein paar Sekunden kniete ich mich vor sie hin, als würde ich ihr einen Heiratsantrag machen wollen und sah zu ihr nach oben. Endlich konnte ich ihr Gesicht sehen. Sie konnte es vor mir nicht mehr verstecken.

Langsam streckte ich meine Hände aus und berührte zärtlich ihre Hände. Sie zuckte kurz, aber entspannte sich dann wieder.

Ich nahm ihre Hände in meine und sah El ins Gesicht. Sie war so wunderschön. Ihre pechschwarzen Haare umrahmten ihr hübsches Gesicht und gaben ihr eine besondere Ausstrahlung. Ihre Haut zu berühren erfüllte mich mit Glück und Sehnsucht zugleich, weil ich wusste, dass sie niemals mein sein würde. Sie würde ihr Herz nicht öffnen. Dafür war es zu oft gebrochen worden.

Ich sagte nichts. Worte brachten jetzt nichts. Sie sollte wissen, dass ich immer für sie da war. Egal was passierte.

Ein paar Minuten vergingen, bis sie sich wieder regte und mich schließlich ansah. Jetzt wusste ich was so anders an ihrem Blick war.

Sie sah irgendwie gebrochen aus.

>> Hey. <<, flüsterte ich und lächelte sie an. Ich wusste, dass sie nie zurücklächelte und nahm ihren unveränderten Gesichtsausdruck deshalb so hin wie er war.

>> Willst du dich erst mal umziehen oder duschen, damit du dich wohler fühlst? <<, schlug ich ihr vorsichtig vor. Sie nickte langsam und wandte dann wieder ihren Blick ab.

Ich spürte einen Stich im Herzen. Es tat mir weh, sie so leiden zu sehen. Hatte etwa Ethan ihr etwas angetan? Oder Leo? Oder sonst ein anderer beschissener Snob? Ich spürte wie die Wut in mir aufstieg. Ich würde sie alle eigenhändig umbringen, wenn sie irgendetwas mit Els jetziger Lage zu tun hatten. Aber zuerst musste sie mir erzählen was überhaupt passiert war.

Da El sich auf die Sofalehne gesetzt hatte, standen wir beide gleichzeitig auf und gingen ins Bad.

>> El? <<, hörten wir plötzlich eine leise Stimme sagen und wandten uns ihr deshalb sofort zu.

>> Hayley. <<, flüsterte El. Ihre Stimme zitterte.

Hayley kam auf uns zu. Wie war es möglich, dass wir sie geweckt hatten? Ich hatte so darauf geachtet leise zu sein.

>> El. <<, sagte Hayley diesmal lauter und rannte mit einem breiten Grinsen auf sie zu.

Sie umarmte El sofort, wobei sie ihr bloß bis zur Hüfte reichte, und kuschelte sich an ihre Beine.

>> Endlich bist du wieder da. Ich habe dich so vermisst. <<

Verwirrt sah ich El an. Normalerweise hätte sie Hayley schon längst in den Arm genommen, angelächelt und ihr die Haare aus dem Gesicht gestrichen. Stattdessen stand sie stocksteif da und schien nicht zu wissen was sie tun sollte.
Einige Sekunden vergingen bis sie zögerlich eine Hand ausstreckte und Hayley über die Haare strich.

Schließlich sah die Kleine auf. >> El, was ist los? <<

Selbst sie hatte bemerkt, dass etwas mit ihr nicht stimmte. El wandte ihren Blick ab. Wir warteten einen kurzen Augenblick, bis sie Hayley wieder ansah, sich schließlich vor ihr niederkniete und sie ganz leicht anlächelte.

>> Ich habe dich auch vermisst, Hayley Baby. <<

>> Bitte geh nie wieder so lange weg. <<

>> Aber das waren doch nur ein paar Tage, Hayley. <<

>> Trotzdem. <<

>> Ich muss heute Nacht aber leider wieder los. <<

Wenigstens erfuhr ich durch Hayley ein paar Informationen. Es tat weh, dass sie mich so ausschloss. Ich war doch schon immer für sie da gewesen und half ihr bei allem. Ich hatte sie sowohl seelisch als auch physisch bei allem unterstützt. Sie konnte mir vertrauen, dass wusste sie ganz genau. Aber warum tat sie es dann nicht? Und wenn sie es tat...wieso zeigte sie es mir dann nicht?

>> Nein, geh nicht. Bitte. <<, bat Hayley sie und umarmte El wieder.

Dann ließ sie El langsam wieder los und betrachtete sie für einen Moment.

>> Wieso ist Blut an deinem Gesicht, El? <<, fragte sie.

El erstarrte sofort wieder und wandte ihr Gesicht ab. >> Ich glaube du solltest jetzt gehen, Hayley Baby. Geh schlafen. Es tut mir leid, dass ich dich geweckt habe. <<

>> Aber El... <<

>> Komm, lassen wir sie für einen Moment alleine ja? <<, schlug ich Hayley vor und lächelte sie an. Sie sah mich und El traurig an, aber kam dann auf mich zu und nahm meine Hand.

>> Komm bitte wieder zurück El. <<, sagte Hayley bevor sie mit mir die Treppen hochstieg und ich sie dann in ihr Zimmer brachte.
Ich drückte ihr einen Gutenachtkuss auf die Stirn und deckte sie zu.

>> El hat zurzeit viel zum Nachdenken. Deshalb nimm's ihr nicht übel, okay? Bald ist sie wieder die alte El. <<, erklärte ich ihr.

Sie sah mich nachdenklich an. >> Okay. <<, erwiderte sie dann mit niedlicher Stimme.

Ich verließ das Zimmer und ging wieder herunter.

>> Ich gebe dir ein paar Handtücher. <<, informierte ich El, machte die Badezimmertür auf, legte ihr frische Handtücher und neue Kleidung hin und schloss die Tür, nachdem sie das Badezimmer betrat. Sofort war ein Klick im Türschloss zu hören. Danach hörte ich wie sie das Wasser warmlaufen ließ.

Ich seufzte und ging Richtung Wohnzimmer. Ihr würde es bald wieder bessergehen, ich wusste es ganz sicher. Ich kannte sie gut genug um zu wissen, dass sie ihren Racheplan niemals aufgeben würde, egal was komme.

Nach circa einer Stunde kam El wieder aus dem Badezimmer. Ihre Haare waren noch nass und ein paar Strähnen klebten ihr im Gesicht. Am liebsten würde ich sie ihr hinter das Ohr streichen, aber sie tat es bereits und kam auf mich zu. Sie sah ein wenig besser aus.

>> Danke für die Handtücher. <<, sagte sie und legte sie dann über die Heizung.

>> Nicht der Rede wert. <<

Ich folgte ihr mit meinen Augen als sie die Heizung höher schaltete und dann langsam auf mich zukam. Es waren keine Blutspuren mehr zu sehen.

>> Meine Kleidung habe ich zerschnitten. <<, informierte sie mich. >> Du hattest eine Schere im Badezimmer herumliegen. <<

Ich nickte. >> Ich kann sie später verbrennen wenn du möchtest. <<

>> Das wäre gut. Ich sollte keine Spuren hinterlassen. <<, stimmte sie mir zu. Wieder nickte ich und nahm die Tüte mit den Stofffetzen in die Hand.

>> Schade. Die war deine Lieblingshose...gewesen. <<, sagte ich und sah in die Tüte, bevor ich sie auf den Boden legte.

>> Ja. <<, erwiderte El und setzte sich schließlich neben mich auf das Sofa. Ich spürte ihre Körperwärme und wollte fast schon meine Hand ausstrecken, um ihr Gesicht zu berühren. Aber ich konnte es nicht. Ich durfte es nicht. Immerhin war sie vor ein paar Tagen völlig erstarrt als ich ihr gesagt hatte, dass ich sie liebte. Ich konnte mich sehr gut daran erinnern wie es sich angefühlt hatte, als ich sie fest in meinen Armen gehalten, ihren frischen Duft eingeatmet und ihre weiche Haut berührt hatte. Eine Gänsehaut bildete sich auf meinem gesamten Körper, sodass ich kurz erzitterte.

El sah mich daraufhin fragend an. Ich schüttelte bloß den Kopf und wandte meinen Blick ab.

Ich liebte sie so sehr. Schon von Anfang an. Sie war so stark, hilfsbereit und verlor nie die Hoffnung. Sie gab niemals auf, was sie so zielstrebig machte. Und was Kinder anging, war sie unglaublich liebevoll. El setzte sich immer für Gerechtigkeit und Gleichheit ein.

Sie war einfach etwas Besonderes.

Harte Schale weicher Kern, ging es mir durch den Kopf. Die Beschreibung passte perfekt zu El. Nur konnte sie sich nicht öffnen. Sie war nicht bereit ihr Herz jemandem zu schenken. Ich wusste, dass sie mir vertraute und dass sie mich nicht wie einen Bruder oder nur wie einen besten Freund sah. Nein. Aber wenn sie sich doch bloß mir gegenüber öffnen würde.

Plötzlich spürte ich wie etwas meine Hand berührte. Ich sah herunter und blickte dann überrascht zu El auf. Sie hatte ihre Hand mit meiner verschränkt. Wurden meine Gebete etwa erhört? El sah mich zwar immer noch ernst an, aber sie hatte tatsächlich ihre Hand mit meiner verschränkt. Ich fühlte ein wunderschönes Gefühl in mir aufsteigen. Auch wenn ich wusste, dass es wahrscheinlich nichts bedeutete, konnte ich meine Emotionen nicht kontrollieren oder zurückhalten. Innerlich machte ich Luftsprünge aber äußerlich lächelte ich sie bloß an. Und das Lächeln wurde immer breiter.

El sah mir in die Augen und ich erwiderte ihren Blick. Jedes Mal wenn ich das tat, verlor ich mich in ihr.

Gott, wie ich sie liebte.

>> Danke. <<, flüsterte sie schließlich. Man sagt nachts läge Magie in der Luft. Und es stimmte. Irgendetwas war nachts immer anders. Zumindest bei mir. Ich fühlte und spürte alles viel intensiver. Die Gespräche waren nachts immer die Besten. Genau wie jetzt. Wie dieser Moment.

>> Wofür? <<, fragte ich sie.

>> Für alles. <<, antwortete sie. El sah mir immer noch in die Augen und drückte meine Hand kurz.
>> El, du musst mir nicht danken. Ich danke dir. <<

>> Wofür? <<

>> Dass du mich an deinem Leben teilhaben lässt. <<, antwortete ich. >> Dass ich zu sehen bekomme wer du wirklich bist. <<

>> Und wer bin ich? <<, fragte sie mich.

Ich hob unsere ineinander verschränkten Hände in die Luft und zeigte sie ihr.

>> Das hier. <<, antwortete ich. >> Du bist voll mit Liebe, aber du weißt es noch nicht. <<

Sie sah etwas überrascht aus, aber sagte nichts. Stattdessen sah sie mir noch ein paar weitere Sekunden in die Augen, bevor sie ihren Kopf langsam an meine Schulter lehnte und ihre Hand weiterhin in meiner ließ.

PS: Voten und kommentieren nicht vergessen, pleaaaaseeee :D <33

Continue Reading

You'll Also Like

3.6K 630 14
[Denn in meiner Fantasie waren wir schon längst Realität] Seine Nähe war gefährlich und doch so anziehend. Seine Blicke atemberaubend, brachten mein...
7K 408 10
Eine Fanfiction über Niall Horan. Platz #3 Hunger von #239 Platz #15 kurz von #1,44K ------------------------- #This book only exists on Wattpad. If...
125K 6.9K 85
Amelia, eine Soldatin aus der dritten Kaste, will eigentlich gar nicht an der Selection teilnehmen. Durch eine (un)glückliche Wendung wird sie trotzd...
34.7K 3.7K 7
Von Phase 1 zu Phase 5, anhand eines Beispiels. (Weitere Bücher dieser Art existent) Cover by @-MaryBam- #23 in Kurzgeschichten